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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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bedachte, was vorgefallen war.
    Der männliche Kzin blutete stark. Die Hand war bis auf den Daumen abgetrennt. Er hielt sich den Arm und versuchte, die Arterien abzudrücken. Seine Augen waren auf Louis gerichtet. »Was soll ich tun?« fragte er auf Interspeak.
    »Halt den Arm über den Kopf. Drück die Blutgefäße zusammen. Versuch nicht zu kämpfen. Das ist ein Protektor. Hinterster, stell den … Hinterster! Die Schlafenszeit ist vorbei! Für uns alle!«
    Der Puppenspieler entrollte sich. »Sprich, Louis.«
    Der schwarze sargähnliche Kasten … »Dein Autodoc. Du hast gesagt, du könntest ihn einstellen, um einen Kzin zu behandeln?«
    »Ja.«
    »Dann mach das. Anschließend kannst du mir erzählen, was passiert ist. Nebenbei bemerkt, meine Zeit läuft gegenwärtig dreifach, weil ich das untrügliche Gefühl habe, es handele sich um eine Notsituation.«
    Der Hinterste war noch nicht wieder auf der Höhe. »Ich soll einen fremden Kzin heilen, Louis?«
    »Augenblicklich.«
    »Aber Louis …«
    »Wir haben einen Vertrag! Es geschieht zu unserem Besten! Siehst du denn nicht, wer das sein muß?«
    Der Puppenspieler kniete vor den Kontrollen nieder und betätigte mit den beiden Mündern die Kontrollen der Maschine.
    Der Protektor hielt noch immer den Laser und das Variomesser. Louis hatte keine Ahnung, was er dagegen unternehmen sollte … oder gegen das plötzliche Auftauchen des fremden Kzin … oder das ständige Flackern unzähliger tanzender Puppenspieler in seinen Augenwinkeln.
    Tanj! Eine verdammte Sache nach der andern! Zuerst der Kzin. »Wer bist du?«
    »Akolyth.«
    »Ein Sohn Chmeees.« Louis hatte geraten. Er hatte völlig vergessen, wie verdammt groß ein männlicher Kzin wurde, wenn man direkt vor ihm stand. Dieser hier konnte nicht älter als zehn, elf Jahre sein. Noch nicht voll ausgewachsen. »Du trägst noch keinen richtigen Namen?«
    »Noch nicht. Ich ältester Sohn von Chmeee. Ich fordern Vater heraus. Wir kämpfen. Vater gewinnen. Er mir sagen, Weisheit lernen. Zu Louis Wu gehen. Anschleichen. Akolyth.«
    »Ach du lieber … Hinterster, wie lange noch, bis der Autodoc auf den Metabolismus unseres Freundes hier eingestellt ist?«
    »Ein paar Minuten. Leg dem Kzin eine Aderpresse an.«
    Louis trat langsam und mit sichtbar ausgestreckten Händen an die Küchenautomatik. Seine rechte Hand und das Gelenk waren stark geschwollen. Er hielt die Hand über den Kopf. Die Linke fühlte sich noch immer taub an, doch er würde sie benutzen können.
    Die Küchenautomatik war auf menschliche und Kzinti-Nahrung programmiert, auf Nahrungsergänzungen, Allergieunterdrücker, Kleidung und mehr dergleichen. Louis hatte bisher keine pharmazeutischen Menüs entdeckt, doch er bezweifelte nicht, daß sie da waren. Der Hinterste hatte Louis kennen gelernt, als der noch ein Drahtkopf gewesen war. Der Puppenspieler würde ihm nicht verraten haben, wie er an Entspannungsdrogen kommen konnte.
    Louis tastete [Sol], [Nordisch] und [Formell] ein, und eine Auswahl an Krawatten erschien. Er widerstand der Versuchung und suchte ein orange und gelb gemustertes Exemplar aus, das einem Kzin stehen würde. Er blickte nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde zu dem Slaver-Grabwerkzeug, das er vor so vielen Jahren mit Klebeband unter dem Ausgabeschacht der Automatik versteckt hatte.
    Der Kzin roch nur schwach. Akolyth muß sich gründlich gewaschen haben, um sich an mich heranzuschleichen, dachte Louis. Auf dem Bauch zogen sich drei parallele Streifen durch das orangefarbene Fell. Ansonsten sah er aus wie zu Halloween geschminkt: Die beiden Ohrenspitzen mit schwarzer Bitterschokolade überzogen, ein breiter Schokoladenstreifen den Rücken entlang, ein schmaleres Komma aus Schokolade die Beine und den Schwanz hinunter. Er war kleiner als sein Vater; ziemlich genau sieben Fuß, aber genauso breit: Ein Hybrid. Seine Mutter entstammte dem archaischen Stamm der Karte von Kzin im Großen Ozean.
    Akolyth setzte sich und streckte Louis den verletzten Arm hin. Louis band den Stumpf mit der Krawatte ab, wobei er die linke Hand und die Zähne benutzte. Der Blutstrom verebbte zu einem Tröpfeln.
    »Wer ist der Angreifer?« polterte der Kzin.
    »Tanj, wenn ich das wüßte! Aber wenn ich raten müßte … He, alter Mann?«
    »Sprich!«
    »Der Hinterste und ich hatten uns schon gedacht, daß ein Protektor hier im Reparaturzentrum sein müßte. Du hast die hereinkommenden Schiffe abgeschossen. Das Timing ließ keinen anderen Schluß zu, als daß du

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