Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
war ernsthaft versucht. »Ausfaller, haben Sie vielleicht zurückverfolgen können, ob Waren aus der Fracht der vermißten Schiffe verkauft wurden? Hat man Ihnen Lösegeldforderungen zugehen lassen?« Überzeugen Sie mich, verdammt!
    Ausfaller legte den Kopf in den Nacken und lachte laut auf.
    »Was ist daran so lustig?«
    »Uns sind Hunderte von Lösegeldforderungen zugegangen. Jeder geistig Zurückgebliebene kann eine Lösegeldforderung abfassen, und das Verschwinden der Schiffe hat nicht wenig öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Es waren ausnahmslos Fälschungen. Ich wünschte wirklich, die eine oder andere wäre echt gewesen. Ein Sohn des Patriarchen von Kzin befand sich an Bord der Wayfarer, als sie verschwand. Was die Fracht angeht … Hm. Die Schwarzmarktpreise für Boosterspice und Edelholz sind gefallen. Ansonsten …« Er zuckte die Schultern. »Nirgendwo eine Spur von den Barr-Originalen oder dem Midasstein oder irgendeiner der auffälligeren Kostbarkeiten, die die verschwundenen Schiffe an Bord gehabt haben.«
    »Also wissen Sie im Grunde genommen nichts. Beides wäre möglich.«
    »Ja. Kommen Sie nun mit uns oder nicht?«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden. Wann wollen Sie aufbrechen?«
    Sie wollten am nächsten Tag starten, vom East End aus. Damit blieb mir noch genügend Zeit, eine Entscheidung zu fällen.
    Nach dem Abendessen kehrte ich in mein Zimmer zurück. Ich fühlte mich niedergeschlagen. Carlos würde mit Ausfaller fliegen, soviel stand fest. Kaum meine Schuld … er war überhaupt nur hier, weil er mir und Sharrol einen großen Gefallen hatte erweisen wollen. Falls er auf dem Weg nach Hause getötet wurde …
    In meinem Zimmer wartete eine Nachricht von Sharrol. Sie hatte mir Bilder von den Kindern geschickt, Tanya und Louis, und Fotos von dem Appartement, das sie für uns in der Twin Peaks Arcology gemietet hatte, und noch eine ganze Menge anderer Dinge.
    Ich ging sie dreimal durch. Dann rief ich Ausfaller an. Ich war einfach zu verdammt lang von Sharrol weg gewesen.
     
    Auf dem Weg nach draußen umrundete ich Jinx einmal. Das habe ich schon immer getan, selbst als ich noch für Nakamura Lines geflogen bin. Kein Passagier hat sich jemals darüber beschwert.
    Jinx ist der nahe Mond eines Gasriesen mit einer größeren Masse als der des Jupiter, wenngleich der Planet kleiner ist, denn sein Kern besteht aus degenerierter Materie. Eine Milliarde Jahre zuvor waren sich Jinx und Primary noch näher gewesen, bevor Gezeiteneinflüsse sie voneinander entfernt hatten – die gleichen Gezeiteneinflüsse, die Jinx’ Rotation an die Primarys geknüpft und dem Mond früher die Form eines prolaten Spheroids verliehen hatten. Je weiter Jinx sich von seinem Planeten entfernt hatte, desto mehr hatte sich die äußere Gestalt der Kugelform angenähert, doch die kalte Gesteinskruste hatte sich der Veränderung widersetzt.
    Das ist der Grund, aus dem Jinx’ Ozean den Planeten umringt und unter einer Atmosphäre liegt, die so heiß und dicht ist, daß man nicht atmen kann, während die beiden Punkte, die am weitesten von Primary entfernt beziehungsweise am nächsten an Primary dran sind, das East und das West End, tatsächlich aus der Atmosphäre hinausragen.
    Aus dem Weltraum sieht Jinx aus wie Gottes höchst persönliches Osterei: die Enden knochenweiß mit zarten Gelbtönen, dann das hellere Funkeln aus Ringen von glitzernden Eisfeldern an den Rändern der Atmosphäre, schließlich die zahlreichen Blautöne einer erdähnlichen Welt, in zunehmendem Maß von weißen, frostigen Wolken überlagert, je weiter das Auge nach innen wandert, bis hin zum Gürtel des Planeten/Mondes, der in reinstem Weiß schimmert. Der Ozean darunter ist niemals zu sehen.
    Ich umrundete Jinx einmal und ging dann auf Kurs nach draußen.
    Das Siriussystem besitzt wie das Solsystem eine Menge Materie, die nicht an Planeten gebunden ist und die den Weg in den interstellaren Raum behindert. Aus diesem Grund verbrachte ich den größten Teil der folgenden fünf Tage an den Kontrollen – außerdem bekam ich auf diese Weise ein Gefühl für das unvertraute Schiff.
    Die Hobo Kelly war dreihundert Fuß lang, besaß einen dreieckigen Querschnitt und landete auf dem Bauch. Unter der nach oben gerichteten, lang gezogenen Nase befanden sich massive doppelflügelige Luken für die Aufnahme von Fracht. Das Schiff war auf der Unterseite mit kräftigen Landetriebwerken und am Heck mit einem extrem starken Fusionsmotor ausgerüstet. Eine Reihe von

Weitere Kostenlose Bücher