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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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sprach er den Händlerdialekt flüssig und mit einem Akzent, der mehr dem Kaywerbrimmis’ als dem Valavirgilins ähnelte. »Nennt mich einfach Harfner, nach dem Instrument, das ich spiele. Meine Partnerin hier ist …«, wieder ein hauchiges, etwas pfeifendes Wort, nicht unähnlich der Musik, die draußen noch immer zu hören war, »Trauriges Rohr. Wie praktiziert ihr das Rishathra?«
    Tegger hatte sich niedergekauert. Jetzt war er in einem einzigen Augenblick neben seiner Frau. »Wir können es nicht«, sagte er.
    Die Ghoulfrau unterdrückte ein halbes Lachen. »Wir wissen das«, sagte Harfner. »Beruhige dich.«
    Der Thurl wandte sich direkt an Trauriges Rohr. »Jene dort stehen unter meinem Schutz. Ich kann meine Rüstung ablegen, wenn ihr euch für unsere Sicherheit verbürgt. Ansonsten mußt du nur wegen meiner Größe aufpassen.« Waast lächelte Harfner schweigend an. Valavirgilin bewunderte den Nerv, den diese Frau anscheinend besitzen mußte.
    Die Gleaner standen alle vier hoch aufgerichtet in einer Reihe. »Unsere Art praktiziert Rishathra«, verkündete Coriack.
    Vala verspürte Sehnsucht nach ihrem Zuhause. Irgendwie würde sie schon Nahrung für ihren Gemahl und ihre Kinder gefunden haben, und was ihre Lust auf Abenteuer anging, die konnte sie eine Zeit lang unterdrücken … Doch dazu war es nun zu spät. »Rishathra verbindet unser Imperium«, verriet Valavirgilin den Herren der Nacht.
    »Die Wahrheit ist, daß Rishathra das Reich der Städtebauer miteinander verband«, widersprach Harfner. »Das eure wird durch Treibstoff zusammengehalten. Wir üben das Rishathra aus, doch ich glaube, heute Nacht nicht. Ich kann mir denken, daß es die Roten zu sehr beunruhigen würde …«
    »Wir sind nicht so zart besaitet!« protestierte Warvia.
    »… und außerdem gibt es noch einen weiteren Grund«, fuhr Harfner fort. »Wolltet ihr nicht eine Bitte an uns richten?«
    Alle redeten auf einmal.
    »Vampire …«
    »Die Toten …«
    »Seht nur das Entsetzen …«
    Der Thurl besaß eine Stimme, die alle zum Verstummen brachte.
    »Vampire haben alle Spezies im Umkreis von zehn Tagesmärschen niedergemetzelt. Helft uns, diese Bedrohung zu beseitigen.«
    »Zwei oder drei Tagesmärsche, nicht mehr«, berichtigte Harfner den Thurl. »Vampire müssen nach einem Überfall wieder in ihren Unterschlupf zurück. Trotzdem, ein großes Gebiet. Mehr als zehn verschiedene hominide Spezies leben dort …«
    »Sie ernähren uns gut«, sagte Trauriges Rohr freundlich. Ihre Stimme war noch ein wenig höher als die ihres Begleiters. »Ihr steht dem Problem gegenüber, daß wir kein Problem haben. Was für irgendeine eurer Spezies gut ist, ist auch für das Nachtvolk gut. Die Vampire ernähren uns genauso sicher wie die Alkoholsucht unter den Spezies in eurem Imperium, Valavirgilin. Und wenn ihr die Vampire schlagen könnt, dann ist uns auch das recht.«
    Ob den beiden Ghoulen bewußt war, wie viel sie mit so wenigen Worten von sich preisgegeben hatten? Wieder einmal redeten zu viele auf einmal, und Valavirgilin schwieg.
    »Damit ihr uns besser versteht«, fuhr Trauriges Rohr fort, »denkt doch einmal nach. Manack, was geschieht, wenn deine Königin Streit mit dem Volk des Thurl bekommt? Ihr könntet versuchen, uns zu überreden, daß wir keinen Leichnam anrühren, der vor den Wällen des Thurl liegt. Bald darauf müßten die Grasriesen sich ergeben.«
    Manack protestierte. »Aber … aber wir und die Grasriesen … wir würden niemals …«
    »Selbstverständlich nicht. Warvia, du und der alte Thurl, ihr hattet vor fünfzig Falans Krieg. Angenommen, euer damaliger Anführer Ginjerofer hätte uns gebeten, jeden Grasriesen zu zerreißen, der auch nur in die Nähe eurer Herden kommt?«
    »Schön, wir verstehen«, sagte Warvia.
    »Tatsächlich? Wir dürfen uns nicht auf eine Seite stellen, wenn eine Hominidenspezies mit einer anderen im Streit liegt. Ihr alle seid von uns abhängig. Ohne das Volk der Nacht würden eure Leichen liegen bleiben, wo sie gefallen sind. Krankheiten würden sich ausbreiten und euer Wasser verseuchen«, sang die Ghoulfrau mit ihrer hohen, hauchigen Stimme.
    Sie hat diese Rede schon früher gehalten. »Wir verbieten die Einäscherung. Angenommen, wir würden sie gestatten? Was geschähe, wenn jeder Spezies genügend Brennstoff zur Verfügung stünde, um ihre Toten zu verbrennen? Vierzig Falans, nachdem ein See verdampft wurde, verdunkeln noch immer dichte Wolken den Himmel. Stellt euch vor, es wäre der Rauch eurer

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