Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
verzögern«, sagte Brennan.
    Innerhalb einer Stunde war das Flackern einem stetigen Glühen im dunklen Rot des blauverschobenen Berylliumspektrums gewichen.
    »Ich muß jetzt ebenfalls mit meiner Kursänderung anfangen«, sagte Brennan.
    »Du willst gegen sie kämpfen?«
    »Gegen die beiden ersten Schiffe müssen wir kämpfen, so oder so. Und wenn ich jetzt schon wende, haben wir ein besseres Fenster.«
    »Fenster?«
    »Der zeitliche Rahmen für unsere rechtwinklige Kursänderung.«
    »Hör mal, entweder erklärst du mir jetzt, was es mit deiner Neunzig-Grad-Wende auf sich hat, oder du hörst auf, immerzu davon zu reden.«
    Brennan kicherte. »Irgendwie muß ich doch dein Interesse wachhalten, oder?«
    »Was hast du vor? Einen dichten Orbit um ein schwarzes Loch herum?«
    »Mein Kompliment! Das war gar nicht schlecht! Ich habe einen nicht rotierenden Neutronenstern entdeckt … fast nicht rotierend. Ich würde niemals riskieren, in die strahlende Gashülle rings um einen Pulsar einzutauchen, aber dieses Ding scheint nur sehr langsam zu rotieren und überhaupt keine Gase zu emittieren. Und es leuchtet nicht. Muß sich wohl um einen sehr alten Stern handeln. Die Pak-Scouts werden sich jedenfalls schwer tun, ihn zu entdecken. Ich kann uns auf eine hyperbolische Bahn bringen, die uns auf geradem Weg nach Home bringt.«
    So gelassen Brennan auch reden mochte – es klang gefährlich.
    Die Pak-Scouts kamen näher und näher.
    Vier Monate später war das erste Tandem mit bloßem Auge sichtbar: ein einsamer blaugrüner Punkt in einem schwarzen Himmel.
    Sie beobachteten, wie er größer und größer wurde. Seine Antriebsflamme verursachte schlangenförmige Ausschläge auf Brennans Instrumenten. »Gar nicht schlecht«, sagte er. »Du wärst tot, wenn du dich länger draußen vor dem Schiff aufhalten würdest.«
    »Allerdings.«
    »Ich frage mich, ob er nah genug ist, um unseren Gravitationsapparat einzusetzen.«
    Roy beobachtete verständnislos, wie Brennan sich an der Konsole zu schaffen machte. Brennan hatte ihm nie gezeigt, wie diese spezielle Waffe zu benutzen war. Sie war zu kompliziert, ihre Bedienung verlangte zu viel Intuition.
    Doch zwei Tage später verlosch das blaugrüne Licht.
    »Ich habe ihn erwischt«, sagte Brennan mit offensichtlicher Befriedigung. »Das hintere Schiff jedenfalls. Wahrscheinlich ist es in sein eigenes schwarzes Loch gefallen.«
    »Das macht dieser Apparat? Den Gravitationsgenerator anderer Schiffe zu einer Hypermasse verdichten?«
    »Dazu ist er gedacht, ja. Aber warten wir’s einfach ab.« Er benutzte das Spektroskop. »Richtig. Nur noch Heliumlinien. Das hintere Schiff ist verschwunden, und das führende nähert sich mit rund einem g.Er wird schneller an uns vorüber sein, als er sich ausgerechnet hat. Jetzt bleiben ihm noch genau zwei Möglichkeiten. Entweder fliehen oder rammen. Ich schätze, er wird versuchen, uns zu rammen … sozusagen.«
    »Du meinst, er wird versuchen, sein Ram-Feld über uns zu werfen? Das würde uns töten, oder nicht?«
    »Ja. Ihn auch. Nun …« Brennan feuerte ein paar Raketen ab und legte die Protektor in eine Kurve.
    Zwei Tage darauf war das vordere Schiff ebenfalls verschwunden. Brennan schwang die Protektor zurück auf den alten Kurs. Alles hatte ausgesehen wie eine von Brennans Manöversimulationen – nur, daß alles noch viel länger gedauert hatte.
     
    Die nächste Begegnung verlief anders.
    Es dauerte sechs Monate, bevor die beiden verbliebenen Tandems nahe genug waren. Eines Tages waren sie mit bloßem Auge sichtbar: zwei schwache gelbe Punkte in der Schwärze hinter der Protektor. Sie hatten ihre Geschwindigkeit soweit verringert, daß sie kaum noch über der Brennans lag.
    Ursprünglich waren sie acht Lichtmonate weit getrennt gewesen, doch im Verlauf der Jahre hatten sie einen konvergenten Kurs gesteuert, bis sie nahezu Seite an Seite und dreizehn Lichtstunden hinter der Protektor flogen.
    »Zeit, den Gravitationspolarisator erneut auszuprobieren«, sagte Brennan.
    Während Brennan mit den Kontrollen hantierte, blickte Roy auf die beiden gelben Augen, die hinter dem schwarzen Schatten der Antriebssektion funkelten. Sein Verstand sagte ihm, daß er die nächsten zweieinhalb Tage keine Veränderung würde feststellen können …
    … und täuschte sich. Der Lichtblitz kam von unten herauf und erleuchtete das Innere der Lebenserhaltungskugel. Brennan bewegte sich augenblicklich und hämmerte mit steifen Fingern auf die Tasten.
    Danach schwebte er

Weitere Kostenlose Bücher