Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
eine Barriere zwischen uns bildete, und zu knurren: »Was zum Teufel machst du hier?«
Quinn hatte sein gleichgültiges Vampirgesicht aufgesetzt und lächelte kühl. Ich nahm keinerlei Emotionen wahr, was bedeutete, dass er die Schutzschilde ganz hochgezogen hatte und seine Gefühle fest unter Verschluss hielt. »Hast du geglaubt, ich würde so leicht auf meine Rache verzichten?« Ich schnaubte verächtlich. »Nein. Ich habe schließlich selbst erlebt, was du alles dafür tust. Ich wollte wissen, wie du erlebt, was du alles dafür tust. Ich wollte wissen, wie du hierhergekommen bist.« »Mit dem Bus.« »Mit Rhoan? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass er das zugelassen hätte.«
»Ich habe gesagt, dass ich mit dem Bus gekommen bin. Ich habe nicht gesagt, dass ich im Bus gesessen habe. Als alter Vampir hat man den Vorteil, dass man sich der Wahrnehmung durch die Umwelt entziehen kann.« »Rhoan ist total geblockt. Du hättest nicht in seinen Verstand eindringen und verhindern können, dass er dich spürt.« »Das musste ich auch nicht. Ich habe mich als etwas materialisiert, das ein menschliches Gehirn nicht wahrnehmen kann.«
Ich zog die Brauen hoch. »Was zum Geier soll das heißen?« »Dass es mehr Fähigkeiten auf dieser Welt gibt, als du und Jack und die anderen glauben. Ich habe beim Übergang vom Leben zum Tod nicht nur die Fähigkeiten meines Erzeugers Leben zum Tod nicht nur die Fähigkeiten meines Erzeugers geerbt, sondern auch eigene Talente mitgebracht.« »Menschen verfügen nicht über die Fähigkeit, die du gerade beschrieben hast, und du hast mir erklärt, dass du ein Mensch warst.« »So betrachte ich mich auch.« »Das heißt?« »Das heißt, dass ich wie ein Mensch erzogen wurde, es praktisch gesehen aber nur zum Teil bin.« »Und was ist der Rest?« »Etwas, das es nicht mehr gibt.«
Ich schnaubte leise. »Und du wunderst dich, dass dir niemand vertraut oder sich dir gegenüber öffnet? Es scheint dir selbst ja ziemlich schwerzufallen, aufrichtig zu sein und ehrlich zu antworten, oder?« Seine dunklen Augen blitzten wütend. »Das ist schön gesagt, wenn man bedenkt, welche Geheimnisse du und Jack für euch behalten habt. Wenn du mir mehr vertraut hättest, hätte ich nicht zu derart extremen Maßnahmen greifen müssen.«
Auf meiner Haut kribbelte es, und ohne hinzusehen, wusste ich, dass Kade wieder die Gestalt gewandelt hatte. Ich spürte seine Hitze in meinem Rücken und war auf einmal dankbar, dass er da war. Er gab mir Sicherheit. Vor Quinn hatte ich zwar keine Angst, doch vor meiner eigenen Courage umso mehr. Normalerweise hatte ich mein Temperament ganz gut im Griff, aber nach allem, was passiert war, und allem, was unausgesprochen zwischen uns stand, konnte ich dafür nicht mehr garantieren. Quinn hatte zwar mein Vertrauen missbraucht, aber ich wollte ihn nicht verletzen. Eigentlich war ich mir sicher, dass ich kein zweites Mal durch seine Abwehr kommen würde.
Doch meine Psi-Kräfte veränderten sich so rasend schnell, dass ich nicht wusste, ob ich ihn nicht deutlich heftiger angreifen würde, als ich eigentlich wollte , und damit entsprechenden Schaden anrichtete. Nicht nur bei Quinn, ebenso bei Kade.
»Jack hat dir nicht völlig vertraut, weil du nur auf Rache aus bist. Es geht um mehr als nur darum, einen Mann umzubringen.« »Das ist mir klar …« »Ach ja?«, unterbrach ich ihn. »Wieso erzählst du mir dann eben, dass du auf Rache aus bist, um welchen Preis auch immer?« »Jack hätte mich niemals auf diese Mission mitgenommen, egal wie gut ich mich ins Team gefügt hätte. Das weißt du genauso gut wie ich.« Sein Blick glitt hinter mich. »Keine Ahnung, wieso man den Pferdewandler mir vorzieht.«
Mehr noch als der leichte Unterton in seiner Stimme zeigte mir das Blitzen in seinen Augen, dass er nicht nur von der Mission sprach, und das machte mich erneut wütend. Pausenlos verurteilte mich dieser Mann. Ständig stellte er meine Entscheidungen in Frage. Er erwartete, dass ich mich seinen Vorstellungen anpasste, obwohl diese überhaupt nicht zu den Prinzipien eines Werwolfs passten.
»Kade ist hier, weil er sich an die Regeln hält. Beim Geschäft und im Bett.« Zumindest akzeptierte er mich so, wie ich war, und verlangte nicht mehr, als ich zu geben bereit war. Wahrscheinlich weil Hengste und Werwölfe sich in sexueller Hinsicht recht ähnlich waren. Quinn wollte , dass ich nach seiner Pfeife tanzte, doch da er ein Vampir war und ich eine Werwölfin auf der Suche
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