Ringwelt 03: Ringwelt-Thron
von hier aus arbeitest. Der Hinterste hat überall seine Stepperscheiben verteilt. Ein Protektor ist sicher fähig, eine Scheibe umzuprogrammieren, daß sie sich mit dieser hier verbindet, sobald sie eingeschaltet wird …?«
»Ja.«
»Dann mußtest du nur noch unmittelbar vor mir hindurchgehen. Perfektes Timing. Du brauchtest mich als Ablenkung, und du hast dich auf die Reflexe des Puppenspielers verlassen. Das ist interessant, nicht wahr, Hinterster? Du hattest einen Augenblick Zeit zur Flucht, aber du hast vorgezogen zu kämpfen.«
»Der alte Streit. Also schön, ich habe mich in einem Reflex umgedreht, um zu kämpfen. Du hast gewonnen.«
Louis mußte grinsen. Der Schmerz war nicht mehr ganz so unerträglich, doch er war benommen von seinen eigenen Endorphinen. »Akolyth«, wandte er sich an den jungen Kzin, »dies hier ist ein Protektor. Sieh ihn dir gut an. Sie sehen alle so knubbelig und ledrig aus, und sie sind ohne Ausnahme brillant und gefährlich.«
»Er sehen aus wie normaler Hominide.« Der Kzin schüttelte den großen pelzigen Kopf.
»Seit wann hast du mich beobachtet?«
»Seit zwei Tagen. Akolyth denken, lernen von dir, bevor sich zeigen.«
»Weisheit?«
»Vater von dir gesprochen. Vater glauben, haben Weisheit von Louis Wu gelernt. Akolyth können auch lernen. Aasfresser haben Akolyth entdeckt.«
»Der Knabe?«
»Ja. Du nennen Kazhar.«
»Ich habe mit seinem Vater gesprochen.«
»Der Junge und ich, wir reden. Sein Vater nicht weit, lauschen, denken, ich nicht merken. Ich Jungen sagen, was ich wissen über dich. Akolyth kennen keine Geheimnisse, die wert sein zu verbergen. Akolyth nicht sprechen von Hinterstem.«
»Und wie sind wir ihrer Meinung nach zur Ringwelt gekommen?«
»Du meinen Bogen? Ich sagen, du gekommen mit Schiff. Ich nicht sprechen von Instanttransport. Akolyth nicht glauben Vater. Als du verbinden Transferkabinen …«
»Stepperscheiben. Transferkabinen benutzen wir zu Hause im Bekannten Weltraum und im Patriarchat. Sie sind viel primitiver.«
»Stepperscheiben. Ich springen hinterher. Verblüffen Kazhar und Vater von Kazhar. Gaffen hinterher. Überraschung!« flüsterte der Kzin und sackte zusammen. Er schloß die Augen.
»Hinterster?«
»Fertig. Bring ihn her.«
Louis schob den Kopf unter der Achselhöhle des Kzin hindurch und stand auf. Akolyth fand genug Kraft, um sich auf den Beinen zu halten. Er schwankte zu dem medizinischen Apparat und fiel hinein.
Louis löste das Tourniquet und streckte den Kzin ein wenig. Er blickte sich suchend um und fand die abgetrennte Hand und die beiden nutzlosen Hälften der schweren eisernen Handwaffe, die der Kzin getragen hatte. Louis hob die Hand auf. Der Hinterste nahm sie mit dem Greifmund entgegen. »Schließ den Deckel«, befahl er und legte die Hand in eine andere Öffnung. Dann faltete er sich zusammen und zog die Köpfe zwischen die Vorderbeine.
Er fällt schon wieder in seinen Schockzustand, dachte Louis. »Selbstmord?« fragte der Knubbelige.
Ein Kopf kam hoch. »Ich demonstriere Hilflosigkeit«, antwortete der Hinterste. »Ich ergebe mich.«
»Du ergibst dich. Gut.«
Der Kzin würde sicher einige Tage im Autodoc verbringen.
Louis meinte, ohnmächtig zu werden, und schloß die Augen. Irrsinniger Schmerz ließ ihn wieder zu sich kommen. Die knotigen Finger des Protektors bewegten die Knochen in Louis’ rechter Hand. Mit der anderen Hand packte er den Arm des Protektors. Er stöhnte und wimmerte. Wellen von Schmerz brandeten durch sein Bewußtsein.
Der Protektor zog sich wieder zurück. Louis Blick fiel auf die Bewaffnung des alten Mannes. Die Weste besaß eine erstaunliche Vielfalt von Taschen, und in einer davon sah Louis seinen Laser.
Was mußte er unbedingt erledigen, bevor er erneut das Bewußtsein verlor?
Der Vertrag. Er fischte seinen Notizblock hervor und reichte ihn dem Puppenspieler. »Das ist der Vertrag, mit dem du dich einverstanden erklärt hast. Lies ihn laut vor, unser Kamerad hier ist unserem Bündnis beigetreten.«
Der Puppenspieler nahm den Block. Sein anderer Kopf wandte sich dem Protektor zu. »Warum hast du das getan?«
»Ich brauche Verbündete, die nicht Protektoren sind. Protektoren bringen sich nur gegenseitig um«, antwortete der knubbelige Mann. »Ihr werdet euch an ein formelles Versprechen halten, das zu unserem gegenseitigen Vorteil abgegeben wurde. Lies vor.«
Der Hinterste tat wie geheißen.
Der knorrige Mann – oder die Frau? Er war ein wenig kleiner und schlanker als Teela
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