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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Und wenn ich derjenige war, der unrecht hatte, dann war eine ziemlich enge Freundschaft durch die Luftschleuse ins Vakuum verpufft.
    Es war eine schweigsame Rückreise.
    In der Nähe der Sonnen von Sirius kehrten wir in den Normalraum zurück, doch wir waren noch lange nicht am Ziel. Wir sahen uns noch immer einem Universum gegenüber, daß von der Relativität zusammengedrückt wurde. Wir benötigten fast zwei Wochen, um das Schiff abzubremsen. Den größten Teil dieser Zeit glühte die Emitterfinne des Gravitationsankers orange-weiß. Ich weiß nicht mehr, wie oft wir im Hyperraum gewendet haben, um erneut bremsend durch das System zu rasen.
    Schließlich näherten wir uns mit dem Fusionsantrieb Jinx.
    Ich durchbrach ein Schweigen, das Stunden angedauert hatte. »Was nun, Elephant?«
    »Sobald wir in Reichweite sind, rufe ich bei deiner Nummer an.«
    »Und dann?«
    »Dann lasse ich dich in Sirius Mater von Bord. Ich gebe dir genug Geld, um nach Hause zu kommen. Ich würde mich freuen, wenn du mein Haus als das deine betrachten könntest, bis ich von Cannonball Express zurück bin. Ich kaufe hier ein neues Schiff und fliege wieder hin.«
    »Du willst nicht, daß ich mit dir komme?«
    »Mit allem nötigen Respekt, Beo, nein. Ich will und ich werde landen. Würdest du dich nicht wie ein verdammter Dummkopf fühlen, wenn du mit mir kommen und dabei sterben würdest?«
    »Ich habe wegen dieses blöden Planeten drei Monate in einer Expansionsblase verbracht. Ich würde mich wie ein verdammter Dummkopf fühlen, wenn du allein zurückkehren und landen würdest.«
    Elephant blickte furchtbar unglücklich drein. Er wollte zu einer Antwort ansetzen, atmete tief ein …
    Wenn ich je den richtigen Augenblick genutzt hatte, um einen Mann zum Schweigen zu bringen, dann war es dieser.
    »Halt, warte. Laß uns zuerst bei den Puppenspielern anrufen. Danach können wir immer noch eine Entscheidung treffen.«
    Elephant nickte. Einen Augenblick vorher hätte er mir gesagt, daß er mich nicht bei sich haben wollte, weil ich übervorsichtig war. Doch jetzt nahm er wortlos das Holofon zur Hand.
     
    Jinx lag vor uns, neben Primary, dem Zentralplaneten, den Jinx als Mond umkreist. Wir waren nahe genug, um auf Sendung zu gehen … und die Transferkabinennummer des Puppenspielers war gleichzeitig seine Holofonnummer.
    Elephant wählte.
    Eine zuckersüße Kontraaltstimme antwortete. Es gab kein Bild, doch ich wußte: keine Frau der Welt besitzt eine so perfekte Stimme. Der Puppenspieler sagte: »Acht acht drei zwei sechs sieben sieben null?«
    »Meine General-Products-Zelle hat versagt.« Elephant verschwendete keine Zeit.
    »Wie bitte?«
    »Mein Name ist Gregory Pelton. Vor zwölf Jahren kaufte ich bei General Products eine Zelle #2. Vor eineinhalb Monaten hat sie versagt. Die seither vergangene Zeit benötigten wir, um nach Hause zu kriechen. Kann ich mit einem Puppenspieler reden?«
    Der Schirm erwachte zum Leben. Zwei flache, hirnlose Köpfe blickten uns an. »Das ist eine sehr ernste Angelegenheit«, sagte der Puppenspieler. »Selbstverständlich werden wir die Garantiesumme in voller Höhe auszahlen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, die genauen Umstände des Zwischenfalls zu schildern?«
    Es machte Elephant absolut nichts aus. Er war im Gegenteil sehr deutlich. Es war eine Freude, ihm zuzuhören. Der idiotische Gesichtsausdruck des Puppenspielers geriet zu keiner Zeit ins Wanken, doch als Elephant geendet hatte, blinzelte er in rascher Folge.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Unsere Entschuldigungen sind selbstverständlich unzulänglich, doch Sie müssen verstehen, daß wir einem allzu nahe liegenden Irrtum aufgesessen sind. Wir wußten nicht, daß es irgendwo in dieser Galaxis freie Antimaterie gibt, ganz besonders nicht in einer solch hohen Konzentration.«
    Es war, als hätte er geschrien. Das Echo seiner Worte klang immer und immer wieder durch meinen Schädel.
    Elephants dröhnende Stimme klang leise und vorsichtig. »Antimaterie?«
    »Selbstverständlich. Das ist natürlich keine Entschuldigung für uns, wenngleich Sie es eigentlich augenblicklich hätten bemerken müssen. Interstellare Gase aus normaler Materie haben die Oberfläche durch Miniaturexplosionen derart stark poliert und die Temperatur der Protosonne weit über jedes erklärliche Maß hinaus in die Höhe getrieben. Die Explosionen sind auch der Grund für den wirklich unglaublich hohen Strahlungspegel. Haben Sie sich nicht wegen dieser Anomalien gewundert? Sie wußten

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