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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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nachtaktiv.
    Die Luke der Blase zeigte vom Dock weg. Gab es denn wenigstens eine Möglichkeit, sie umzudrehen? Vielleicht, wenn Tegger an irgendetwas drehte …? Er zögerte ein wenig, so hoch in der Luft mit den Reglern herumzuexperimentieren.
    Was sollte hier eigentlich passieren? Vielleicht wartete der Frachter auf ein Zeichen der Stadt zum Anlegen. Vielleicht mußte er selbst ein Signal aussenden. Vielleicht war eines der Taue dazu bestimmt, den Frachter zu packen und zu sichern, um ihn dann heranzuziehen. Doch nichts von alledem geschah. Das Dock war genauso tot wie alles andere, das beim Fall der Städte gestorben war.
    Die Luke war locker, genau wie Tegger sie vorgefunden hatte.
    Rucksack. Schwert.
    Er schob sich nach draußen. Es nieselte leicht. Die Füße auf die unsichere Schwelle stellen, auf das rutschige Dach springen, flach machen und festhalten. Die Vögel kamen wieder heran und beobachteten ihn.
    Tegger schob sich auf dem Bauch nach vorn und auf der anderen Seite der Blase wieder hinunter. Ein wenig weiter, dann auf Hände und Knie, noch ein wenig mehr … die Beine unter den Leib, anspannen, rutschen … springen.
    Er landete auf allen vieren und stieß sich das Kinn.
    Das Dock fühlte sich an wie weiches Holz.
    Er wäre liegen geblieben, wenn nicht die kreischenden Vögel auf ihn heruntergestoßen wären. Er rollte sich ab, zog das Schwert und wartete. Als einer in Reichweite kam, schlug er zu.
     
    »Tegger scheint eine Maschine der Städtebauer gefunden zu haben, einen alten Flugwagen oder so etwas Ähnliches. Er hat ihn zum Funktionieren gebracht. Jedenfalls ist er jetzt dort oben.« Warvia starrte angestrengt zu dem Licht hinüber, das am Rand der schwebenden Fabrik erstrahlte.
    Das Vertrauen in Teggers Fähigkeiten war bei ihr entschieden stärker ausgeprägt als bei Valavirgilin. Vala fragte: »Was kannst du erkennen?«
    »Ich kann nicht durch das Licht hindurchsehen. Große Vögel umkreisen es. Ich habe gesehen, wie Tegger sprang …«
    Das Licht sank. Immer schneller. Blitzte schmerzhaft hell auf und war verschwunden.
    »Er ist gesprungen«, sagte Warvia entschieden. »Vala, ich falle gleich um. Wenn es Tag ist, kann ich dir vielleicht mehr sagen.«
    »Können wir irgendetwas tun?«
    »Vala, ich würde alles tun, um ihn zu erreichen.«
    »Trauriges Rohr, hast du eine Idee?«
    Die Ghoulfrau schüttelte den Kopf.
    »Dann müssen wir eben warten. Ich wüßte keinen Platz, an dem unsere Prärieschoner sicherer wären, und die Aussicht ist hervorragend. Wir graben uns hier ein, warten und beobachten.«
     
    Makaways bevorzugten lebende Beute, aber sie fraßen auch Aas. Makawayfleisch schmeckte widerlich.
    Trotzdem fühlte sich Tegger um einiges besser, nachdem er den Vogel verzehrt hatte. Jetzt fehlte eine Stelle, wo er schlafen konnte … Der Wind hier oben war kalt. Wenigstens vertrieb er den Geruch von zehntausend Vampiren … Tegger zog seinen Poncho aus dem Rucksack und wickelte sich hinein.
    Die Kälte, die Schmerzen, der albtraumhafte Tag … alles begann zu schwinden. Schlaf war ein Vampir, der bereits die Fänge in Teggers Hals geschlagen hatte. Er wagte nicht, im Freien zu übernachten, und blickte sich in verwirrter Panik um.
    Die riesige Tür dieses Lagerraums war bestimmt zu schwer, um sie zu bewegen. Zu schwer für jeden, und nichts als Kraftverschwendung …?
    Eine Ecke weiter befand sich eine Tür, die nicht viel größer war als Tegger selbst.
    Ein Tritt, und sie flog federnd nach außen auf. Er drang in die Dunkelheit vor, fand etwas Nachgiebiges, auf das er sich betten konnte, und schlief ein.
     
    Er klammerte sich an den Schlaf aus Furcht vor dem, was seine Erinnerung ihm sagen würde. Doch die Erinnerung kam trotzdem, wenn auch sie es nicht war, die ihn weckte, sondern ein unsteter Lichtschein.
    Sonnenlicht flutete durch die mannshohe Türöffnung. Es verblaßte, noch während er von einem Berg aus Ballen herunterkletterte, die schwach nach verrotteten Pflanzen rochen. Vielleicht hatten sie der Herstellung von Kleidung gedient? Nahrungsmittel wären sicher in weitaus schlechterem Zustand gewesen. Tegger trat ins Freie.
    Über ihm zogen Wolkenfetzen dahin. Senkrechte Streifen von Sonnenlicht wanderten über das Dock. Tegger sah keine Vögel, bis er sich auf Händen und Knien zum Rand des Docks schob und einen Blick nach unten warf.
    Die gläserne Blase, die ihn hergebracht hatte, lag tief unter ihm. Zerschmettert. Auf diese Weise würde er also nicht wieder nach Hause

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