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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Knöpfe darin. Noch mehr Kontrollen, dachte Tegger und griff nach seinem Rucksack. Genau wie die Nische in der Transportplattform.
    Valavirgilins Tuch. Das Messer mit der keilförmigen Klinge. Streifen, die Tegger bereits aus dem Tuch geschnitten hatte. Er fing an, die Knöpfe damit zu verbinden.
    Nichts. Nichts. Nichts … und dann ein Wunder.
    Licht! Ein kleiner Punkt an der Decke erstrahlte plötzlich in einer Helligkeit, daß Tegger den Blick abwenden mußte.
    Tegger ging aus dem Raum.
    Im gesamten Haus brannte Licht. Tegger ließ es brennen. Es überraschte ihn, daß noch immer Energie vorhanden war. Woher kam sie? Aus Gewittern? Energie bestand aus gebändigten Blitzen …
    Er rannte die Häuserreihe hinauf und spähte durch Fenster. Hier und dort lagen Skelette im Innern. Nie draußen. Leichen, die draußen gelegen hatten, waren lange verschwunden, zum Fressen für die Vögel geworden.
    Gräser wuchsen in den Vorgärten. Einige davon erkannte Tegger als eßbar. Pflanzen, die zu merkwürdig aussahen, um etwas anderes als Verzierung darzustellen. Bis auf diese dort mit den großen purpurnen Blättern …
    Tegger grub ein wenig, zog und hielt fette Wurzeln in den Händen. Das Farmervolk aus dem Delta des Trüben Flusses ernährte sich davon. Sie wurden gekocht.
    Das hier waren Miniaturfarmen!
    Tegger setzte sich mit untergeschlagenen Beinen auf die Kante eines Vorgartendachs. Er entspannte sich unter seinem Poncho und ließ stoisch den Regen über sich ergehen.
    Diese kleinen Flecken Erde waren keine Farmen mehr. Die Pflanzen wuchsen nicht mehr in ordentlichen Reihen. Wahrscheinlich hatte sich seit dem Fall der Städte niemand mehr darum gekümmert. Aber war es nicht seltsam, daß die Bewohner auf einer Fläche Nahrung angebaut hatten, die zu klein war, auch nur einen Smeerp zu ernähren?
    Tegger fand die Frage mehr als interessant. Er war in der letzten Nacht nicht von kleinen Plagegeistern belästigt worden. Entweder war er aus ihrer Reichweite geklettert, oder hier lebte nichts mehr bis auf die Makaways. Andererseits – falls es hier oben so etwas wie eine Nahrungskette gab, dann begann sie mit Pflanzen.
    Also würde Tegger auf die Jagd gehen.
    Gab es sonst noch etwas Bemerkenswertes?
    Auf zwei schmalen Streifen Boden hinter ihm hatten Reben Wurzeln geschlagen und das Haus unter sich eingerissen. Fenster samt Rahmen waren gesprungen. Tegger sah Möbel, die vom Regen ruiniert waren.
    Die Häuser bestanden allesamt aus rechten Winkeln und flachen Oberflächen. Das obere Ende der Treppenstraße bildete eine Kuppel aus fensterähnlichem Zeug. Sie war so groß wie zwei oder drei Häuser. Tegger hatte sie ursprünglich mit einem Augapfel verglichen, doch er hatte nur die Spiegelungen weißer Wolken gesehen. Das durchsichtige Material war farblos. Die Säule im Zentrum der Stadt überragte selbst die Kuppel.
    Tegger stand zwischen den obersten Häusern. Sie waren die größten und besaßen auch die größten Vorgärten/Farmen. Es schien, als hätten die Städtebauer die gute Aussicht genossen.
    Die Wildnis vor und unter ihm erstreckte sich in perfekten Rechtecken. Im Zentrum befand sich ein leerer Teich von der Form einer Kammuschel. An den Ecken hatte man vier Bäume gepflanzt, doch der Regen hatte Tunnel und Rinnen ausgewaschen und einen der Bäume gefällt. Seine Wurzeln ragten über die Dachkante hinaus in die Luft.
    Der Teich gefiel Tegger. Sein runder, geschwungener Boden bestand aus einem blauen, glatten Städtebauermaterial, und am Rand führten Treppen hinein. Es gab sogar so etwas wie einen Wasserfall, ein Auslaufrohr in dem Haufen von Felsbrocken auf der einen Seite. Tegger konnte sehen, wo das Wasser des Wasserfalls – und der Regen – in einem Abfluß im Boden verschwanden.
    Auch Erde war im Teich, doch sie gehörte offensichtlich nicht dorthin. Es gab nicht genug davon. Sie war im Verlauf der Jahre hineingespült worden. Trotzdem reichte die Erde aus, um Pflanzen Halt zu geben. Ihre Wurzeln brachen den blauen Boden auf.
    Ein Teich zum Schwimmen also. Warum? Treppen, um aus dem Wasser zu steigen. Man konnte sonst ertrinken. Vielleicht waren die Städtebauer gerne geschwommen. Vielleicht waren andere Spezies zu Besuch gewesen, wie das Flußvolk.
    Aber wenn sie schon ein Schwimmbecken gebaut hatten – warum ließen sie es leer?
    Nichts bewegte sich in der Umgebung der kleinen Gärten. Tegger nahm an, daß er besser in der Dämmerung auf Jagd ging. Zwischen Tag und Nacht war die Zeit der Aktivität für

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