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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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hatten ihre Beute an Ort und Stelle verzehrt.
    Ein feiner Regen hatte eingesetzt und zischte auf der Holzkohle.
    Die Unterhändler zogen sich in das Zelt zurück: Valavirgilin, Chitakumishad und Sopashintay für das Maschinenvolk, drei der Roten, die vier Gleaner. Anakrin hooki-Whanhurhur, der Thurl sowie eine Frau, die Vala nicht kannte, warteten bereits im Innern.
    Welkes Gras war durch frisches ersetzt worden.
    Der Thurl ergriff das Wort. Seine Donnerstimme übertönte jede Unterhaltung.
    »Leute, das hier ist meine Unterhändlerin Waast. Sie hat euch etwas zu berichten.«
    Waast besaß für eine Frau ihrer Körpergröße eine elegante Haltung. »Vor zwei Tagen bin ich zusammen mit Paroom nach Steuerbord gegangen. Wir waren zu Fuß unterwegs. Paroom ist mit diesen Roten hier aus dem Volk Ginjerofers zurückgekehrt. Ich ging mit einer Abordnung von Roten weiter zum Schlammigen Fluß, um mit dem dort lebenden Volk zu reden. Das Volk vom Schlammigen Fluß kann nicht zu uns kommen, aber es kann vielleicht mit dem Nachtvolk über unsere Sorgen sprechen.«
    »Sie werden die gleichen Probleme haben wie wir hier«, sagte Coriack.
    (Irgendetwas erweckte Valavirgilins Aufmerksamkeit.)
    Waast nahm Platz. Zu den Roten gewandt, sagte sie: »Ihr könnt kein Rishathra praktizieren. Wie steht es mit dem Paaren?«
    »Es ist nicht meine Zeit«, erwiderte Warvia steif. Anakrin und Chaychind grinsten. Tegger wirkte wütend.
    (Der Wind.)
    Zahlreiche Hominidenspezies waren monogam, mit Ausnahme von Rishathra natürlich. Tegger und Warvia mußten ein Paar sein. Der Thurl sagte: »Ich muß meine Rüstung anbehalten. Wir wissen nicht, wer oder was uns einen unerwarteten Besuch abstattet.«
    Zu schade. Vielleicht hätten sie ein wenig Unterhaltung in Gang gebracht.
    (Musik?)
    Spash fragte unruhig: »Hört jemand Musik? Das ist jedenfalls kein Vampirgesang.«
    Das Geräusch war leise, doch es wurde zunehmend lauter, bis es im oberen Hörbereich beinahe schmerzhaft war. Valavirgilin spürte, wie sich ihre Nackenhaare sträubten und ihr ein Schauer den Rücken hinunter lief. Sie erkannte ein Blasinstrument, Saiten und eine Art Trommel. Keine Stimmen.
    Der Thurl senkte das Visier und ging nach draußen. In der Hand hielt er seine Armbrust, den Bolzen gegen den Himmel gerichtet.
    Chit und Silack blieben mit erhobenen Waffen zu beiden Seiten des Eingangs stehen. Die anderen im Zelt bewaffneten sich ebenfalls.
    Der winzige Silack kehrte ins Zelt zurück. Der Geruch kam mit ihm. Aas und feuchtes Fell.
    Zwei hominide Gestalten folgten ihnen, dann der viel größere Thurl. »Wir haben Besuch«, dröhnte er.
    Im Zelt war es stockdunkel. Valavirgilin sah das Glänzen der Augen und Zähne der Ghoule, und zwei schwarze Silhouetten vor einem kaum helleren Schein: Bogenlicht, das durch die Wolken schimmerte. Ihre Augen gewöhnten sich rasch an die Finsternis, und bald erkannte sie Einzelheiten: Sie waren zu zweit; ein Mann und eine Frau. Haar bedeckte ihre Leiber fast völlig. Es war schwarz und glatt und vom Regen naß. Ihre Münder waren zu einem breiten Grinsen verzogen, das große, spatenförmige Vorderzähne enthüllte. Sie trugen Umhängetaschen, ansonsten waren sie nackt.
    Die großen, stumpfen Hände waren leer. Sie waren nicht beim Essen.
    Valavirgilin spürte große Erleichterung, trotzdem mußte sie gegen den Impuls ankämpfen, vor den Neuankömmlingen zurückzuweichen.
    Höchstwahrscheinlich hatte außer Valavirgilin noch nie jemand einen Ghoul zu Gesicht bekommen. Einige der anderen reagierten weniger gelassen. Chit blieb an der Tür stehen, auf der Hut, das Gesicht abgewandt. Spash sprang auf.
    Sie zeigte keinen Ekel, doch sie schien am Rand ihrer Selbstbeherrschung. Silack von den Gleanern, Tegger und Chaychind wichen mit offen stehenden Mündern und weit aufgerissenen Augen zurück.
    Valavirgilin mußte etwas unternehmen. Sie stand auf und verbeugte sich. »Willkommen. Ich bin Valavirgilin vom Maschinenvolk. Wir haben hier gewartet, um eure Hilfe zu erbitten. Das dort sind Anakrin hooki-Whanhurhur und Warvia hooki-Murf Thandarthal von den Roten Herdern, Perilack und Manack von den Gleanern, Chitakumishad und Sopashintay vom Maschinenvolk …« Sie stellte die anderen in der Reihenfolge vor, wie sie nach Valas Meinung ihre Fassung halbwegs wiedergewonnen hatten.
    Der männliche Ghoul wartete nicht bis zum Ende. »Wir kennen eure zahlreichen Arten. Ich bin …« Ein hauchiges Wort. Seine Lippen schlossen sich nicht vollständig. Ansonsten

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