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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Also: Valavirgilin hatte gar nicht gesprochen.
    Sie hatte keine Zeit für derartige Spielchen. »Zeig mir, wo ich den Thurl finde!«
    »Gib mir das Tuch.«
    Sie warf es ihm verstohlen zu. Der Riese schnaubte angewidert, doch dann band er es sich um. Er deutete in die Richtung, wo der Thurl zu finden war, doch da hatte Valavirgilin bereits das silberige Glänzen der Rüstung des Bullen entdeckt.
     
    Der Bulle wich vor dem Gestank zurück, ohne den Blick von dem Tuch in Valavirgilins Hand zu nehmen. »Aber warum?«
    »Du weißt nicht, was es mit Vampiren auf sich hat?«
    »Wir haben Geschichten gehört. Vampire sterben leicht, und sie denken nicht. Was den Rest angeht … sollen wir mit den Tüchern unsere Ohren zustopfen?«
    »Warum das, Thurl?«
    »Damit sie uns nicht zu Tode singen können.«
    »Nicht der Gesang. Der Geruch!«
    »Geruch?«
    Grasriesen waren keine Dummköpfe, doch … sie hatten einfach Pech gehabt. Zuerst mußte jemand einen Vampirangriff überleben. Wenn ein Kind überlebte, würde es nicht wissen, wieso plötzlich alle Erwachsenen weggegangen waren. Sie oder Kay, jemand hätte das Thema ansprechen müssen, ganz gleich, wie groß die Eile gewesen sein mochte. »Vampire verströmen einen Paarungsduft, Thurl. Deine Lust übermannt dich, schaltet dein Gehirn aus, und du gehst einfach los.«
    »Und der Gestank von eurem Treibstoff soll das Problem lösen? Entsteht dadurch nicht ein neues Problem? Wir haben von euch Maschinenleuten und eurem Treibstoffimperium gehört. Ihr überredet andere Hominidenspezies dazu, Alkohol für eure Wagen herzustellen. Sie fangen an, den Alkohol zu trinken. Dann verlieren sie das Interesse an ihrer Arbeit und am Spielen und schließlich am Leben selbst. Sie verlieren das Interesse an allem außer Alkohol, und sie sterben jung.«
    Vala lachte. »Vampirduft macht all das, bevor du noch hundertmal Atem geschöpft hast.« Trotzdem, der Thurl hatte nicht ganz unrecht. Was nutzen uns betrunkene Armbrustschützen, wenn Vampire die Wälle umzingeln?
    »Vielleicht gibt es etwas Besseres als Treibstoff? Können wir es nicht mit starken Kräutern versuchen?«
    »Und wo nimmst du die Kräuter jetzt her? Ich habe Treibstoff zur Hand, und zwar jetzt.«
    Der Bulle wandte sich von Valavirgilin ab und bellte Befehle. Die meisten Männer befanden sich inzwischen auf den Wällen, doch die Frauen liefen los. Ballen von Stoff wurden hervorgeholt. Frauen kletterten auf den Wall und auf die Prärieschoner. Vala wartete mit so viel Geduld, wie sie nur aufbringen konnte.
    »Komm!« röhrte der Bulle. Er betrat ein Gebäude aus Lehm. Es war das zweitgrößte der Siedlung.
    Es bestand aus Tuch, das über einen runden Erdwall gespannt und durch eine Stange in der Mitte abgestützt wurde. Hier lagerten große Haufen getrockneten Grases, aber auch andere Pflanzen. Tausend verschiedene Gerüche erfüllten die Luft. Der Bulle zerrieb Blätter und hielt sie Valavirgilin unter die Nase. Sie scheute zurück. Ein anderes Blatt, und sie schnupperte begierig. Dann noch eins.
    »Probier alle davon aus, aber probier es auch mit Alkohol«, sagte sie. »Wir werden bald genug herausfinden, was am besten funktioniert. Warum sammelt ihr diese Pflanzen?«
    Der Bulle lachte. »Sie geben Geschmack. Pfefferlauch und Minch. Frau ißt das hier, macht ihre Milch besser. Meinst du, wir essen nur frisches Gras? Welkes oder saures Gras braucht Gewürz, um zu schmecken.«
    Der Bulle sammelte einen Arm voll Pflanzen ein und stapfte hinaus, um Befehle zu bellen. Sein Gebrüll ist bis nach Zentrumsstadt zu hören, dachte sie. Seine Stimme und die von dieser Frau und das Scharren ihrer großen Füße, als die beiden den Wall hinaufstapften.
    Vala nahm ihre Treibstoffamphore auf und kletterte hinterher.
    Oben angekommen, beobachtete sie die großen Gestalten, bewegungslose Krieger und Frauen, die zwischen ihnen hin und her eilten und imprägnierte Tücher verteilten. Vala hielt eine große, erwachsene Frau an. »Moonwa?«
    »Valavirgilin. Sie töten durch Duft?«
    »Genau. Wir wissen nicht, welcher Geruch am besten dagegen schützt. Einige der Männer haben bereits alkoholgetränkte Tücher. Laß sie ihnen und gib den anderen die Pflanzen von deinem Thurl. Wir werden sehen.«
    »Sehen wer stirbt, wie?«
    Vala ging weiter. Die Alkoholdämpfe benebelten sie ein wenig. Sie konnte damit umgehen, und was das anging, ihr Tuch war schon beinahe trocken.
    Noch am Morgen hatte sie darüber nachgedacht, daß Forn erwachsen genug war, um

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