Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
Zeit.« »Aber mit Geduld kann man viel erreichen.«
Schweißperlen liefen mir über die Stirn und kitzelten meine Wangen. Ich wollte sie abwischen, konnte mich aber nicht rühren, denn ich war von der Lust zwischen uns gebannt, von den Gefühlen und dem Verlangen, das auf meiner Haut kribbelte. Ich befeuchtete meine Lippen und stieß hervor:
»Wirklich? Ich hatte es in letzter Zeit nicht häufig mit geduldigen Leuten zu tun.« »Kann sein.« Er hob spöttisch eine Braue und machte ein wissendes Gesicht. »Aber die eigentliche Frage lautet: willst du jetzt geduldig sein?« »Nein.« Lieber Gott, nein.
Er lächelte breit, und auf einmal war er einfach da, in mir und um mich herum, erfüllte mich mit Lust und mit Leidenschaft. Obwohl Kades Schwanz sich tief in mich schob, konnte ich ihn nicht fühlen. Ihn nicht riechen. Nur Quinn. Er begehrte mich, streichelte mich, eroberte mich. Vieleicht nicht körperlich, aber auf eine Art, die vollkommen war, kompromisslos und anders als Alles, was ich jemals erlebt hatte. Unsere Körper waren nicht real miteinander verbunden, aber das spielte keine Rolle, denn unser beider Geist hatte sich in einem Tanz miteinander vereinigt, und das übertraf jede körperliche Intimität und Lust.
Es war pure Leidenschaft, heiß und intensiv, und ich versank in ihr. Absichtlich. Ganz bewusst. Mein Herz hämmerte wie wild, mein Körper schrie nach Erlösung, und jeder Muskel, jede Faser war so angespannt, dass ich sicher war, es würde mich zerreißen. So geschah es auch, und es war so süß, so erleichternd, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. Quinn nahm mein Handgelenk und hielt es ganz sanft in seinen Fingern, dann kratzte er mit seinen Zähnen an meiner Haut. Als er sich in mein Fleisch bohrte, zuckte ich zusammen, aber das kurze Brennen wandelte sich schnell in ein wundervolles Gefühl, und ich kam zum zweiten Mal.
Als ich endlich wieder atmete, merkte ich, dass Kade immer noch in mir war. Er stand ganz still und bewegungslos da. Das war unnatürlich. Ich sah in das wissende und amüsierte Gesicht von Quinn, das im Widerspruch zu der nur annähernd befriedigten Lust in seinen dunklen Augen stand, dann blickte ich hinunter auf meine Handgelenke. Auf die beiden schnell zuheilenden Löcher. Etwas von dem, was ich empfunden hatte, war wenigstens real gewesen. Ich nahm an, dass alles real gewesen war, dass er irgendwie die Grenzen der Realität und Vorstellungskraft überschritten und beide Bereiche miteinander vermischt hatte.
Ich hob erneut den Blick zu ihm. Auf einer seiner Fingerspitzen entdeckte ich einen Wassertropfen. Eine Träne. Meine Träne. Er führte sie zu seinem Mund und schlürfte sie genüsslich, als wäre sie ein edler Wein. Irgendwie wirkte diese Geste intimer als Alles, was er in den letzten Minuten getan hatte, als würde er mein Wesen trinken, meine Seele, sich meiner auf eine Art bemächtigen, die ich nur ansatzweise verstand. Ich verschränkte die Arme, um mich gegen die plötzliche Kälte zu schützen.
»Eines Tages wirst du mir gehören.« Er sprach mit voller Stimme, leise, aber selbstbewusst. Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen und versuchte das Gefühl zu unterdrücken, dass hier mehr geschah, als ich begriff und als mir lieb war. »Du bist kein Werwolf. Wir können niemals das werden, was du dir wünschst.« Wir konnten niemals werden, was ich mir wünschte. »Das wird die Zeit erweisen.«
Ja. Ich hatte das Gefühl, nur mein Tod würde ihn von seinem Ziel abbringen. Aber ich hatte nicht vor, so bald zu sterben, also ignorierte ich seine Bemerkung ebenso wie mein ungutes Gefühl und wechselte das Thema.
»Man kann Pferdewandler nicht kontrollieren oder in ihre Gedanken eindringen. Wie hast du das geschafft? Wie bekommst du Kade so ruhig?« »Ich habe dir schon ein paar Mal gesagt, dass ich ein sehr alter Vampir bin. Je älter ein Vampir ist, desto mehr Kraft besitzt er. Pferdewandler sind schwer zu kontrollieren, aber es ist nicht unmöglich. Das ist es bei keiner Rasse oder Person.« Er zögerte und ließ seinen Blick über meinen Oberkörper gleiten. »Außer vieleicht bei einer.« Ich hob meine Brauen. »willst du damit sagen, dass du Rhoans Gedanken auch lesen kannst?« »Nein, dann sind es also zwei.«
Ich ließ meinen Blick nach unten gleiten und stellte fest, dass Quinn keine Erektion hatte. Entweder hatte ihn das, was zwischen uns vorgefallen war, nicht erregt. Oder Kades Höhepunkt war irgendwie seiner gewesen. »Es gibt mehrere Arten
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