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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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müssen!«
    »Jepp.«
    »Beowulf, Sigmund Ausfaller hätte nicht mitgespielt, wenn die Puppenspieler einen menschlichen Piloten nach dem anderen umgebracht hätten.«
    »Was, der irre Bomber Sigmund?« entgegnete ich. »Ander, ich hatte niemals die Absicht, dieses Schiff zu stehlen.« Ich bemerkte seinen Blick, doch ich fuhr unbeirrt fort: »Nun, daraus könnte man folgern, daß Sigmund ein schlechter Menschenkenner ist. Es könnte allerdings auch heißen, daß er es mit, sagen wir … einem Dutzend Piloten zu tun bekam. Einer nach dem anderen. Die Chancen, daß einer von uns versuchen könnte, das Schiff zu stehlen, standen ziemlich hoch. Vergessen Sie nicht, wenn jeder seine Arbeit erledigt, wie es ausgemacht ist, dann kehrt die Schiffszelle nach dem Perihel wieder zurück. Und Schiffszellen sind ganz schön kostspielig.«
    Anders Kiefer sackte herab. »Nein«, sagte er.
    Meinetwegen, dann halt nicht. Ich konnte es später noch einmal versuchen. Beowulf Shaeffer war zu Unrecht verdächtigt worden. Sigmund Ausfaller war derjenige, der nicht völlig vertrauenswürdig war. Ich versuchte das Thema zu wechseln. »… oder glauben Sie vielleicht, sie hätten zugelassen, daß ich mir einen eigenen Plan zurechtlege? Das habe ich versucht, Ander.«
    »Sie hatten aber wirklich Hilfe nötig«, entgegnete er. »Schließlich ging es um den ›ersten jemals entdeckten Neutronenstern‹.«
    Den ersten alten, erkalteten Neutronenstern. Gut, daß er diese Peinlichkeit nicht übersehen hatte. Ich sagte: »Schließlich hätte ich nicht so dicht an einem Pulsar vorüberfliegen können. Nicht einmal eine General-Products-Zelle hätte den Sturz durch die Verschmelzungszone überstanden. Ich bin besser geworden, wenn es um das Erklären möglicher Motive geht, Ander.«
    Ich suchte verzweifelt nach einem Loch, durch das ich schlüpfen konnte.
    Die Überwachung eines Bürgers kann leicht oder preiswert oder narrensicher sein; suchen Sie sich aus, was Ihnen lieber ist. Ausfaller unterstützte Ander Smittarasheed mit Geldern der Vereinten Nationen, soviel stand fest. Die Vereinten Nationen besaßen außerhalb des Solsystems keine Autorität, doch Ander konnte auf ARM-Gelder oder -Ausrüstung zugreifen.
    Andererseits – hatte er mich auf dem Balkon zum ersten Mal entdeckt und war die Rolltreppe herauf gerannt, um mich abzufangen, ohne auch nur einen Augenblick innezuhalten, um Verstärkung herbeizurufen … darauf verwettete ich meine Freiheit. Oder besser: ihre Freiheit. Die Vereinten Nationen hatten keine Rechte mir gegenüber, doch sie mochten sehr wohl die Auslieferung Sharrols oder Carlos’ oder der Kinder erwirken.
    Also überlegte ich insgeheim, wie hoch das Bestechungsgeld sein mußte, das ich Ander anzubieten im Begriff stand, in der Hoffnung, daß er nicht wichtig genug war, um im Verlauf der Ereignisse den Tod zu finden, und in der Hoffnung, daß nichts von alledem auf meinem Gesicht zu lesen war, während ich mich verzweifelt bemühte, Zeit zu schinden.
    »Warum machen Sie sich wegen der Puppenspieler überhaupt Gedanken?« fragte ich. »Sie sind harmlos. Puppenspieler sind Feiglinge.«
    »Meinen Sie, Feiglinge seien harmlos?«
    »Außerdem sind sie verschwunden.«
    Ander grinste mich an. »Und Sie sind derjenige, der sie vertrieben hat. Beowulf, warum hätten sie sich ein zweites Mal mit Ihnen einlassen sollen? Sie haben die Puppenspieler immerhin erpreßt.«
    »Erpressung macht ihnen nichts; sie sind daran gewöhnt und benutzen dieses Mittel selbst sehr gern. Außerdem wußte ich ja, daß ich mich in meinen Schlußfolgerungen vielleicht irren konnte.« Ich bemerkte sein erneutes Grinsen und fauchte ihn an: »Also schön, was haben Sie?«
    »Gezeiten«, sagte Ander. »Wir haben ihren, äh, Rückzug beobachtet. Die Pierson-Puppenspieler wissen sehr wohl, was Gezeiten sind, Beowulf. Ob ihre Welt einen Mond besitzt oder nicht.«
    »Also gut, meinetwegen.« Ich glaubte ihm und war nicht einmal überrascht.
    »Übrigens, diese Information ist absolut geheim.«
    »Ein Mann und seine Geheimnisse, wie, Ander? Nichtsdestotrotz, ich schätze, die Puppenspieler waren bereit, es mit mir zu versuchen. Deswegen wandten sie sich ein weiteres Mal an mich.«

 
IM ZENTRUM
(AT THE CORE)
     
     
1
     
    Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich es als Gemälde, als Wandrelief, Skulptur oder einfach Pfusch betrachten sollte, doch es war das Ausstellungsstück schlechthin in der Sektion Kunst des Instituts für Wissenschaften auf Jinx. Die Kdatlyno

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