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Richard Dübell

Richard Dübell

Titel: Richard Dübell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allerheiligen
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müssen.
    »Eins …«, zählte Blofeld unbeeindruckt.
    »Schon gut«, stieß Harald hervor. »Schon gut.«
    Der SEK -Beamte wandte sich kopfschüttelnd ab und trottete los.
    Harald starrte das Handy an, dann zu den reglosen Gestalten unter der Decke hinüber. »Sie kommen hier nicht raus!«, zischte er in das Mobiltelefon, dann schaltete er es so aufgebracht aus, dass es seinen Fingern entglitt und zu Boden klapperte. Er bückte sich danach und sah dabei Robert in die Augen, der in seiner kauernden Stellung hinter dem Fahrzeug verblieben war.
    »Nimm das Handy und schieb ab!«, flüsterte Harald. »Mach schon!«
    »Aber …«
    »Mit ein bisschen Glück hat er nicht gesehen, dass du auch da bist. Du bist die ganze Zeit über nicht aufgestanden. Und wir haben beide dunkle Lederjacken an. Du bist ich, Robert. Los – verpiss dich schon!«
    »Und du?«
    »Ich bleibe hier in Stellung.«
    »Harald, du riskierst das Leben der Geisel!«
    »Jetzt hau schon ab, Robert, bevor er noch was merkt!«
    Mit dem Handy in seiner plötzlich schweißnassen Hand trabte Robert los, den Blick nach hinten gerichtet. Die zwei Gestalten unter der Decke setzten sich wieder in Bewegung. Es war ein mühsamer Weg bis zu der geparkten Corvette. Robert merkte, dass er stehen geblieben war. Er konnte nicht weitergehen. Nicht, nachdem er gesehen hatte, dass Harald, der sich eng an den Streifenwagen drückte, seine Pistole gezogen hatte. Panik kroch in Robert hoch. Was hatte sein Chef vor? Sollte er zurückrennen, um ihn vor einer Dummheit zu bewahren?
    Heute würde alles zu Ende gehen?
    Und dann geriet die eine Gestalt unter der Decke plötzlich ins Stolpern. Robert sah ungläubig, wie sich die Decke löste und zu Boden rutschte. Es war die Frau, die gestolpert war – die Geisel. Wie in Zeitlupe sah Robert sie stürzen, lautlos, mit vorgestreckten Armen. Blofeld stand auf einmal ohne Deckung da. Robert erschrak, als er den unförmigen Kopf sah, die schattenlose Fläche des Gesichts. Blofeld stand da wie erstarrt.
    Harald sprang hinter seiner Deckung hoch. »Feuer!«, brüllte er. »Feuer!«
    Der Leiter des SEK -Teams war schon bei der Absperrung. Er fuhr mit einem bestürzten Ausdruck herum.
    »Feuer!«, schrie Harald erneut.
    Die Präzisionsschützen reagierten nicht. Keiner von ihnen war mehr in Schussposition. Sie konnten die Situation vor der Corvette nicht einmal einsehen. Und keiner von ihnen würde feuern, wenn das Kommando nicht von ihrem eigenen Vorgesetzten kam.
    Immer noch in Zeitlupe sah Robert, wie Harald seine Pistole in Anschlag brachte und feuerte, wie der Schlitten zurückfuhr, wie die Patronenhülse davongewirbelt wurde, er sah das Mündungsfeuer wie eine Lanze in die Dunkelheit stechen. Blofeld taumelte zurück. Harald feuerte ein zweites Mal. Blofeld brach zusammen.
    Die Frau begann zu schreien.
    Harald ließ die Pistole sinken, einen ungläubigen Ausdruck im Gesicht.
    Robert erwachte aus seiner Erstarrung und schrie: »Ins Haus! Zugriff!«
    Er war der Erste, der die Haustür aufriss und hineinstürmte. Hinter sich hörte er die SEK -Beamten. Er fiel über eine kleine Lackkommode im Flur und griff nach einem Halt, riss im Fallen ein Ölgemälde von der Wand und zertrümmerte es, zertrat beim Aufspringen die Lackkommode, raste in den erstbesten hellerleuchteten Raum, voller Angst davor, was er gleich zu sehen bekommen würde. Den toten Juwelier, der Kopf zerplatzt von der Kugel aus dem Revolver des Geiselnehmers? Das tote Kind, still und entstellt und in einer riesigen Blutlache auf dem Parkettboden?
    Er stieß die angelehnte Tür auf und rannte hinein.
    Eine kleine Gestalt lag auf dem Sofa und stierte ihn über einen Knebel aus Paketband hinweg an, das über ihren Mund geklebt und um ihren Hinterkopf gewickelt war. Sie begann, sich in ihren Fesseln zu winden. Robert drehte sich einmal um die eigene Achse, die Pistole im Anschlag. Niemand sonst war im Raum. Er war mit einem Satz bei dem Kind und versuchte, den Knebel zu lockern.
    »Geht’s dir gut …?«, begann er keuchend.
    Das Mädchen zappelte panisch. Robert wirbelte herum. Die SEK -Beamten platzten herein, in ihren schwarzen Monturen wirkten sie wie Aliens. Ihr Einsatzleiter war der Erste.
    »Gesichert?«, schrie er Robert an.
    »Gesichert!«, schrie Robert zurück.
    Die Polizisten trampelten mit den Waffen im Anschlag eine Freitreppe ins Obergeschoss hinauf. Andere drangen in die weiteren Räume des Erdgeschosses ein.
    Das Mädchen wand sich und machte es Robert

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