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Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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ich das, bis alles dunkel wurde.
    Und damit meine ich pechschwarz .
    Keine Lichter, kein Glühen, nur ein undurchdringliches Schwarz.
    Obwohl ich mich noch nicht allzu lange im Hier
und Jetzt befand, erlebte ich so etwas zum ersten Mal.
    Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass es schon jemals richtig dunkel geworden war. Überall, wohin man ging, brannte irgendein Licht. Meistens handelte es sich um ein sanftes, goldenes, flimmerndes Glühen. Und obwohl ich nie die Quelle ausmachen konnte, war dieses Leuchten immer da, so als ob der gesamte Ort von innen beleuchtet wäre.
    Außer man wollte Schnee, Regen, Wind oder irgendeine andere Art von scheußlichem Wetter manifestieren. (Es war kaum zu glauben, aber manche Leute vermissten so etwas tatsächlich.) Doch selbst dann war diese Manifestation auf eine kleine, ausgesuchte Zone beschränkt, die man ohne Schwierigkeiten meiden konnte, bis das Unwetter vorüberzog oder bis es die jeweilige Person zu langweilen begann. Und im Handumdrehen schimmerte alles wieder in diesem weichen, wunderschönen Glanz.
    Diese Art von alles umfassender, undurchlässiger Schwärze, in der ich mich nun befand, hatte ich seit den Campingurlauben mit meiner Familie auf der Erdebene nicht mehr erlebt. Und selbst damals hatte es den Mond gegeben. Und die Sterne, die auf uns herabfunkelten.
    Aber im Traumland gab es das alles nicht. Und als ich versuchte, eine Taschenlampe zu manifestieren und dann einen ganzen Arm voll von Taschenlampen, erzeugte ich
damit lediglich einen kleinen Fleck an dem schweren Himmelsdach aus schwarzem Samt.
    Wahrscheinlich sollte ich jetzt zugeben, dass ich in diesem Moment anfing, an meinem Vorhaben zu zweifeln. Ich war noch nie ein Fan von Dunkelheit gewesen – vor allem nicht von so einer pechschwarzen Dunkelheit.
    Ich wollte weg von hier; ich war mehr als bereit, die Sache abzubrechen und so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Die Nacht war plötzlich so bedrohlich und unheilvoll, dass mir die Vorstellung, auf einer sehr langen Warteliste zu landen, richtig gut vorkam.
    Aber nur weil ich mir wünschte davonzulaufen, hieß das nicht, dass ich das auch tun konnte. Als ich meine Hand hob und vor meine Augen schob und dann mit den Fingern wackelte, sah ich rein gar nichts. Es war so, als hätte ich alle meine Finger verloren.
    Da ich keine Ahnung hatte, ob ich mich in die richtige Richtung begab, machte ich nur winzige Schritte. Kleine, zaghafte Schritte, wie ein Kleinkind. Und währenddessen schalt ich mich selbst dafür, dass ich Buttercup allein losgeschickt hatte und Mort versichert hatte, ich würde gut zurechtkommen. Als die in mir aufsteigende Panik immer größer wurde, beschleunigte ich meine Schritte und bedauerte diese Entscheidung in dem Moment, in dem ich frontal gegen eine Wand lief. Ich prallte so hart dagegen, dass ich befürchtete, meine ohnehin schon leicht knubbelige Nase noch mehr zusammengestaucht zu haben.

    Ich blieb stehen und presste meine Handflächen an mein Gesicht. Mein ganzer Körper zitterte, als ich versuchte, meine Tränen zurückzuhalten. Ich hielt einen Moment inne, um mir selbst eine strenge Standpauke zu halten. Ich rief mir ins Gedächtnis, dass nur Weicheier sich fürchteten, dass Panik zu nichts führte, und dass Heulerei eine Schwäche war, die ich mir nicht leisten konnte.
    Das wiederholte ich in Gedanken so lange, bis ich es schließlich selbst glaubte.
    Und dann sah ich es.
    Ein winziges, ganz kurzes Aufflackern.
    Es war schnell.
    Flüchtig.
    In einem Moment noch hier und schon wieder weg.
    Trotzdem hatte es mich zu der Überzeugung gebracht, dass ich still und geduldig ausharren musste. Und ich hoffte mit aller Kraft, dass ich es noch einmal sehen würde.
    Beim zweiten Mal war das Licht ebenso schnell wieder verschwunden wie beim ersten Mal. Aber es hatte ausgereicht, um mich wieder in Bewegung zu bringen. Und mich dazu ermutigt, einen weiteren kleinen Schritt in Richtung der Quelle zu machen. Immer, wenn es wieder dunkel wurde, blieb ich stehen. Und wenn der Lichtstrahl kurz die Dunkelheit durchdrang, ging ich einen Schritt vorwärts. Und hielt sofort wieder an, wenn alles um mich herum abermals schwarz wurde.

    Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis ich die Lichtquelle erreicht hatte, trotzdem war ich einfach nur erleichtert, es geschafft zu haben. Allerdings hatte ich keine Ahnung, wo ich mich jetzt befand.
    Ich stand vor einem Gebäude und ließ meine Hand über die grobkörnige, raue Wand gleiten und

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