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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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verbrannten Toten. Ein Gestank, der mit jedem Falan weiter zunimmt. Wißt ihr überhaupt, wie viele Hominiden einer jeden Spezies in jedem Falan sterben? Wir wissen es. Wir dürfen nicht für eine Seite Partei ergreifen.«
    Chaychind hooki-Karashks Gesichtsfarbe hatte ein dunkles Rot angenommen. »Wie könnt ihr nur davon reden, für die Vampire Partei zu ergreifen! Für Tiere!«
    »Sie denken nicht«, gestand Harfner, »und ihr tut das. Aber wie könnt ihr euch da immer so sicher sein? Wir wissen von Hominiden, die gerade anfangen, ein Bewußtsein zu entwickeln, einige davon genau in diesem Abschnitt des großen Bogens. Einige von ihnen benutzen Feuer, wenn sie es finden, oder sie bilden Banden, wenn die Beute groß und gefährlich ist. Eine Spezies macht aus Ästen Speere. Eine lebt im Wasser; sie kann kein Feuer benutzen, aber sie bricht Steine zu Messern. Wie wollt ihr beurteilen, welche Spezies denkt? Wo zieht ihr die Grenze?«
    »Vampire benutzen weder Werkzeuge noch Feuer.«
    »Kein Feuer, aber Werkzeuge. Unter dem Einfluß endlosen Regens haben die Vampire angefangen, Kleidung zu tragen, die sie ihrer Beute abnehmen. Sobald es trocken ist, streifen sie sie wieder ab und lassen sie zurück wie Abfall.«
    »Seht ihr jetzt ein, daß wir kein Rishathra mit euch begehen können?« fragte die Ghoulfrau. »Daß wir eure übrigen Wünsche ablehnen müssen?« Trauriges Rohr übersah geflissentlich die gemischten Gefühle, die diese Feststellung hervorrief.
    Ich muß es wenigstens probieren, dachte Valavirgilin. »Eure Hilfe wäre von immensem Wert«, begann sie, »wenn ihr einen Grund hättet, uns zu helfen. Ihr habt uns bereits über das Ausmaß der Verwüstung in Kenntnis gesetzt, das die Vampire angerichtet haben. Wir wissen nun, daß sie immer wieder in ihren Unterschlupf zurückkehren müssen, weil sie nur diesen einen Unterschlupf besitzen. Was könnt ihr uns sonst noch sagen?«
    Harfner zuckte die Schultern, und Valavirgilin erschrak.
    Seine Schultern waren schrecklich lose, wie Knochen, die nicht in Gelenken saßen, sondern nur von Muskeln gehalten wurden.
    Starrsinnig fuhr sie fort: »Mir ist eine Geschichte zu Ohren gekommen, ein Gerücht. Eine Fabel. Das Maschinenvolk hört diese Fabel überall, wo man Vampire kennt. Ihr müßt wissen, daß es für unsere verbündeten Rassen weit weg von Zentrumsstadt keine Erklärung gibt, woher all diese Vampire so plötzlich kommen konnten.«
    »Sie haben eine hohe Fortpflanzungsrate«, bemerkte Harfner.
    »Ja, und Teile ihres Stammes spalten sich ab, um andere Territorien zu suchen«, fügte Trauriges Rohr hinzu. »Zehn Tagesmärsche war gar nicht schlecht geraten.«
    Die anderen, sogar Chaychind, überließen Valavirgilin das Reden. Vala sagte: »Es gibt auch eine weniger vernünftige Erklärung, und sie wird ebenso schnell verbreitet wie eure: Das Opfer eines Vampirs steht wieder von den Toten auf und wird selbst zum Vampir.«
    »Das ist der reinste Unsinn«, widersprach Harfner.
    Dem konnte Vala nur zustimmen. »Natürlich ist es Unsinn. Aber es erklärt, wie sich diese Seuche so rasch ausbreiten konnte. Seht es einmal vom Standpunkt der …« Vorsicht jetzt! »… Mutter oder Witwe eines Hängenden.« Hängendes Volk fand man überall. Vala faßte mit einer Hand an den Balken über ihrem Kopf und zog die Beine an. Mit den Füßen in der Luft fuhr sie fort: »Was soll ich nur tun, damit mein armer toter Vaynya nicht in der Nacht zu meinem Feind wird? Die Herren der Nacht haben uns verboten, unsere Toten zu verbrennen. Aber manchmal erlauben sie es doch …«
    »Niemals!« unterbrach sie Trauriges Rohr.
    »Zwölf Tagesmärsche steuerbord-spinwärts von Zentrumsstadt erzählt man sich noch immer von einer Seuche …«, sagte Vala.
    »Das ist lange her und weit weg«, schnappte Harfner. »Wir haben die Krematorien selbst entworfen und den Leuten beigebracht, wie sie benutzt werden, dann gingen wir fort. Jahre später kehrten wir zurück. Die Seuche war besiegt. Das Gräbervolk verbrannte seine Toten noch immer. Wir überzeugten es, die Leichen wieder uns zu überlassen. Es war ganz leicht, denn Feuerholz ist überall knapp.«
    »Ihr seht jedenfalls die Gefahr«, sagte Vala. »Ich glaube nicht, daß irgendwelche Einheimischen bereits angefangen haben, Vampiropfer zu verbrennen …«
    »Nein. Wir würden die Rauchwolken sehen.«
    »Aber wenn eine unserer Spezies damit anfängt, könnte der Rest ihrem Beispiel folgen.«
    Bekümmert antwortete Trauriges Rohr: »Dann

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