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Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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dass es an Weihnachten schneite.
    Und dass ich meinen eigenen Rat beherzigte. Ich gab Rhoan den Schläger und schob ihn sanft in Richtung Ausgang. »Geh und rede mit ihm.« »Sol ich dich nicht zur Umkleidekabine begleiten?« »Nein, es ist alles okay.« Solange jemand hier unten trainierte, wurde die Arena videoüberwacht. Außerdem war ich mir sicher, dass sich Jack irgendwo in der Nähe aufhielt.
    Er hatte ein berechtigtes Interesse daran, dass ich heil blieb. Schließlich wollte er mich nicht nur bei diesem Auftrag dabeihaben, sondern mich zur vollwertigen Wächterin ausbilden. »Wir sehen uns morgen früh hier.« Rhoan nickte, schlang das Handtuch um seine nackten Schultern und stolzierte pfeifend davon. Offenbar war ich nicht die Einzige, die sich auf einen netten Abend freute.
    Ich grinste und ging auf die andere Seite der Arena, wo ich mein Handtuch und meine Wasserflasche deponiert hatte. Ich nahm das Handtuch, wickelte ein Ende um meinen Pferdeschwanz und drückte den Schweiß aus den Haaren; dann rieb ich mir Nacken und Gesicht trocken. Ich hatte heute Abend vieleicht nicht mit vollem Einsatz gekämpft, dennoch hatten wir ein paar Stunden trainiert, und ich hatte immerhin so stark geschwitzt, dass mein dunkelblaues T-Shirt beinahe schwarz von Feuchtigkeit war. Ich konnte ebenso gut hier duschen. Bei meinem Glück wartete Kelen vermutlich schon auf mich, wenn ich zu Hause eintraf. Die meisten Werwölfe mochten natürliche Gerüche zwar lieber als künstliche, aber jetzt roch ich ein bisschen zu natürlich.
    Ich wollte gerade die Wasserflasche nehmen, da erstarrte ich. Über meine Haut lief ein alarmierendes Prickeln. Rhoan war fort, dennoch war ich nicht allein in der Arena. Mein Gefühl von vorhin hatte mich nicht getäuscht. Nun ging es wieder los. Diesmal trat mir das Unheil in Gestalt von Gautier entgegen.
    Mit dem Handtuch in der Hand drehte ich mich lässig zu ihm herum. Er stand an der Fensterfront der Arena, ein großer, fieser Kerl, der genauso schlecht roch, wie er aussah. »Du hast es offenbar immer noch nicht geschafft zu duschen.«
    Das war vieleicht nicht gerade eine kluge Bemerkung, aber bei Gautier konnte ich irgendwie nicht den Mund halten. Diese Eigenschaft würde mich noch in Schwierigkeiten bringen, wenn nicht sofort, dann mit Sicherheit irgendwann in der Zukunft.
    Gautier verschränkte die Arme und lächelte, aber er wirkte dabei weder freundlich noch einsichtig. »Offenbar plapperst du immer noch einfach drauf los, wenn selbst ein Verrückter lieber zweimal nachdenken würde.« »Das ist irgendwie eine Schwäche von mir.« Ich drehte langsam das Handtuch auf und fragte mich, wie lange es wohl dauerte, bis der Sicherheitsdienst reagierte. Und ob Jack wohl zulassen würde, dass er reagierte. »Das habe ich schon bemerkt.«
    Was nicht weiter schwer gewesen war, denn schließlich hatten sich meine mündlichen Attacken in letzter Zeit hauptsächlich gegen ihn gerichtet. »Was machst du hier, Gautier? Musst du keine Bösewichte umlegen?« »Doch.« »Wieso bist du dann nicht draußen auf der Jagd?«
    Sein Haifischlächeln jagte mir einen Schauer über den Rücken, und mir wurde schlagartig klar, dass er bereits auf der Jagd war. Und zwar nach mir.
    Mist. Das beschrieb nicht annähernd meine missliche Lage, aber in diesem Augenblick fiel mir kein anderes Wort ein. Und es schoss mir wieder und wieder durch den Kopf. Ebenso wie der Gedanke, dass man mich ausgetrickst hatte. Jack hatte diese Trainingseinheit ganz bewusst so für mich geplant. Mit Sicherheit wusste Rhoan nichts davon. Das hätte er nicht zugelassen.
    »Du bist hier, um mich auf Herz und Nieren zu testen, stimmt’s?« Seine Belustigung umspülte mich wie schleimige Gischt. »Du begreifst schnell.« Offenbar nicht schnell genug. Ich hätte wissen müssen, dass Jack etwas im Schilde führte. Er war den ganzen Tag über gut gelaunt gewesen, was stets ein sicheres Zeichen dafür war, dass mich nichts Gutes erwartete.
    Aber wieso konfrontierte er mich so früh mit Gautier? Verdammt, ich hatte doch erst ein paar Wochen trainiert. Die meisten angehenden Wächter hatten erst nach einem Jahr das Vergnügen, von Gautier zu Brei geschlagen zu werden. Womöglich war etwas geschehen, das den Zeitplan über den Haufen geworfen hatte.
    Trotz der Situation zitterte ich vor Erregung. Ich wollte , dass das Ganze ein Ende hatte. Ich wollte endlich wieder ein normalles Leben führen, auch wenn das vermutlich nicht mehr ging. Es waren bereits sechs

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