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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Frühstücksbeutel, der vom Alter schrumpelig geworden war. Und der Inhalt sah aus wie Staub, der so dicht zusammengepreßt war, daß er beinahe fest wirkte. Matt schimmerte er durch das Plastik.
    Brennan schwebte in der Luft und hielt sich mit einer Hand am aufgebrochenen Deckel fest. Er dachte nach …
    Ein Autopilot, was sonst. Der Outsider war nur zur Sicherheit an Bord; es spielte keine Rolle, was mit ihm geschah. Der Autopilot würde die Samen dorthin befördern, wohin sie sollten.
    Zur Erde? Aber Pflanzen und Samen bedeuteten noch mehr Outsider auf der Spur des ersten!
    Er mußte die Erde warnen!
    Richtig. Gut gedacht. Aber wie?
    Brennan mußte über sich selbst lachen. Wann hatte es jemals einen Menschen gegeben, der so gründlich in der Falle gesessen hatte? Der Outsider hatte ihn. Brennan, ein Belter und ein freier Mann, hatte sich selbst und aus freien Stücken in die Hände eines anderen begeben. Sein Lachen ertrank in Verzweiflung.
    Verzweiflung war ein Fehler. Der Geruch der Wurzeln hatte nur auf diesen Augenblick gewartet …
    … es war Schmerz, der ihn wieder zur Besinnung kommen ließ. Seine Hände bluteten aus Dutzenden von Abschürfungen und Schnitten. Die Nägel waren gesplittert oder hatten sich gelöst, und der linke kleine Finger sandte eine Schmerzwelle nach der anderen durch seinen ganzen Körper. Er stand in unmöglichem Winkel ab und schwoll an, noch während Brennan hinsah: ausgerenkt oder sogar gebrochen. Doch Brennan hatte ein Loch in das Netz gerissen, und in der rechten Hand hielt er eine der faserigen Wurzeln gepackt.
    Er schleuderte sie mit aller Kraft von sich und rollte sich augenblicklich zu einer Kugel zusammen, zog die Knie an den Leib und umklammerte sie, als wolle er seinen Schmerz umfangen und ersticken. Er war wütend, und er hatte Angst. Warum um alles in der Welt war es diesem verdammten Geruch gelungen, seinen Verstand auszuschalten, als wäre er nichts weiter als ein Spielzeugroboter?
    Er schwebte wie ein Fußball durch die Frachtsektion, während er seine Knie umklammert hielt und weinte. Er war hungrig und wütend und fühlte sich erniedrigt und zitterte vor Angst. Der Outsider hatte seinem Selbstbewußtsein einen vernichtenden Schlag versetzt, indem er ihm die eigene Bedeutungslosigkeit vor Augen geführt hatte. Aber das hier war noch schlimmer.
    Warum? Was hatte der Outsider nur mit ihm vor?
    Etwas versetzte ihm einen Schlag gegen den Hinterkopf. In einer einzigen flüssigen Bewegung wirbelte Brennan in der Luft herum, packte das Wurfgeschoß und biß hinein. Die Wurzel war auf ihrem Zickzackkurs durch den Raum zu ihm zurückgekehrt. Sie war zäh und faserig zwischen seinen Zähnen, und ihr Geschmack war genauso unbeschreiblich und wundervoll wie der Geruch.
    In einem letzten klaren Augenblick überlegte Brennan, wie lange es dauern würde, bis er tot wäre. Es war ihm egal. Er biß erneut hinein und schluckte gierig.
     
    Phssthpok verfolgte mit hartnäckiger Ausdauer eine Reihe von Fragen – doch mit jeder Antwort stieß er auf weitere Fragen. Sein eingeborener Gefangener roch falsch. Fremd, animalisch. Er gehörte nicht zu denen, die zu suchen Phssthpok gekommen war. Aber wo waren sie dann?
    Sie waren nicht hierher gekommen. Die Eingeborenen von GO Target #1-3 hätten Kolonisten seiner Spezies wenig Widerstand entgegenzusetzen gehabt, jedenfalls nach diesem einen Exemplar zu urteilen. Und die Protektoren hätten sie auf jeden Fall ausgelöscht, allein vorsichtshalber. Dann also ein anderes System. Nur welches?
    Die Eingeborenen besaßen vielleicht genügend astronomisches Wissen, um es Phssthpok zu verraten. Mit Schiffen wie diesen hatten sie möglicherweise die nächstgelegenen Sterne bereits erreicht.
    Auf der Suche nach Antworten sprang Phssthpok zu dem fremden Schiff hinüber. Es war ein Sprung, der eine ganze Stunde dauerte, doch Phssthpok hatte keine Eile, und dank seiner süperben Reflexe benötigte er nicht einmal seine Rückstoßpistole.
    Sein Gefangener konnte warten. Bald würde Phssthpok seine Sprache lernen müssen, um ihn zu verhören. Bis dahin konnte er nichts anstellen. Er war viel zu sehr verängstigt und außerdem zu erbärmlich. Größer, aber viel schwächer als ein Brüter.
    Das Schiff des Eingeborenen war klein. Phssthpok entdeckte nur wenig mehr als ein beengtes Lebenserhaltungssystem, ein langes Fusionsrohr und einen ringförmigen Wasserstofftank zusammen mit einem Kühlaggregat. Der Torus des Tanks ließ sich lösen, und es gab

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