Ring frei fuer die Liebe
ganze Pizza gegessen? Unfassbar!«
Nein, nicht ganz allein. Ich habe nur eine Hälfte gegessen. Die andere hat ein Mann gegessen. Und zwar nachdem er mich gevögelt hat, bis mir Hören und Sehen vergangen ist.
Natürlich kam kein Ton davon über ihre Lippen.
»Ich … ich bin sofort wieder da«, stammelte sie und rannte ins Bad.
Sie presste die Stirn gegen die kalten Fliesen, bis sie einigermaßen sicher war, dass sie sich nicht übergeben würde, dann stürzte sie unter die Dusche, putzte sich die Zähne, zog einen Bademantel über und war fünf Minuten später wieder im Zimmer.
Domenic hatte es sich inzwischen auf dem Bett bequem gemacht und zappte sich durch die Fernsehkanäle. »Sechs Pornosender«, stellte er fest und grinste anzüglich. »Da kannst du es ja heiß hergehen lassen.«
Da Talli nicht sicher war, ob ihr irgendeine auch nur annähernd intelligente Antwort über die Lippen kam, beschränkte sie sich auf ein dümmliches Lächeln und beschäftigte sich intensiv damit, ihre Jeans anzuziehen und im Kleiderschrank nach einem sauberen Oberteil zu suchen. Sie wählte ein schlichtes weißes, dazu einen schwarzen Ledergürtel, die bewährten Bikerstiefel und eine lange Silberkette, die fast bis zum Saum ihres Shirts reichte. Dave hatte im Spaß geunkt, sie sei meilenweit entfernt von einem Essex-Girl. Sicher eine Aufforderung, mehr auf ihr Äußeres zu achten und sich ein bisschen zu stylen; bisher war sie ihr nicht wirklich gefolgt.
»Du hast mir noch nicht erzählt, wieso du hier bist«, meinte sie schließlich. »Nicht, dass ich mich nicht freue, dich zu sehen, denn das tue ich natürlich sehr. Wirklich.«
»Nur ein kurzer Boxenstopp.« Er schaltete den Fernseher aus, drehte sich auf die Seite und lag nun mitten zwischen den zerwühlten Laken. O Gott! Wenn sie ihn da nicht schnellstens rausbekam, würde sie ohnmächtig werden.
»Ich bin schon gestern Abend in Norwegen fertig geworden und gleich heute Morgen nach Gatwick geflogen. Da mein Flieger nach Courchevel erst heute Abend geht, habe ich mir gedacht, ich überrasche meinen Liebling.«
»Ah. Klar. Und … äh … Wie ist es in Norwegen gelaufen?«
»Super«, schwärmte er. »Absolut perfekt. Das Mädchen ist definitiv die kommende …«
»… Amy Winehouse. Hab ich schon gehört.«
Talli nahm ihren Hochzeitsordner, steckte ihn in die Tasche und schaute sich suchend nach dem Zimmerschlüssel um. »Das Blöde ist nur, ich hab gleich einen Termin in Highdrow Castle, der den ganzen Tag dauert. Und ich kann ihn auf keinen Fall absagen.«
Er verzog das Gesicht. »Aber ich bin doch nur ein paar Stunden hier«, maulte er. »Bist du sicher, dass du ihn nicht doch verschieben kannst?«
»Würde ich gern, wirklich. Aber wir sind schrecklich unter Zeitdruck, und alle Beteiligten kommen schon in …«, sie schaute auf ihre Armbanduhr, »… weniger als einer Stunde, es ist also zu spät zum Absagen.«
Im Stillen fügte sie hinzu: Und außerdem muss ich hier raus, ehe die pulsierenden Blutgefäße in meinem Kopf explodieren.
»Blöd.« Der Unmut war ihm nun deutlich anzuhören. Er stand vom Bett auf, griff nach seiner Reisetasche. »Na gut, dann komme ich einfach mit!«
»Klar.« Egal was, Hauptsache raus hier.
Er öffnete seine Tasche und kramte darin herum. Offenbar suchte er was.
»Aber bevor wir gehen, Süße … Na ja, ganz so hatte ich mir das natürlich nicht vorgestellt. Ich wollte mit dir schön Mittagessen gehen, danach ein bisschen durch den Park spazieren … Oder gibt es hier etwa keine Parks?«
»Doch«, antwortete Talli. Ein unbehagliches Gefühl begann sich von ihren Zehen aus auszubreiten. Er würde doch nicht etwa … O nein!
Eine kleine rote Schachtel. Die er jetzt aufklappte. Ein gigantischer Ring. Panik überkam sie.
»Hör zu, ich wiederhole das irgendwann noch mal richtig romantisch, aber Talli, Schatz, ich habe so viel an dich gedacht, als ich unterwegs war. Und jetzt weiß ich ganz sicher, dass ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen möchte. Jede Sekunde, jede Minute, jeden Tag. Talli, meine geliebte Talli, willst du mich heiraten?«
32. Kapitel
Es war Zac schwergefallen, Talli anzulügen, aber ihr die Wahrheit zu sagen kam nicht infrage. Er hatte zwei Nachrichten vom Abend zuvor auf seinem Anrufbeantworter vorgefunden und eine weitere am Morgen auf dem Handy. Zum Glück hatte Talli nichts davon mitbekommen, weil er den Klingelton ausgeschaltet hatte.
Als er die Nachrichten abgehört hatte, war ihm klar
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