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Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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geschlossen. Unter den Lidern sah das Weiße hervor. Mit der einen Hand umklammerte er noch immer eine halb aufgegessene Wurzel. Phssthpok versetzte ihn in langsame Rotation, um ihn zu untersuchen.
    Alles in Ordnung.
    Er zwängte sich durch das Twing hinaus ins Vakuum und schwebte zum spitzen Ende des Eis. Dort zwängte er sich wieder ins Innere und kam in einem Abteil heraus, das gerade groß genug für ihn war.
    Jetzt mußte er nur noch ein Versteck finden.
    Es war zu spät, um dieses Sonnensystem zu verlassen. Er würde das Schiff aufgeben müssen. Sollten die Eingeborenen hinter den Monopolen in seiner leeren Antriebssektion herjagen.
    Es kam ihm vor, als versuchte er, alle seine Kinder in der gleichen Höhle zu verstecken, doch es gab keine andere Möglichkeit. Es hätte schlimmer kommen können. Die Instrumente in der Frachtsektion waren zwar eigentlich nur dazu gedacht, die Sektion aus dem Orbit um einen Planeten heraus abzuwerfen, doch der Motor – ein Schwerkraftpolarisator – würde ihn innerhalb des Gravitationstrichters von GO Target #1 überall hinbringen, wohin er wollte.
    Nur, daß er alles gleich beim ersten Mal richtig machen mußte – er konnte nur ein einziges Mal landen.
    Als Raumschiffsantrieb besaß ein Schwerkraftpolarisator viele der Vorzüge und Einschränkungen eines Paragleiters. Phssthpok konnte damit überall hinsteuern, wo er wollte, selbst mit geringster Geschwindigkeit – immer vorausgesetzt, er steuerte nach unten. Der Polarisator war nicht imstande, ihn entgegen der Schwerkraft zu heben.
    Verglichen mit den Kontrollen des Fusionsantriebs wirkte das, was nun rings um ihn an Konsolen stand, unfaßbar kompliziert. Phssthpok hantierte an Hebeln und Knöpfen. Die Leine am spitzen Ende des Eis löste sich in einer Stichflamme. Das Twing ringsum wurde transparent … und ganz leicht porös; in einem Jahrhundert würde die Sektion gefährlich viel Luft verloren haben. Phssthpoks menschenähnliche Augen nahmen einen glasigen Ausdruck an. Die nächste Reihenfolge von Zügen erforderte immense Konzentration. Er hatte nicht gewagt, den Gefangenen festzubinden oder ihn anderweitig einzuengen, und weil er vermeiden wollte, ihn zu zerquetschen, mußte er interne und externe Gravitation exakt im Gleichgewicht halten. Die Hülle, die vom Polarisatorfeld eingeschlossen wurde, konnte bei diesen Beschleunigungen schmelzen.
    Der Rest seines Schiffes schwebte auf dem rückwärtigen Schirm. Phssthpok legte entschlossen zwei Schalter um, und es war verschwunden.
    Wohin jetzt?
    Er brauchte Wochen, um sich zu verstecken. Er durfte nicht hoffen, sich auf GO Target #1-3 verbergen zu können, nicht bei der Technologie der Eingeborenen.
    Der Raum andererseits bot zu wenig Verstecke.
    Phssthpok konnte nur einmal landen. Sobald er unten war, mußte er bleiben, bis es ihm gelang, eine Startvorrichtung oder einen Sender zu improvisieren.
    Phssthpok machte sich daran, den Himmel nach Planeten abzusuchen. Seine Augen waren gut, und Planeten sind groß, leuchten nur schwach – leicht zu finden. Der beringte Gasriese wäre gar nicht schlecht gewesen – Phssthpok konnte sich leicht in den Ringen verbergen – nur, daß er bereits hinter ihm lag. Ein weiterer Gasriese voraus, mit Dutzenden von Monden – zu weit entfernt. Er würde Tage benötigen, um ihn zu erreichen. Die Eingeborenen waren sicher längst hinter ihm her. Ohne Teleskop würde er sie erst sehen, wenn es zu spät war.
    Der dort. Phssthpok hätte ihn sorgfältiger untersucht, wäre er im Besitz eines Teleskops gewesen. Klein, geringe Gravitation, eine Spur von Atmosphäre. Ringsum Asteroiden und zu viel Gas für Vakuumzementierung. Mit ein wenig Glück gab es dort tiefe Staubseen.
    Er hätte den Planeten vorher untersuchen sollen. Vielleicht gab es dort Bergbauindustrie oder sogar Kolonien. Jetzt war es zu spät. Phssthpok blieb keine Wahl; er hatte bereits seit einiger Zeit keine Wahl mehr gehabt. Dieser Planet war sein Ziel. Wenn die Zeit kam, ihn wieder zu verlassen, würde er darauf vertrauen müssen, daß der Eingeborene eine Methode besaß, seine Artgenossen zu rufen. Die Vorstellung gefiel ihm nicht sonderlich.

 
KAPITEL ZWEI
     
     
    Der Robot war ein vier Fuß großer aufrechter Zylinder, der im Lesezimmer des Struldbrugs-Clubs bewegungslos in einer Ecke schwebte. Sein gedämpftes zweifarbiges Braun verschmolz mit den Wänden dahinter und machte ihn fast unsichtbar. Äußerlich war der Roboter regungslos. In seiner erweiterten Basis surrten

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