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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Donnerschlag. Sicher ein Gewitter.
    Sie hatte ihre schmutzige Kleidung ausgezogen, bevor sie sich zum Schlafen hinlegte. Jetzt schlüpfte sie unter ihrem Laken hervor, aus der Nutzlasthülse hinaus und in den kühlen Regen. Kay sah aus dem Geschützturm zu, wie sie tanzte.
    Konsequenzen. Händler gingen keine Bindungen ein. Sie begingen Rishathra mit den Spezies, denen sie begegneten, doch Paaren war etwas anderes. Man machte seine Geschäftspartner nicht schwanger, man ließ sich nicht auf sexuelle Dominanzspielchen ein, und auf gar keinen Fall verliebte man sich.
    Andererseits: In fremden Gegenden, unter fremdartigen Hominiden, konnte man sich auch nicht unablässig aus dem Weg gehen.
    Sie winkte Kay und rief: »Dusch mit mir! Wie spät ist es?«
    »Es wird bald dunkel. Wir haben verdammt lang geschlafen.« Kay zog seine Kleider mit einem Gefühl der Erleichterung aus. »Ich dachte, wir hätten die Zeit nötig, um uns gegen Vampire zu wappnen.«
    »Das werden wir auch. Wie geht es Barok?«
    »Keine Ahnung.«
    Sie tranken, wuschen sich gegenseitig, trockneten sich ab und waren anschließend sicher: Sie konnten dem Trieb widerstehen, sich zu paaren.
    Der Regen hörte auf. Der Wind trieb die letzten Wolken über die Stoppelfelder. Große Flecken marineblauen Himmels schimmerten durch die durchbrochene Wolkendecke, und plötzlich eine schmale senkrechte Linie aus blauen und weißen Punkten.
    Valavirgilin starrte hinauf. Sie hatte den Bogen seit vier Rotationen nicht mehr gesehen.
    Im Licht des Bogens erkannte sie Muster im gemähten Gras. Ein Kreis aus bleichen Rechtecken. Ein Zelt, das innerhalb des Kreises errichtet worden war. Grasriesen stapften hin und her, und eine Hand voll sehr viel kleinerer Hominiden bewegte sich unter ihnen. Auf den Rechtecken … Decken? Sie legten Leichen aus.
    »Hast du ihnen gesagt, daß sie das tun sollen?«
    »Nein. Aber es ist keine schlechte Idee«, erwiderte Valavirgilin.
    In Anthrantillins verlassenem Prärieschoner fanden sie Barok zusammen mit einer Frau, die doppelt so groß war wie er. Baroks Stimmung schien ungewöhnlich gedämpft, doch er lächelte. »Wemb, meine Partner Valavirgilin und Kaywerbrimmis. Leute, das hier ist Wemb.«
    Kay setzte zu einer Antwort an: »Ich hatte gedacht …«
    Baroks Lachen klang irr. »Ja, und du hast sicher recht, wenn du geglaubt hast, daß wir schlafen.«
    Wemb meldete sich zu Wort. »Wenn wir hier schlafen, sind wir beide sicher vor der Aufmerksamkeit der anderen. Vor noch mehr Rishathra. Wir hatten Glück miteinander.«
    Barok kramte in seinem erschöpften Verstand und fand einen neuen Gedanken. »Forn. Ihr habt Foranayeedli nicht gefunden?«
    »Sie ist verschwunden«, erwiderte Valavirgilin.
    Ein unkontrollierbares Erschauern durchlief Baroks Körper. Seine Hand umschloß Valas Handgelenk. »Ich brüllte zu ihr hinunter. ›Laden!‹ Nichts. Sie war weg. Ich ging nach draußen, um sie zu suchen, um sie aufzuhalten, falls sie dem Gesang folgte. Kaum war ich draußen, schaltete mein Verstand einfach ab. Ich stand am Fuß des Walls, und der Regen hämmerte mich in den Boden. Irgendjemand stolperte über mich. Schlug mich nieder. Wemb. Wir … Rishathra ist ein zu schwacher Ausdruck für das …«
    Wemb nahm ihn bei der Schulter und drehte ihn zu sich um. »Wir machten Liebe. Vielleicht paarten wir uns sogar, aber wir müssen es Rishathra nennen, Barok. Wir müssen.«
    »Wir rissen uns die Kleider vom Leib und begingen wie wahnsinnig Rishathra. Wir kamen keine Sekunde zu früh wieder zur Vernunft. Ein Halbkreis von diesen bleichen Kreaturen rannte auf uns zu. Der Regen schien einen Teil des Geruchs von uns abgewaschen zu haben. Ich sah rings um uns Armbrüste liegen. Die ganze Nacht hindurch stolperten Krieger der Grasriesen vom Wall herunter und warfen alles weg, was sie bei sich trugen …«
    »Wir hoben die Armbrüste auf«, erzählte die große Frau weiter. »Ich sah Makee tot daliegen. Er hielt einen Vampir in den Armen. Ein Bolzen hatte beide gleichzeitig getroffen. Sein Köcher lag neben ihm. Ich packte den Köcher und zog die Bolzen heraus und drückte sie Barok in die Hand, dann schoß ich auf den nächsten Vampir. Dann auf den nächsten …«
    »Zuerst konnte ich die Armbrust nicht spannen«, erzählte Barok.
    »… dann den nächsten. Hast du deswegen so geschrien? Wir haben uns seither noch gar nicht gesprochen.«
    »Schreien und Spannen. Schreien wegen der Anstrengung«, erklärte Barok. »Eure verdammten Werkzeuge sind nicht für

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