Ring frei fuer die Liebe
Geld. Vielleicht hatte er sich tatsächlich verändert. Vielleicht hatte er sich so verändert, dass es zwischen ihnen nicht mehr funktionierte. Die Sache war es nicht mal mehr wert, weiter diskutiert zu werden.
Er stand vom Tisch auf und ging ein paar Schritte dorthin, wo Dave, Max, Ramone, Dale und Toby saßen. Eine neu niedergelassene Zahnarztpraxis hatte den fünf Hauptdarstellern der Show Veneers spendiert. Als er jetzt auf sie zuging und sie ihn alle gleichzeitig angrinsten, war das, als würde ihn ein Scheinwerfer blenden.
»Hört mal, Jungs«, sagte er und legte den Arm um Daves Schulter. »Fahrt ihr gleich noch in die Beach Box?«
Dale nickte. »Ja, ganz bestimmt. Sobald Dot müde wird.«
Im Gegensatz zu den anderen, die alle Anzüge und teure Uhren trugen, blieb Minx’ Freund seinem sportlichen Outfit treu: zerzauste braune Haare, Bogner-Shirt und Jeans. Zac war froh, dass Minx einen anständigen Jungen gefunden hatte.
Er hoffte nur, dass Max für Lena der Richtige war. Die Tatsache, dass er dreißig und damit ein paar Jahre älter als sie war, musste man jedenfalls schon mal positiv sehen.
Zac schaute über die Schulter. Dot stürzte gerade einen Pfirsichcocktail herunter.
»Na, das kann noch was dauern. Pass auf, Dave, ich will heute Abend auf jeden Fall hierbleiben. Würde es euch was ausmachen, jetzt schon mit Kiki zur Beach Box zu fahren?«
Dave lächelte ihn wissend an. »Hat sie schon Entzugserscheinungen? Ihr fehlt das Blitzlicht hier, stimmt’s?«
»So etwas in der Art.«
Zac wollte sie nicht schlechtmachen, schließlich war sie seine Freundin … Oder war sie das nicht mehr? Er war sich da seit ein paar Minuten gar nicht mehr sicher. Er war zu müde, um sich jetzt weiter mit ihr auseinanderzusetzen. Sie würden ihr Problem zu einem günstigeren Zeitpunkt diskutieren.
»Mann, sie gerät völlig außer Kontrolle«, bemerkte Toby. Mit seinen pechschwarzen Haaren und den Wangenknochen, die aussahen wie aus Stein gemeißelt, war er eindeutig der Attraktivste von allen. Er hatte einen gigantischen Fanclub und bereits ein Angebot für eine eigene Show. Bestimmt würde sein Coming-out allen Frauen das Herz brechen. »Ich freue mich schon darauf, wenn sie gegen das männliche Model ausgetauscht wird, das sie für den Showdown vorgesehen haben. Du hast nicht zufällig Lust, die Rolle zu übernehmen, oder, Zac?«
»Na, lass mal. Ich gehe grundsätzlich mit niemandem aus, der mehr Aftershave benutzt als ich selbst.«
Die Jungs lachten.
»Weißt du was«, meinte Dave schließlich und zeigte auf Dale, Max und Ramone, »die drei warten auf die Mädels. Aber Toby und ich fahren jetzt gleich schon, und wir nehmen Kiki mit.«
»Du bist ein echter Kumpel«, sagte Zac und ging zu Dot zurück.
Dave kam gleich mit ihm. »Dot, du weißt, dass du meinen Körper jederzeit haben kannst«, witzelte er.
»Ja, Schätzchen, aber ich brauche ihn nur, um mir einen Tee zu machen und den Fernseher einzuschalten, damit ich mir die netten jungen Männer von Grey’s Anatomy anschauen kann.«
Dave beugte sich zu ihr, umarmte sie und wandte sich dann an die schmollende Kiki. »Komm, Kiki, wir fahren in den Club. Fährst du mit?«
Kiki warf Zac einen bösen Blick zu, dann stand sie auf. »Tschüs, Dot, tschau, Lena und Minx.«
Ohne die Liebe ihres Lebens eines weiteren Blickes zu würdigen, marschierte sie in Richtung Ausgang. Die Jungs folgten ihr. Sobald sie weg waren, setzte Zac sich wieder, und Dot nahm seine Hand.
»Weißt du, Junge, es ist schon lange her, seit ich dir das letzte Mal einen Rat gegeben oder mich in dein Leben eingemischt habe …«
Zac zog es vor, ihr nicht zu sagen, dass sie das ständig tat. Aber das war einer der Gründe, warum er sie so gern hatte.
»… doch glaub mir eins, Schätzchen. Die ist nichts für dich.«
Zac trank einen großen Schluck Jack Daniels mit Cola, und schließlich gestand er sich ein, dass er das schon längst wusste.
15. Kapitel
Talli war total erledigt. Sie war um sechs aufgestanden, kurz ihre Checkliste durchgegangen, hatte den Status der offenen To-dos geprüft, ein Taxi gerufen, war mit dem Taxi zum Bahnhof gefahren, von dort weiter mit dem Zug, dann wieder mit dem Taxi und pünktlich um neun in Highdrow Castle erschienen, zum Meeting mit Edwina und Trevor Highdrow. Der, das hatte Talli in den vergangenen Wochen herausgefunden, war der Neffe von Lord Highdrow und das schwarze Schaf der Familie. Den Job als Manager von Highdrow Castle hatte er nur deshalb,
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