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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Brown nach ihrer Verwandlung zum Protektor. Die haarlose, ledrige Haut, die geschwollenen Gelenke, das dreieckige Gesicht und der stark vergrößerte Schädel – das alles machte es schwer, den Protektor einem Geschlecht zuzuordnen. Louis meinte, Überreste männlicher Genitalien zu entdecken, doch beschwören wollte er es nicht.
    Hinter der undurchdringlichen Wand tanzte eine Million Puppenspieler. Der Hinterste hatte anscheinend geglaubt, wieder bei ihnen zu sein, bevor er auch nur einen Schritt verpassen konnte.
    »›… nach seiner eigenen und alleinigen Einschätzung unnötige oder übermäßige Risiken …‹ – eigene und alleinige Einschätzung?«
    Louis grinste und zuckte die Schultern.
    »›… unnötige oder übermäßige Risiken zur Folge hat, eingeborenen Hominiden … Kultur … Lebensraum … eindeutig ethischen Grundsätzen zuwiderläuft.‹ Eigene und alleinige Einschätzung?«
    »Hinterster, wirst du dich an diesen Vertrag binden oder nicht?« fragte der Protektor.
    Der Hinterste pfiff. »Du sprichst von Versklavung! Wie willst du mich dafür entschädigen? Was ich Louis Wu geboten habe, war sein Leben … äh, ich verstehe. Akzeptiert.«
    Louis konnte sich nicht länger beherrschen. »Wer bist du?« fragte er.
    »Ich brauchte nie einen Namen. Such dir aus, was dir gefällt.«
    »Welche Spezies?«
    »Vampir.«
    »Du machst Witze!«
    »Nein.«
    Louis drohte ohnmächtig zu werden.
    Vor langer Zeit hatte er Teela Browns Medikit gefunden. Es war auf die oberste seiner Schwebepaletten geschweißt. Er mußte aufstehen, um es zu erreichen. Er biß vor Schmerz die Zähne zusammen, als er die lädierte Rechte in den Diagnoseschacht schob.
    Der Schmerz verflog. Auf einem Display erschienen Fragen. Ja, er wollte wach bleiben. Nein, er konnte zahlreiche Drogen nicht wieder auffüllen … eine beunruhigend lange Liste.
    Sein ganzer rechter Arm schien taub. Nichts tat wirklich weh. Sein Verstand war klar und frei, um mit der Realität zu spielen und die Bruchstücke wieder aneinander zu fügen. Er war einen Vertrag mit einem Protektor eingegangen … oder nicht? Der Protektor war einen Vertrag mit Louis eingegangen und hatte seine Macht freiwillig eingeschränkt. Und der Puppenspieler hatte den gleichen Vertrag wie Louis unterzeichnet und sich mit dem Knubbeligen verbündet.
    Louis hörte, was die anderen sagten, doch die Bedeutung ihrer Worte entschlüpfte seinem Verstand und war verschwunden. »Benötigen äußerst dringend … Invasoren … hinter dem Bogen …«
    »Die ARM und Schiffe des Patriarchats«, sagte Louis. »Jede Wette.« Politische Mächte würden sich einmischen. Es lag in ihrer Natur. Louis hatte für die Vereinten Nationen einen Bericht über die Ringwelt abgefaßt. Chmeee hatte vor dem Patriarchen gesprochen. Welche anderen Organisationen wußten noch von der Ringwelt? »Die Weltenflotte auch?«
    »So schlecht durchdacht und schwach geschützt?« flötete der Puppenspieler. »Das sind nicht unsere.«
    »Sind diese politischen Mächte gefährlich?« fragte der Protektor.
    In den Augen des Puppenspielers waren sie unendlich gefährlich, und das sagte er auch. Louis’ Kopf rauschte vor Chemikalien; er trug nichts zur Unterhaltung bei.
    »Geben sie ihre Pläne auf, wenn sie auf Widerstand stoßen?«
    »Nein. Ich kann dir zeigen, wo sich ihre interstellaren Transporter versteckt halten«, sagte der Hinterste. »Sie werden nicht an einer Invasion teilnehmen. Selbst dein superthermischer Sonnenlaser reicht nicht bis zu den am weitesten entfernten Zielen. Die Landung wird mit Hilfe von Kriegsschiffen ohne Hyperraumantrieb erfolgen.«
    »Zeig sie mir.«
    »In meiner Kabine.«
    Louis lachte in sich hinein.
    Die unmarkierte Stepperscheibe führte geradewegs in die Kabine des Hintersten, und sie ließ Aliens nicht passieren. Der Hinterste wäre hinter einer unverwundbaren Wand in Sicherheit. Wie standen die Chancen, daß der Protektor dieses Hindernis überwand?
    Ein Vampir-Protektor. Louis überwand sich, einen Satz zu formulieren. »Wovon ernährst du dich?«
    »Gemüsebrei. Ich habe seit achtundzwanzig Falans kein Blut mehr geschmeckt«, antwortete der Knubbelige. »Mein Appetit ist ungefährlich für dich.«
    »Gut«, sagte Louis Wu und schloß für einen Moment die Augen.
    »Hinterster, du wirst unseren Vertrag nur einmal brechen«, hörte Louis die Stimme des Knubbeligen. »Zeig mir alle Schiffe der Invasoren.«
    Die Antwort des Hintersten war ein trällernd pfeifendes Geräusch mit Obertönen

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