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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Fleischlieferanten zusammenzuhalten.
    Also stimmten die Stämme ihre Wanderrouten aufeinander ab, damit sich ihre Pfade kreuzten und sie Fleisch tauschen konnten.
    Sie tauschten auch Erzählungen aus, und sie trafen viele verschiedene Hominidenspezies in einer ganzen Reihe unterschiedlicher Umgebungen. Gerade sprachen sie über zwei Wasservölker, anscheinend nicht über die, die Valavirgilin bereits kannte.
    Der vierte Rote, Tegger, hielt zusammen mit Chit Wache.
    Der Thurl hatte sich in voller Rüstung schlafen gelegt. Ganz offensichtlich ist er weder an Rishathra noch an den Ghoulen interessiert, dachte Valavirgilin.
    Sopashintay lag gegen eine Zeltstange gestützt. »Ich frage mich, was heute Nacht wohl hinter dem Wall los ist«, murmelte sie.
    Valavirgilin dachte nach.
    »Der Thurl schläft hier draußen bei uns. Beedj ist drinnen, zum Schutz. ›Was der Thurl nicht sieht, geschieht auch nicht.‹«
    Spash stützte sich auf einen Ellbogen. »Wo hast du denn das gehört?«
    »Vom Thurl selbst. Die Beta-Männchen paaren sich wahrscheinlich ziemlich häufig, und schätzungsweise kämpfen sie auch hin und wieder. Ich vermute, wir verpassen gerade den größten Spaß …«
    »Wieder einmal, was mich betrifft«, brummte Spash.
    »… aber sie würden sowieso kein Rishathra begehen, wenn sie sich paaren können. Außerdem kann ich ein wenig Ruhe gebrauchen.«
    »Genau wie der Thurl. Er schläft wie ein ruhender Vulkan«, sagte Spash.
    Chit blickte die Frau von der Seite an und lächelte. Dann ging er mit leichten Schritten aus dem Zelt. Dichter Nebel verhüllte die Nacht. Chit hob einen Knochen vom Abendessen auf und warf ihn. Valavirgilin hörte ein leises, ersticktes Tock.
    Ein silberner Riese bewegte sich hinter ihr. Sie spürte ihn mehr, als daß sie ihn hörte. Der Thurl schnüffelte, dann spannte er lautlos und ohne sichtbare Anstrengung mit einer Hand seine Armbrust. »Sie sind noch nicht nah«, sagte er. »Vampire oder Nachtvolk. Chitakumishad, hast du etwas gesehen? Oder gerochen?«
    »Nichts.«
    Der Thurl wirkte außerordentlich wach für jemanden, der noch Sekunden vorher tief und fest geschlafen hatte. Er schloß das Visier seines Helms und trat hinaus in die Nacht. Ein einzelner Grasriese auf Wache, Tarun, folgte ihm.
    »Ich habe etwas falsch verstanden, oder? Aber warum …?«
    »Rote«, flüsterte Valavirgilin. »Sie sind der alte Feind, und sie sind überall um ihn. Deswegen hat der Thurl seine Rüstung anbehalten, und deswegen hat er auch nur so getan, als würde er schlafen. Jede Wette.«
     
    Am Morgen gab es keinerlei Leichen mehr zwischen den Wällen und dem hohen Gras. Lediglich die Körper auf den Decken waren noch unberührt. Die Ghoule hatten Valavirgilin beim Wort genommen, wie es schien.
    »Wo sollen wir den Hakarrch aussetzen?« fragte Chaychind in die Runde.
    Coriack blickte Manack an. Die Gleanerfrau sagte: »Einfach dicht vor dem hohen Gras. Aber ich will meinen Kameraden erst Bescheid sagen. Vala, werden deine Leute sich an der Jagd beteiligen?«
    »Ich denke nicht, aber ich werde sie fragen.«
    Valavirgilin sprach mit den anderen. Keiner hatte Lust. Maschinenleute aßen zwar Fleisch, aber das Fleisch von Raubtieren besaß im allgemeinen kein gutes Aroma. »Wir erwecken sicher einen ängstlichen Eindruck, wenn sich keiner von uns an der Jagd beteiligt«, gab Kaywerbrimmis zu bedenken.
    »Stell ihnen Fragen«, riet sie ihm. »Dieses Ding sah gefährlich aus. Je mehr du weißt, desto seltener wirst du getötet.«
    Er hatte das Sprichwort noch nie gehört und blickte sie entgeistert an. Dann lachte er. »Wir wollen es doch auf weniger als einmal bringen, oder nicht?«
    »Genau.«
    Valavirgilin schlief, während die Jagd abgehalten wurde. Gegen Mittag wachte sie auf und beteiligte sich an der Mahlzeit. Kaywerbrimmis hatte eine lange Wunde auf dem Unterarm davongetragen. So ein Dummkopf. Valavirgilin verband ihn mit einem alkoholgetränkten Tuch. Hakarrchfleisch schmeckte entschieden nach Katze.
    Die Toten waren zwar weniger, doch ihr Gestank schwebte über dem Zelt. Erneut stand eine schreckliche Nacht bevor.
    Die Ghoule nehmen mich beim Wort, dachte Valavirgilin. Die Leichen, die wir vor Ungeziefer geschützt haben, werden die Herren der Nacht als letzte nehmen. Heute Nacht.

 
KAPITEL VIER
DAS NACHTVOLK
     
     
    Als der Schatten die Sonne nahezu völlig verdeckte, fand Valavirgilin die Gleaner und die Roten um ein Feuer versammelt. Die Gleaner waren beim Essen und luden ein. Die Roten

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