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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Steuerbord. Seine Leute folgten ihm. Den Abschluß bildeten die Maschinenleute. Eine Nacht voller Entsetzen und wüster Kopulation hatte ihnen allen jegliche Kraftreserven geraubt.
    Sie passierten Vampirkadaver. Nichts von ihrer Schönheit war nach dem Tod noch zu sehen. Ein Grasriese blieb stehen, um ein Weibchen zu untersuchen, das von einem Armbrustbolzen niedergestreckt worden war. Spash hielt ebenfalls an.
    Valavirgilin erinnerte sich, wie sie dreiundvierzig Falans zuvor das gleiche getan hatte. Zuerst riechst du faulendes Fleisch. Dann explodiert der andere Geruch in deinem Verstand …
    Der Grasriese torkelte zurück. Er ging mit gesenktem Kopf in die Knie und erbrach sich, dann richtete er sich langsam wieder auf, das Gesicht noch immer abgewandt. Spash versteifte sich unvermittelt, dann wankte sie zu Valavirgilin und verbarg das Gesicht an ihrer Schulter.
    »Spash, du hast nichts getan, Liebes«, sagte Valavirgilin. »Es fühlt sich an, als wolltest du mit einer Leiche Liebe machen, aber das ist nicht dein Verstand, der dir das einredet.«
    »Nicht mein Verstand. Vala, wenn wir sie nicht untersuchen können, wie sollen wir dann etwas über sie lernen?«
    »Das ist es wenigstens teilweise, was sie so Furcht erregend macht.« Lust und der Gestank von verrottendem Fleisch gehörten nicht gleichzeitig in ein Gehirn.
    Die Vampire in der Nähe des Walls waren von Armbrustbolzen niedergestreckt worden. Weiter draußen lagen sie zerfetzt von Schrot oder Kugeln. Valavirgilin sah, daß ihre Leute mehr als hundertmal so viele Vampire getötet hatten wie die Grasriesen.
    Zweihundert Schritte vom Wall entfernt waren keine Vampire mehr zu finden. Überall lagen tote Grasriesen, nackt oder halb nackt, hager, mit eingesunkenen Augen und hohlen Wangen, mit brutalen Wunden in Hals, Nacken, Armen und Händen.
    Dieses schlaffe Gesicht … Valavirgilin hatte die Frau Stunden zuvor gesehen, als sie in die Dunkelheit davongerannt war. Wo waren ihre Wunden? Die Kehle schien unverletzt. Der linke Arm war weit ausgestreckt, das Handgelenk unverletzt; der rechte Arm lag über dem Körper. Kein Blut am hochgerutschten Umhang … Vala trat vor und hob die rechte Hand an.
    Die Achselhöhle war zerrissen und blutig. Ein Grasriesenmann wandte sich um und stolperte würgend zur Fluchtburg zurück.
    Eine große Frau, ein kleiner Vampir. Er kam nicht an ihren Hals. Spash hat recht, wir müssen mehr über sie in Erfahrung bringen.
    Ein Stück weiter lag helle Kleidung am Rand des Stoppelfelds. Vala rannte los, dann hielt sie inne. Es war Taratarafashts Arbeitsanzug.
    Vala hob ihn auf. Der Stoff war sauber. Kein Blut, kein Dreck. Was hatte Tara so weit nach draußen gelockt? Wo steckte sie?
    Der Thurl war seinen Männern ein gutes Stück vorausgeeilt. Er befand sich dicht vor dem ungemähten Gras. Wie viel mochte sein Panzer wiegen? Leichtfüßig rannte er eine zehn Schritte hohe Anhöhe hinauf und wartete oben auf dem Kamm, während der Rest heranstolperte.
    »Kein Zeichen von Vampiren«, sagte er. »Sie sind irgendwo in Deckung gegangen. Die Reisenden haben erzählt, Vampire könnten Sonnenlicht nicht vertragen …?«
    »Wenigstens diese Geschichte stimmt«, sagte Kaywerbrimmis.
    »Dann würde ich sagen, sie sind verschwunden«, fuhr der Thurl fort. Niemand erwiderte etwas. »Beedj!« dröhnte der Thurl.
    »Thurl!« Ein Mann trottete herbei; erwachsen, größer als die meisten anderen, unübersehbar voller Energie und Elan.
    »Du kommst mit mir, Beedj. Tarun, du schlägst einen Bogen. Wir treffen uns auf der anderen Seite. Falls du nicht da bist, nehme ich an, ihr seid in einen Kampf verwickelt worden.«
    »Ja.«
    Beedj und der Thurl gingen davon. Die restlichen Grasriesen wandten sich in die entgegengesetzte Richtung. Vala schwankte unentschlossen, dann folgte sie dem Thurl.
     
    Der Grasriese bemerkte, daß Valavirgilin ihm folgte. Er verlangsamte seinen Trab und wartete. Beedj wollte ebenfalls warten, doch ein Wink des Thurl sandte ihn weiter. »Wir werden keine lebenden Vampire finden, die sich im hohen Gras verstecken«, sagte der Thurl. »Das Gras wächst senkrecht nach oben. Die Nacht schiebt sich vor die Sonne, aber die Sonne bewegt sich nicht. Nicht mehr. Wo kann sich ein Vampir vor dem Sonnenlicht verbergen?«
    »Erinnerst du dich an die Zeit, als die Sonne sich noch bewegte?« fragte Valavirgilin.
    »Ich war ein Kind. Es war eine angstvolle Zeit.«
    Er scheint sich nicht allzu sehr zu ängstigen, dachte Valavirgilin. Louis Wu war

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