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Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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war mir sicher, dass ich hier noch nicht gewesen war. Ich verspürte ein flaues Gefühl im Magen und befürchtete, dass es sich hier um das Gebäude handeln könnte, auf das ich vorher einen Blick geworfen hatte.
    Das Haus, das sehr alt aussah.
    Heruntergekommen.
    Vergessen, verlassen und auf sträfliche Weise so dem Verfall überlassen, dass es eigentlich abbruchreif war.
    Und als das Licht wieder aufflammte, sah ich, woher es kam. Es drang durch die Ritzen einer alten, zugenagelten Öffnung, wo früher wahrscheinlich einmal eine Tür gewesen war.
    Ich schlich mich vorsichtig heran, presste meine Wange gegen die abgesplitterten Holzlatten und spähte durch die Spalten. Ich war verblüfft, als ich einen Jungen entdeckte, der, wie ich schätzte, etwa in meinem Alter war. Ein Junge mit so blondem Haar, dass es fast weiß wirkte, und einer so blassen Haut, dass sie sich kaum von seinem Haar abhob. Und als er sich umdrehte, in meine Richtung schaute und seinen Blick auf meine Augen richtete, sah ich, dass seine Augen so tiefblau waren, dass sie mich an einen Swimmingpool in Kalifornien erinnerten.

    Mit seinem blonden Haar, den blauen Augen und der blassen Haut unterschied er sich nicht allzu sehr von mir – doch seine Gesichtszüge wirkten so überzeichnet, so erschreckend und unerwartet, dass ich nicht wusste, ob er ein Engel war oder …
    Oder eher genau das Gegenteil.
    Ich erstarrte und wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Aber bevor ich mir etwas überlegen konnte, sprang er von seinem Stuhl auf und kam auf mich zu.
    Zwischen uns befanden sich nur einige kümmerliche Holzplanken, als er die Hände in die Hüften stemmte. »Du solltest eigentlich nicht hier sein«, erklärte er. Seine Stimme klang höher, als ich erwartet hätte, aber trotzdem todernst.
    Ich nickte. Es gab keinen Grund, etwas zu leugnen, was uns beiden bewusst war.
    »Wenn das Tor geschlossen ist, darf niemand hier sein.«
    Ich zuckte die Schultern, verschränkte die Arme vor der Brust und spähte an ihm vorbei. Schnell versuchte ich, mir etwas einfallen zu lassen, was seine Stimmung heben könnte, so dass er mir erlauben würde, noch eine Weile hierzubleiben. Zumindest so lange, bis die Dunkelheit verschwand.
    Aber in dem Moment, in dem ich seinem Blick begegnete, war mir klar, dass ich auf solche Worte vergeblich wartete. Irgendetwas an ihm war sehr merkwürdig, etwas, was ich nicht genau benennen konnte.

    »Normalerweise erfüllt die Dunkelheit ihren Zweck. Sie reicht aus, um die Nachzügler fernzuhalten. Darauf kommt es an, verstehst du? Genau deshalb tritt sie ein. Und trotzdem bist du jetzt hier.«
    Ich biss mir auf die Unterlippe und gab mir alle Mühe, seinem Blick standzuhalten.
    »Ich schätze, du lässt dir nicht so leicht Angst einjagen, richtig?«
    Ich straffte meine Schultern – ich erkannte eine Herausforderung, wenn sie mir gestellt wurde. Anscheinend hatte er keine Ahnung, wen er hier vor sich hatte, und es war wohl an der Zeit, ihm das zu sagen. Dem Kerl sollte ich es ordentlich zeigen.
    Große, böse Geister waren meine Spezialität. Ich hatte bereits mit einigen von ihrer Sorte zu tun gehabt. Soweit ich wusste, trieben sich die wirklich bösen alle auf der Erdebene herum, also wie schlimm konnte dieser blonde Junge, der im Hier und Jetzt in einem alten, verlassenen Bühnengebäude hauste, schon sein?
    Ich war versucht, die Augen zu verdrehen, hielt mich aber dann doch zurück. Im besten Fall handelte es sich bei ihm um irgendeinen dummen Möchtegern – im schlimmsten Fall dachte er tatsächlich, er könne mich einschüchtern.
    Also, bitte.
    »Ja, das habe ich verstanden.« Er musterte mich sorgfältig. »Nur Weicheier haben Angst, richtig?«
    Ich sah ihn an und schüttelte den Kopf. Ich war so
in meine eigenen Gedanken vertieft gewesen, dass ich nicht sicher war, ob ich ihn richtig verstanden hatte.
    »Was?« Ich blinzelte und versuchte, ihn mir genauer anzuschauen – soweit das durch den Spalt möglich war. Ich erspähte lediglich ein frischgestärktes weißes Hemd von der Art, die mein Dad, kombiniert mit einer Hose mit Gürtel und blitzblanken Schuhen, immer getragen hatte, wenn er zu einer wichtigen Besprechung im Büro aufgebrochen war. Wieder einmal wunderte ich mich kopfschüttelnd darüber, wie manche Geister sich hier kleideten, obwohl sie sich doch manifestieren konnten, was sie wollten.
    Aber er lächelte nur, schob einige der Bretter zur Seite und winkte mich zu sich hinein. Er bedeutete mir mit einer

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