Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven

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»Also gut. Wir können in drei Stunden dort sein, wenn du auf einer Landung bestehst. Es ist dein Schiff, genau wie du gesagt hast. Aber ich will versuchen, dir diesen Gedanken auszureden.«
    »Das ist nur fair.«
    »Hattest du eine Ausbildung als Raumpilot?«
    »Selbstverständlich.«
    »Und gab es dort kein Fach, das sich Geschichte der Irrtümer nannte?«
    »Ich kann mich nicht erinnern. Wir hatten ein wenig Geschichte, aber nur über Raumfahrt selbst.«
    »Das ist immerhin besser als gar nichts. Elephant, du erinnerst dich sicher, daß sie mit chemischen Treibstoffen angefangen haben, und daß das erste Schiff zu den Asteroiden in einem Orbit um den irdischen Mond zusammengebaut worden ist?«
    »Hm. Ja.«
    »Was ich dir jetzt sage, hast du vielleicht noch nicht gehört. Das Schiff hatte eine Besatzung von drei Männern. Nachdem sie gestartet waren, befand sich das Schiff in einem Orbit, der leicht innerhalb des lunaren Orbits verlief, dann außen herum und hinaus. Vielleicht dreißig Stunden nach dem Start bemerkten die Männer, daß sämtliche Bullaugen undurchsichtig wurden. Milchig. Eine Staubansammlung auf ihrer Bahn überzog die Quarzfenster mit kleinen Meteoritenlöchern. Zwei der Männer wollten die Mission trotzdem fortsetzen und nach den Instrumenten steuern. Doch der dritte hatte das Kommando. Sie benutzten ihre Raketenmotoren, um zu bremsen, und blieben im Weltraum liegen.
    Vergiß nicht, Elephant, die Materialien von damals waren noch nicht so dauerhaft wie heute, und nichts von dem, was sie benutzten, war ausführlich getestet worden. Die Männer hielten ihr Schiff noch im lunaren Orbit an, der zu diesem Zeitpunkt 230.000 Meilen hinter ihnen lag, und riefen die Bodenstation, um Bescheid zu geben, daß sie ihre Mission abgebrochen hätten.«
    »Du erinnerst dich ziemlich gut daran, was? Woran liegt das?«
    »Sie impften uns diese Geschichten immer und immer wieder ein. Sie illustrierten alles, was sie uns beibrachten, mit irgendwelchen Beispielen aus der Geschichte. Auf diese Weise blieb es hängen.«
    »Erzähl weiter.«
    »Sie riefen also die Bodenstation an und berichteten von ihren Fenstern, die immer undurchsichtiger geworden waren. Irgendjemand vom Bodenpersonal entschied, daß Staub die Ursache sein mußte, und jemand anderes erkannte plötzlich, daß das Schiff durch einen der trojanischen Punkte des lunaren Orbits hindurch gestartet worden war.«
    Elephant lachte auf und bekam einen Hustenanfall. »Ich wünschte, ich hätte nicht so viel verdammtes Vakuum geatmet«, ächzte er. »Ich nehme an, du willst auf irgendetwas hinaus?«
    »Hätte das Schiff nicht angehalten, wäre es zerstört worden. Der Staub hätte es auseinander gerissen. Die Moral von dieser Geschichte ist, daß alles, was du nicht verstehst, gefährlich ist. Und zwar so lange, bis du es verstanden hast.«
    »Das klingt paranoid!«
    »Vielleicht tut es das für einen Flatlander wie dich. Du stammst von einem Planeten, der so freundlich und allem Anschein nach genau für die Menschen geschaffen ist, daß du glaubst, das gesamte Universum liegt dir zu Füßen und wartet nur auf dich. Erinnerst du dich an meine Geschichte über den Neutronenstern? Ich wäre getötet worden, hätte ich nicht rechtzeitig verstanden, daß es sich bei der X-Kraft um einen Gezeiteneffekt handelt.«
    »Das stimmt. Also sind deiner Meinung nach alle Flatlander Dummköpfe?«
    »Nein, Elephant. Nur nicht paranoide genug. Und glaub nur nicht, daß ich mich für meine Meinung bei dir entschuldige.«
    »Hat dich jemand darum gebeten?«
    »Ich lande mit dir zusammen, wenn du mir verraten kannst, was unsere unzerstörbare General-Products-Zelle in Staub verwandelt hat.«
    Elephant verschränkte die Arme vor der Brust und starrte wütend geradeaus. Ich hielt den Mund und wartete.
    Nach einer Weile sagte er: »Können wir es bis nach Hause schaffen?«
    »Das weiß ich nicht. Der Hyperraumantrieb wird wohl funktionieren, und wir können unsere Normalraumgeschwindigkeit mit Hilfe des Gravitationsankers nach und nach reduzieren. Rein physikalisch sollten wir also in der Lage sein, es zu schaffen.«
    »In Ordnung. Dann laß uns nach Hause fliegen. Aber eins sage ich dir, Beo! Wenn ich alleine wäre, würde ich landen. Scheiß der Hund auf die Hülle!«
    Also machten wir kehrt und liefen unter Elephants entschiedenem Protest davon. Vier Stunden später waren wir weit genug aus dem Gravitationstrichter von Cannonball Express heraus, um in den Hyperraum zu wechseln. Ich