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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Außerdem – wie sollten sie dich angreifen, ohne mich ebenfalls umzubringen?«
    »Also schön, Roy. Es gibt noch einen anderen Grund, warum ich dich geweckt habe. Ich hätte dich auch schon in einer Stasisbox unterbringen können, nachdem wir von Kobold aufgebrochen waren, nicht wahr? Warum wohl habe ich das nicht getan?«
    Roy fühlte sich erschöpft. Lag es an der Gravitation, die ihm das Blut aus dem Kopf zog? »Ich mußte ausgebildet werden. Du mußtest mir beibringen, mit diesem Schiff zu kämpfen.«
    »Und? Bist du etwa fit zum Kämpfen? Ein Sack weichgekochter Nudeln bist du, weiter nichts! Ich will, daß du imstande bist, dich zu bewegen, wenn der Ärger richtig losgeht!«
    Roy fühlte sich tatsächlich wie ein Sack weicher Nudeln. Verdammt. »Also schön. Sollen wir …«
    »Kein Gedanke. Für heute bleibst du still hier liegen. Morgen gehen wir ein wenig spazieren. Sag dir einfach, du wärst krank gewesen.« Brennan musterte ihn mit einem Seitenblick. »Nimm’s nicht so schwer. Komm, ich will dir etwas zeigen.«
    Roy hatte vergessen, daß er sich in Phssthpoks ursprünglichem Kontrollmodul befand, dessen Rumpf nach Belieben transparent gemacht werden konnte.
    Verblüfft sah er, wie eine Wand plötzlich verschwand. Dann betrachtete er die Sterne.
    In der Tat, sie waren schnell unterwegs. Die Sterne hinter ihnen waren rotverschoben bis fast ins Schwarze. Voraus strahlten sie violett-weiß. Und vom Zenit zu den Seiten hin schimmerten sie in allen Farben des Regenbogens: von Violett über Blau, Grün und Gelb bis hin zu Orange und Rot, in immer weiter expandierenden Ringen. Der Effekt war vollkommen. Die Trennwände und Böden der Protektor waren ebenfalls transparent geworden.
    »Das hat vor dir noch kein Mensch gesehen«, sagte Brennan. »Außer natürlich, du rechnest mich dazu.« Er deutete auf einen Stern. »Der dort. Das ist Epsilon Indi.«
    »Aber wir steuern seitwärts daran vorbei.«
    »Wir wollen nicht auf direktem Weg hin, das habe ich dir bereits gesagt. Ich plane eine rechtwinklige Kursänderung mitten im Raum, und es gibt nur eine Stelle, wo das möglich ist.«
    »Sind wir schneller dort als die Pak-Scouts?«
    »Knapp vor dem zweiten Tandem, denke ich. Gegen das erste müssen wir kämpfen.«
     
    Roy schlief zehn Stunden am Tag. Zweimal täglich unternahm er ausgedehnte Spaziergänge durch das gesamte Schiff, vom Kontrollraum zum Trainingsraum und zurück, jeden Tag eine Runde mehr. Brennan ging neben ihm und hielt sich bereit, ihn aufzufangen. Wenn Roy stürzte und falsch aufkam, konnte es seinen Tod bedeuten.
    Er fühlte sich tatsächlich, als wäre er krank gewesen. Ein angenehmes Gefühl war das nicht.
    Eines Tages öffneten sie die Einschnürung des Fusionstriebwerks ganz weit und setzten die beiden Radonbomben im freien Fall, durch die funkelnde Kuppel des inneren Ram-Feldes vor aufprallenden Gammastrahlen geschützt, in ihre Halterungen in der Waffensektion. Für diese zwei Stunden spürte Roy wieder seine alten Kräfte, und er genoß sie. Dann war er zurück in 2,16facher Schwerkraft, ein Schwächling, der nahezu zweihundert Kilo wog.
    Mit Brennans Hilfe erarbeitete er eine Zeittafel des längsten Krieges in der Geschichte der Menschheit:
     
    33.000 v. Chr.: Phssthpok verläßt Pak.
    32.800 v. Chr.: Die erste Welle von Flüchtlingsschiffen verläßt Pak.
    32.500 v. Chr.: Die zweite Welle.
    ????? v. Chr.: Pak-Scouts.
    2125 n. Chr.: Phssthpok erreicht das Solsystem.
    Brennan wird zum Protektor.
    2340 n. Chr.: Entführung Roy Truesdales.
    2341 n. Chr.: Oktober: Entdeckung der Pak-Flotte.
    November: Aufbruch der Flying Dutchman. Zerstörung von Kobold.
    2342 n. Chr.: Mai: Entdeckung der Pak-Scouts.
    Juli: Truesdale in Stasis. Aufbruch der Protektor.
     
    Ab diesem Zeitpunkt machten sich Relativitätseffekte bemerkbar und erschwerten die Datierung. Roy beschloß, die Schiffszeit zugrunde zu legen, da nur sie für ihn maßgeblich war.
     
    2344 n. Chr.: April: Pak-Schiffe bei Kursänderung beobachtet.
    Juli: Truesdale aus Stasis befreit.
     
    HYPOTHETISCH:
     
    2345 n. Chr.: September: Begegnung mit den ersten Pak-Schiffen.
    2346 n. Chr.: März: Rechtwinklige (?) Kursänderung. Abschütteln der Pak-Scouts.
    2350 n. Chr.: Ankunft im Home-System. Korrektur des Kalenders.
     
    Roy las nach, was in den Datenbänken über Home zu finden war. Im Verlauf der Jahrzehnte hatte es zwischen Erde und Home beträchtlichen Nachrichtenaustausch über Laser gegeben. Roy fand Reiseberichte und Biografien,

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