Ring frei fuer die Liebe
chirurgisch entfernt werden kann. Lasst mich in Ruhe. Lasst meine Familie in Ruhe. Habt ihr das verstanden?«
Er übertrat eine Grenze, und zwar so weit, dass er sie nicht mal mehr sehen konnte, aber es kümmerte ihn nicht. Er hatte die Nase voll. Und wenn er dafür später büßen musste, würde er sich zu gegebener Zeit damit auseinandersetzen. Jetzt wollte er den Typen unmissverständlich klarmachen, wo sie standen.
»Verstehe, Mr. Parker«, antwortete sein Gegenüber drohend. »Aber ich hoffe, Sie auch. Das Geld. Hier. Am 7. Januar. Ansonsten werden wir … Sie können sich nicht mal in Ihren kühnsten Vorstellungen die Hölle ausmalen, durch die Sie dann gehen werden. Und nachdem wir das jetzt ein für alle Mal geklärt hätten …«, sein Lächeln war fast noch beängstigender als seine Drohung, »… verschwinden Sie aus meinem Büro, und lassen Sie sich erst wieder hier blicken, wenn Sie das Geld haben.«
33. Kapitel
Sprachlos.
Domenic saß vor ihr auf dem Bett und sah sie erwartungsvoll an.
»Talli?«, fragte er.
»O Gott, Domenic, entschuldige. Aber du hast mich so überrascht, und ich bin noch gar nicht richtig wach, und … Ich habe das Gefühl zu träumen.«
Und es ist ein Albtraum, ergänzte sie im Stillen.
Sie ließ sich neben ihm aufs Bett fallen, und er wurde blass. »Grapefruit …«, sagte er. »Hast du ein Shampoo mit Grapefruit benutzt? Oje, das geht mir sofort in die Nebenhöhlen.«
»O sorry. Hab ich gar nicht dran gedacht …«
»Nicht so schlimm, Darling. Tja, ich weiß, dass ich dich jetzt ziemlich überrascht habe, aber nach fünf Jahren weiß man doch, was man will, oder? Wir hätten das schon längst tun sollen.«
»Ja … aber … es ist nur so ein … großer Schritt.«
Tallis Panik verwandelte sich in Verzweiflung. Was sollte sie nur antworten? Sie musste es ihm sagen. Unbedingt. Aber wenn sie ihm so ins Gesicht sah, brachte sie es einfach nicht übers Herz. Was für ein Feigling war sie nur? Plötzlich überwältigte sie der Druck der letzten Wochen. Tränen schossen ihr in die Augen, die sie hastig wegblinzelte. Sie hatte kein Recht, sich selbst leidzutun. Sie hatte ihn betrogen, und jetzt blieb ihr nichts anderes übrig, als es zu beichten und zu hoffen, dass er ihr verzieh. Aber … o Gott, sie konnte das ihren Eltern unmöglich antun. Nicht jetzt. Nicht zwei Wochen vor der Hochzeit, auf die sie sich so freuten. Nicht, wo danach alles so schrecklich werden würde.
Tief in ihrem Herzen zweifelte sie keine Sekunde daran, dass sie Dom liebte. Aber offenbar liebte sie ihn nicht genug, um Zac die Tür vor der Nase zuzumachen.
Sie hatte völlig versagt und kam sich total mies vor.
»Dom, ich muss jetzt echt dringend zu meinem Termin. Können wir vielleicht später darüber reden? In Ruhe, meine ich … Ich habe nämlich …« Sie rang nach Worten. »Ich habe nämlich das Gefühl, dass bei mir im Moment irgendwie nicht die nötige romantische Stimmung aufkommen kann. Es sind ein paar Dinge passiert … mit meiner Familie und dieser Hochzeit und … na ja, ziemlich viel halt. Ich muss dir das alles in Ruhe erzählen, und dann können wir mit diesem Gespräch vielleicht noch einmal von vorne anfangen.«
Er sah sie erstaunt an, fing sich aber sofort wieder und lächelte.
»Natürlich, Darling. Lass uns alle Probleme aus dem Weg schaffen, und bevor ich zum Flughafen fahre, gehen wir irgendwo schön zusammen essen. Gibt es hier ein anständiges Fischrestaurant?«
»Bestimmt. Ich werde mich gleich erkundigen. Bist du sicher, dass du mitkommen willst?«
Die Vorstellung, ihn den ganzen Tag um sich herum zu haben, machte sie nervös. Aber der Gedanke, dass er in diesem Zimmer blieb, wo sie noch vor ein paar Stunden …
»Na klar.«
Gott sei Dank.
Sie öffnete die Tür und ließ ihn vorbeigehen. In diesem Augenblick sah sie sie. Mitten auf einer der beiden Leselämpchen am Kopfteil des Bettes prangte die knallrote Verpackungsfolie eines Kondoms.
»Lass uns gehen.«
Falls er merkte, dass ihre Stimme leicht hysterisch klang, ließ er sich das zumindest nicht anmerken.
Eine Stunde später fuhren sie in Highdrow vor. Mit einem Schirm, den sie auf dem Rücksitz des Audis fanden, schützten sie sich vor dem strömenden Regen und liefen ins Haus.
»Wenn ich mich jetzt erkälte, wäre das ganz schön blöd«, sagte Dom, als sie schließlich in der Empfangshalle standen und ein paar Regentropfen abschüttelten.
»Domenic!« Trevor grüßte ihn warm und herzlich.
»Verdammt,
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