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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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sekundenlang bis zum Zerreißen angespannt über den Anzeigeinstrumenten, bevor er wieder er selbst wurde.
    »Meine Reflexe sind also noch in Ordnung«, sagte er.
    »Was ist geschehen?«
    »Sie haben es getan. Sie haben einen Gravitationsapparat wie wir gebaut. Unsere Maschine ist zu einer Hypermasse verdichtet worden, und sie machte sich daran, sich das Kabel hinauf zu fressen. Hätte ich das Kabel nicht rechtzeitig abgesprengt, wäre unsere gesamte Waffensektion absorbiert worden. Die frei gewordene Energie hätte uns augenblicklich getötet.«
    Brennan öffnete die Instrumentenkonsole und machte sich daran, nicht mehr benötigte Kontrollelemente gegen versehentliche Betätigung zu sichern. »Jetzt müssen wir vor ihnen bei unserem Neutronenstern ankommen. Falls sie ihre jetzige Bremsverzögerung beibehalten, werden wir es schaffen.«
    »Und was werden sie uns bis dahin alles entgegensetzen?«
    »Zum einen ganz sicher Laser. Sie benötigen auf jeden Fall schwere Laser, um mit den beiden Hauptflotten zu kommunizieren. Ich mache das Twing lieber wieder undurchsichtig.«
    Er tat es. Schlagartig schloß sie eine graue Schale ein, und die Scoutschiffe waren nur noch auf den Schirmen zu sehen.
    »Ansonsten … weder die Scouts noch wir sind in einer aussichtsreichen Position, um Bomben abzuwerfen. Wir befinden uns alle in der Verzögerungsphase. Meine Raketen müßten sozusagen bergauf fliegen und könnten den Gegner auf diese Entfernung nicht erreichen. Ihre Bomben könnten uns einholen, aber ihre Geschosse würden in die falsche Richtung fliegen: von hinten durch das Ram-Feld.«
    »Gut.«
    »Sicher. Außer, sie sind genau genug, um das Schiff selbst zu treffen. Na ja, wir werden sehen.«
     
    Die Laser schossen als zwei Blitze aus blendendem grünem Licht herbei, und dann war die Protektor achteraus blind. Ein Teil der Ummantelung kochte und verglühte, bis die Laser auf die verspiegelte Schicht darunter trafen.
    »Jetzt können sie keinen weiteren Schaden anrichten, bevor sie ein gutes Stück näher heran sind«, sagte Brennan. Doch er machte sich allmählich wegen ihrer Raketen Sorgen. Er fing an, willkürliche Ausweichmanöver zu fliegen, und das Leben an Bord der Protektor wurde zunehmend ungemütlich.
    Eine Ansammlung kleiner Massen näherte sich von hinten. Brennan öffnete die Einschnürung des Fusionsantriebs ganz weit, und sie beobachteten die Explosionen in relativer Sicherheit, obwohl einige von ihnen das Schiff durchschüttelten. In Roy breitete sich nach und nach Furcht aus. Er wurde den Verdacht nicht los, daß Brennan und die Pak-Protektoren ein kompliziertes Spiel spielten, dessen Regeln sie meisterhaft beherrschten: Ein Spiel ähnlich den Weltraumkriegssimulationen auf Computern.
    Brennan hatte von Anfang an gewußt, daß er die beiden ersten Schiffe erwischen würde, daß die folgenden seinen Gravitationsapparat zerstören würden und daß sie sich bei weitem zu langsam näherten, um zu ihm aufzuschließen, bevor sie den Neutronenstern voraus entdeckten …
    Einen Tag, bevor sie den Neutronenstern erreichten, erlosch der erste der grünen Laser. »Sie haben ihn endlich entdeckt«, sagte Brennan. »Sie reihen sich hintereinander für den Vorbeiflug auf, weil sie sonst vielleicht in entgegengesetzte Richtungen davongeschleudert werden.«
    »Sie sind Furcht erregend nah«, erwiderte Roy. Und das waren sie tatsächlich, jedenfalls relativ betrachtet. Vier Lichtstunden hinter der Protektor, dichter als die Entfernung zwischen Sol und Pluto. »Und du kannst nicht mehr so weit ausweichen, oder? Das würde unsere Hyperbel um den Neutronenstern zunichte machen.«
    »Überlaß nur alles mir«, murmelte Brennan, und Roy verstummte.
    Der Bremsschub fiel auf 0,5g.Die Protektor schwang nach links, und die Lebenserhaltungssektion zerrte bedenklich am Ende ihres Kabels.
    Dann schaltete Brennan das Ram-Feld vollständig ab. »Ich habe eine ganz dünne Gashülle entdeckt«, erklärte er. »Jetzt laß mich für eine Weile ungestört arbeiten.«
    Die Protektor befand sich im freien Fall und bildete ein unbewegliches Ziel.
    Acht Stunden später kamen die Raketen. Die Scouts mußten sie abgefeuert haben, kaum daß sie das Funkeln des Ram-Feldes erlöschen sahen. Brennan wich mit Hilfe des interplanetaren Antriebs aus. Die Raketen, die er seinerseits den Scouts entgegengeschickt hatte, zeigten keinerlei erkennbare Wirkung – das höllische grüne Licht des führenden Schiffs badete die Protektor noch immer in seinem

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