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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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bei diesen Leuten gewesen; doch was er Valavirgilin erzählt hatte, schien er ihnen nicht verraten zu haben.
    Es ist ein Ring, hatte er zu Valavirgilin gesagt. Der Bogen ist ein Teil des Ringes, auf dem du nicht bist. Die Sonne scheint zu taumeln, weil der Ring nicht mehr rundläuft. In wenigen Falans wird der Ring die Sonne berühren. Aber ich schwöre, ich werde es verhindern oder bei dem Versuch sterben.
    Später hatte die Sonne aufgehört zu taumeln.
    Beedj rannte noch immer voraus. Hier und da hielt er inne und untersuchte Leichen, schwang das Schwert, um Gras zu schneiden und zu sehen, was sich darunter verbarg. Er aß den frischen Schnitt, während er weiterlief und seine Patrouille wieder aufnahm. Beedj verbrannte noch mehr Energie als der Thurl. Valavirgilin hatte keine Rivalität zwischen den beiden entdeckt – der Thurl befahl, und Beedj unterwarf sich – doch sie gewann immer mehr die Gewißheit, daß sie in Beedj den nächsten Thurl beobachtete.
    Valavirgilin nahm ihren Mut zusammen und fragte: »Thurl, ist ein unbekannter Hominide hier vorbeigekommen, der behauptet hat, von einem Ort am Himmel zu stammen?«
    »Einem Ort am Himmel?« fragte der Thurl und starrte sie an.
    Er würde es wohl kaum vergessen haben. Vielleicht besaß er Geheimnisse.
    »Ein männlicher Zauberer. Kahles, schmales Gesicht, bronzefarbene Haut, glattes, schwarzes Kopfhaar, größer als mein Volk und schmal in den Schultern und Hüften.« Mit den Fingerspitzen straffte sie die Augenlider. »Seine Augen waren ungefähr so. Er brachte einen See in dieser Gegend zum Verdampfen und beendete damit eine Spiegelblumenseuche.«
    Der Thurl nickte. »Der alte Thurl brachte den See zum Kochen. Dieser Louis Wu half ihm dabei. Aber woher weißt du davon?«
    »Louis Wu und ich sind zusammen gereist, weit weg von hier in Richtung Backbord. Ohne Sonnenlicht könnten sich die Spiegelblumen nicht verteidigen, sagte er. Die Wolken – sind sie nie wieder weggegangen?«
    »Nein, niemals. Wir haben unsere Gräser ausgesät, genau wie der Zauberer uns gelehrt hat. Smeerps und andere Grabetiere waren uns stets ein Stück voraus. Wohin auch immer wir kamen, stets fanden wir Spiegelblumen, deren Wurzeln bereits abgefressen waren. Gras wächst in diesem Schlamm nicht so gut, also mußten wir uns zu Anfang von Spiegelblumen ernähren.
    Die Roten, die zur Zeit meines Vaters ihre Herden mit unserem Gras fütterten und uns bekämpften, nachdem wir Einspruch dagegen erhoben hatten … sie folgten uns in die nahe gelegene Prärie. Gleaner jagten die Grabetiere. Das Wasservolk zog zurück zu den Flüssen, die die Spiegelblumen ihnen weggenommen hatten.«
    »Was war mit den Vampiren?«
    »Denen scheint es auch gut gegangen zu sein.«
    Valavirgilin schnitt eine Grimasse.
    »Es gab eine Gegend, die haben wir alle gemieden«, berichtete der Thurl weiter. »Vampire benötigen Schutz vor dem Tageslicht. Ein Höhlensystem, Bäume, irgendetwas. Als die Wolken kamen, fürchteten sie die Sonne nicht mehr so sehr. Sie entfernten sich weiter von ihren Nestern. Mehr wissen wir auch nicht darüber.«
    »Vielleicht sollten wir die Ghoule fragen.«
    »Ihr Maschinenleute redet zu den Ghoulen?« Die Vorstellung schien dem Thurl überhaupt nicht zu gefallen.
    »Sie bleiben normalerweise unter sich. Aber Ghoule wissen, wo die Toten gefallen sind. Sie müssen wissen, wo die Vampire jagen und wo sie sich während des Tages verstecken.«
    »Ghoule sind nur während der Nacht aktiv. Ich wüßte nicht, wie ich mich mit einem Ghoul verständigen sollte.«
    »Es ist geschehen.« Vala versuchte sich zu erinnern, doch ihr Verstand arbeitete nur träge. Sie war übermüdet. »Es ist bereits geschehen. Eine neue Religion taucht auf, oder ein alter Priester stirbt, und dann gibt es einen Ordinierungsritus für den neuen Schamanen. Die Ghoule müssen die Riten kennen und akzeptieren, die der Schamane für die Toten vorschreibt.«
    Der Bulle nickte. Ghoule erledigten die Begräbnisriten für jede Religion, innerhalb offensichtlicher Grenzen. »Und wie?«
    »Du mußt ihre Aufmerksamkeit erlangen. Umwerbe sie. Alles funktioniert, aber sie sind scheu. Das ist zugleich ein Test. Ein neuer Priester wird nicht ernst genommen, bevor er nicht mit den Ghoulen verhandelt hat.«
    Dem Bullen standen die Haare zu Berge. »Sie umwerben?«
    »Meine Leute sind als Händler hergekommen, Thurl. Die Ghoule besitzen etwas, das wir wollen: Wissen. Was haben wir, das die Ghoule wollen? Nicht viel. Ghoule besitzen die

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