Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ring frei fuer die Liebe

Ring frei fuer die Liebe

Titel: Ring frei fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
Vom Netzwerk:
geworden, dass er sich dringend kümmern musste. Heute noch.
    Er umklammerte das Lenkrad etwas fester, und sein Zorn wuchs mit jeder zurückgelegten Meile. Diese Mistkerle!
    Er war nur selten wütend. Als ihre Mum sie damals verlassen hatte, hatte Tante Dot befürchtet, er könne mit Aggressionen reagieren, und ihn vorsichtshalber zum Kampfsporttraining angemeldet, damit er sich dort abreagieren konnte. Aber so viel Judo und Taekwondo konnte er gar nicht machen, um die Wut, die er an diesem Morgen im Bauch hatte, in den Griff zu kriegen.
    Die Uhr am Armaturenbrett sprang auf neun.
    Es war noch früh, aber er würde die Belastung und den Stress keinen Tag länger aushalten.
    Der Regen klatschte gegen die Windschutzscheibe, während er sich durch die morgendliche Rushhour kämpfte. Endlich hatte er sein Ziel erreicht: ein heruntergekommenes Industriegebiet in einem Vorort von Chelmsford. Hier standen hauptsächlich verlassene Lagerhallen und heruntergekommene Bürogebäude mit vergitterten Fenstern und Metallrollläden an den Türen. Es war fürchterlich trostlos.
    Er stoppte den Wagen, zog die Handbremse an und lehnte sich einen Augenblick auf seinem Sitz zurück, um sich zu beruhigen. Am liebsten wäre er schnurstracks da reinmarschiert und hätte das selbstgefällige Schwein umgebracht, aber so blöd war er natürlich nicht. Das würde die Lage nur noch verschlimmern. Denn wie sollte er die Sache in Ordnung bringen, wenn er hinter Gittern saß? Ganz davon zu schweigen, dass es Tante Dot das Herz brechen würde.
    Als sein Puls sich einigermaßen stabilisiert hatte, holte er tief Luft, stieg aus dem Auto, atmete noch einmal durch und stieß die Stahltür auf.
    Dahinter bot sich ihm exakt dasselbe Bild wie beim ersten – und einzigen – Mal, als er hier gewesen war. Nikotingelbe schmutzige Wände, ein zerschlissener alter Teppich. Auf der abgewetzten Couch zu seiner Linken saßen zwei Männer, beide groß und kräftig, mit vernarbten Gesichtern, die von jahrelangem Steroid-Missbrauch zeugten. Einer von ihnen aß ein Schinkenbrötchen, der andere machte sich nicht mal die Mühe, von seinem Pornoheft aufzuschauen, auf dem er einen weißen Plastikbecher mit Tee balancierte.
    Ein dritter Mann saß an einem alten Schreibtisch. Ganze Teile des Furniers waren abgerissen, die Beine mit Klebeband umwickelt. Der Typ selbst hatte äußerlich keinerlei Ähnlichkeit mit den beiden anderen. Sein fettiges Haar war nach hinten gekämmt und bedeckte nur unzureichend seine Glatze. Sein abgemagertes Gesicht hatte denselben Gelbton wie die Wände, in der Hand hielt er eine Zigarette, die fast bis zu seinen braunen Fingern heruntergebrannt war.
    Am liebsten hätte Zac sie genommen und an einer Stelle ausgedrückt, wo es ihm so richtig wehgetan hätte. Der Mann hinter dem Schreibtisch lächelte, als er Zac erblickte.
    »Mr. Parker, was für eine Überraschung! Wir freuen uns immer über Besucher. Stimmt’s, Jungs?« Grinsend sah er die beiden Kolosse an.
    »Wir hatten eine Abmachung«, sagte Zac. Seine ruhige Stimme ließ nicht ahnen, dass er am liebsten den Kopf seines Gegenübers gepackt und heftig auf die Tischplatte geschlagen hätte. Mehrfach.
    »Die haben wir immer noch«, bescheinigte man ihm.
    »Und was ist dann mit den Anrufen? Teil der Abmachung war, kein Kontakt bis zum 7. Januar. Das hatten wir so besprochen.«
    »Stimmt. Nennen wir die Anrufe einfach freundliche Erinnerungen.«
    »Ihr seid widerlicher Abschaum«, zischte Zac. Er stand kurz davor, doch noch völlig auszurasten.
    Der Mann hinter dem Schreibtisch hob die Hände. Die kleine Störung so früh am Morgen schien ihn zu amüsieren.
    »Hören Sie, Mr. Parker, ich glaube, Sie übersehen da ein paar wichtige Tatsachen. Wir bieten einen Service. Für eine vereinbarte Summe. Und dieser Service steht nun zur Zahlung an. Das ist doch wirklich nachvollziehbar, oder, Jungs?«
    Wie auf ein Stichwort nickten die beiden anderen.
    Zac machte ein paar Schritte auf den Schreibtisch zu. Einer der Männer auf dem Sofa wollte aufspringen, aber der Boss machte eine Handbewegung, die ihn daran hinderte.
    Zac beugte sich über den Schreibtisch, sein Gesicht nur noch Millimeter von den widerwärtig gelben Zähnen entfernt. Der Geruch hätte ihn beinahe umgebracht.
    »Ihr kriegt euer Geld. Und zwar zum vereinbarten Zeitpunkt. Jeden einzelnen Penny. Aber wenn ich bis dahin noch einen einzigen Anruf kriege, komme ich zurück und stecke dir dieses Pornoheft an eine Stelle, wo es nur noch

Weitere Kostenlose Bücher