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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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hyperbolischen Orbit, der mich bis auf eine Meile an die Oberfläche des Neutronensterns heranführen würde. Zwanzig Stunden, um dem Stern entgegenzufallen, weitere zwanzig, um hinter ihm wieder zu steigen … und im Verlauf dieser Zeit würde etwas versuchen, mich umzubringen. Wie es auch die Laskins umgebracht hatte.
    Der gleiche Typ Autopilot, mit dem gleichen Programm, hatte den Orbit der Laskins ausgerechnet. Er trug keine Schuld, daß ihr Schiff mit dem Stern kollidiert war. Ich konnte ihm vertrauen. Ich konnte sogar seine Programmierung ändern.
    Vielleicht sollte ich das wirklich tun.
    Wie hatte ich mich eigentlich in diese Lage gebracht?
    Der Antrieb schaltete sich nach zehn Minuten des Manövrierens ab. Mein Orbit war in gleich mehrfacher Hinsicht festgelegt. Ich wußte, was geschehen würde, falls ich mich jetzt zurückzuziehen versuchte.
    Und dabei hatte ich nichts weiter getan, als in einen Drogerieladen zu laufen, um eine neue Batterie für mein Feuerzeug zu kaufen!
     
    Genau in der Mitte des Ladens, umgeben von drei Etagen voller Verkaufstische, ruhte die neue Intrasystemjacht von Sinclair, Modelljahrgang 2063. Ich war wegen einer Batterie gekommen, doch ich blieb, um die Jacht zu bewundern. Es war ein wunderschönes Ding, schlank und klein und stromlinienförmig und unverhohlen anders als alles, was jemals zuvor gebaut worden war. Ich hätte sie um nichts in der Welt steuern wollen, doch ich mußte zugeben, daß sie schön war. Ich zog den Kopf ein und warf einen Blick durch die Tür auf das Kontrollpaneel. Ich hatte noch nie so viele Schalter und Knöpfe gesehen.
    Als ich den Kopf wieder zurückzog, starrten sämtliche Kunden in eine bestimmte Richtung. Im gesamten Kaufhaus war Totenstille eingekehrt.
    Ich kann ihnen keinen Vorwurf machen, daß sie so gegafft haben. Eine Reihe Aliens war im Laden, hauptsächlich, um Souvenirs einzukaufen, doch auch sie gafften. Ein Puppenspieler ist ein einzigartiger Anblick. Stellen Sie sich einen kopflosen, dreibeinigen Zentauren vor, der auf den Armen zwei Handpuppen von Cecil der seekranken Seeschlange trägt, und Sie kommen dem Anblick eines Puppenspielers recht nahe. Doch die Arme sind in Wirklichkeit bewegliche Hälse, und die Puppen sind richtige Köpfe, flach und ohne Gehirn, mit breiten, extrem beweglichen Lippen. Das Gehirn sitzt unter einem knöchrigen Höcker zwischen den Halsansätzen. Einer der Puppenspieler trug nichts weiter am Leib außer seinem Pelz aus braunem Haar, eine Mähne, die sich über sein gesamtes Rückgrat hinzog und eine dichte Matte über dem Gehirn bildete. Man hatte mir erzählt, daß die Art und Weise, wie sie ihre Haarpracht tragen, ihren gesellschaftlichen Status anzeigt – doch für mich hätte dieser Puppenspieler alles sein können – vom einfachen Hafenarbeiter bis hin zu einem Juwelier oder gar dem Präsidenten von General Products.
    Ich beobachtete zusammen mit den anderen, wie er sich in Bewegung setzte – nicht, weil ich noch nie einen Puppenspieler gesehen hatte, sondern weil immer etwas Wunderschönes an der zaghaften Art und Weise ist, wie sie sich auf diesen schlanken Beinen und winzigen Hufen fortbewegen. Ich beobachtete, wie der Puppenspieler geradewegs auf mich zukam, näher und näher. Einen Fuß vor mir blieb er stehen, musterte mich von oben bis unten und sagte schließlich: »Sie sind Beowulf Shaeffer, der ehemalige Chefpilot von Nakamura Lines.«
    Seine Stimme ertönte in einem wunderbaren Kontraalt ohne jegliche Spur von Akzent. Die Münder eines Puppenspielers sind nicht nur unglaublich flexible Sprechorgane, sondern zugleich sensible Greifwerkzeuge, Hände. Die Zungen sind gegabelt und spitz, die breiten, dicken Lippen weisen an den Rändern kleine, fingerähnliche Fortsätze auf. Stellen Sie sich einen Uhrmacher mit Geschmacksnerven in den Fingern vor …
    Ich räusperte mich. »Das ist korrekt.«
    Der Puppenspieler betrachtete mich aus zwei Richtungen. »Wären Sie an einem sehr gut bezahlten Auftrag interessiert?«
    »Ich wäre über einen sehr gut bezahlten Auftrag geradezu begeistert.«
    »Ich bin das Äquivalent des Regionalpräsidenten von General Products. Bitte folgen Sie mir doch, und wir sprechen in Ruhe über die Angelegenheit.«
    Ich folgte dem Puppenspieler in eine Transferkabine. Die ganze Zeit über spürte ich die Blicke der Umstehenden. Es war mir peinlich, in einem öffentlichen Kaufhaus in Begleitung eines zweiköpfigen Monsters gesehen zu werden. Vielleicht wußte der Puppenspieler

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