Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Gastfreundschaft angenommen, meine Freundschaft bekundet, seinen Brandy getrunken, über seine Witze gelacht und meine eigenen zum Besten gegeben hatte, so war das keine Schauspielerei gewesen. Bellamy war ein Mensch, den man mögen mußte. Emil würde niemals verstehen, daß Bellamy in meinen Augen nicht einmal etwas wirklich Falsches getan hatte.
    Sechs Jahre zuvor hatte ich versucht, einer Gruppe von Puppenspielern ein ausgewachsenes Raumschiff zu stehlen, das mehr oder weniger voll kriegstauglich gewesen war … ich war aufgehalten worden, bevor ich auch nur anfangen konnte, meinen Plan in die Tat umzusetzen. Na und? Die Puppenspieler hatten versucht, mich zu erpressen – na und? Wer zur Hölle vertritt eigentlich ernsthaft die Meinung, wir sollten die Aliens im Bekannten Weltraum im Glauben wiegen, die Menschen seien vollkommen? Wir wissen, daß wir es nicht sind. Fragt uns doch einfach!
    »Tut mir leid«, sagte Emil. »Entschuldige bitte meinen vorlauten Mund. Ich habe dich praktisch gegen deinen Willen in diese Geschichte verwickelt, und jetzt, wo du dein Bestes gibst, um mir zu helfen, falle ich dir in den Rücken. Ich bin ein undankbarer …« Und was er dann über seine anatomische Beschaffenheit von sich gab, war ganz sicher gelogen. Immerhin war Emil verheiratet. »Du bist der Boß«, schloß er. »Also, was machen wir jetzt?«
    »Kommt drauf an. Wir besitzen bis jetzt noch keinerlei Beweise.«
    »Und du glaubst wirklich, Bellamy hat es getan?«
    »Das tue ich.«
    »Er kann Llobee überall versteckt halten. Hunderte von Meilen entfernt.«
    »Wenn wir so denken, finden wir ihn nie. Er war jedenfalls nicht im Zelt. Selbst Bellamy wäre dieses Risiko nicht eingegangen. Würden sie ihn im Schiff gefangen halten, hätte die Luftschleuse offen gestanden …«
    »Geschlossen.«
    »Offen. Llobees Sinne können eine Schiffshülle nicht durchdringen. In einem geschlossenen Schiff von dieser Größe würde er den Verstand verlieren.«
    »In Ordnung.«
    »Wir wissen nur von einer Tatsache, die uns vielleicht helfen könnte. Bellamy befindet sich im Besitz eines Slaver-Desintegrators.«
    »Ach ja?«
    »Die Löcher in der Argos. Du hast sie nicht gesehen, oder?«
    »Nein. Meinst du, er könnte ein Versteck gegraben haben?«
    »Jepp. Bellamy ist nicht der Typ, der ein so mächtiges Werkzeug ungenutzt herumliegen lassen würde. Wenn er einen Slaver-Desintegrator besitzt, dann benutzt er ihn auch. Der Desintegrator ist ein vortreffliches Grabwerkzeug, mit dem man innerhalb einer Stunde eine große geräumige Höhle schaffen kann, und der Staub würde sich über Hunderte von Meilen verteilen. Desintegratorstaub ist zum größten Teil atomar.«
    »Und wie willst du Bellamys Höhle finden?«
    »Hat unser Wagen ein Tiefenradar?«
    Er hatte keins. Mietwagen besitzen normalerweise nur auf Welten mit ausgedehnten Sumpfgebieten Tiefenradar. Also wußten wir jetzt, daß Gummidgy keine Sumpfwelt war. Alles im Armaturenbrett hatte einen Zweck – und Sonar gehörte nicht dazu.
    »Dann müssen wir eben eine visuelle Suche starten«, sagte Emil. »Wie weit ist es noch bis zu Bellamys Lager?«
    »Ungefähr dreißig Meilen.«
    »Also besteht eine Chance, daß wir unentdeckt bleiben.« Emil beugte sich in seinem Sitz nach vorn und legte die Hände auf die Knie. Sein Grinsen war dünn und entschlossen. Offensichtlich hatte er eine Idee. »Bring uns auf eine Höhe von zehn Meilen. Bleib unterhalb der Schallgeschwindigkeit, bis wir weit genug von ihnen weg sind.«
    »Was glaubst du aus einer Höhe von zehn Meilen entdecken zu können?«
    »Nimm einfach an, ich sei ein Genie.«
    Das geschah mir recht. Ich zog den Wagen ohne weitere Spitzfindigkeiten hoch.
    Zehn Meilen unter uns erstreckte sich die scharfe Grenze zwischen Steppe und Wald. Aus dieser Höhe verschmolzen all die wunderbaren Farben von Gummidgys Vegetation zu einem satten Braunton.
    »Und? Siehst du es?«
    »Nein«, antwortete ich.
    »Such nach einem Streifen«, empfahl Emil. »Ein wenig heller als der Rest des Waldes.«
    »Ich sehe immer noch nichts.«
    »Er ist auch in der Steppe zu erkennen.«
    »Nichts. Ha! Da! Ich hab’ ihn!« Ein Streifen leicht helleren, einheitlicheren Brauns zog sich vom Wald bis in die Steppe hinein. »Trotzdem, ganz schön schwer zu erkennen. Was hat das zu bedeuten?«
    »Staub. Staub, der sich über Hunderte von Meilen verteilt hat. Genau, wie du es beschrieben hast. Ein Teil davon hat sich auf die Bäume gelegt.«
    Der Streifen war so schwach, daß

Weitere Kostenlose Bücher