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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Spuren von Schiffsmetall gefunden, wo die Schiffe verschwunden waren. Würden Piraten das ganze Schiff stehlen? Falls der Hyperraummotor nach dem Angriff noch funktionsfähig war, konnten sie das ausgeraubte Schiff auf einen Kurs in die Ewigkeit schicken, doch durften sie sich darauf verlassen, daß das bei acht von acht Überfällen der Fall sein würde?
    Und kein einziges der vermißten Schiffe hatte via Hyperfunk einen Hilferuf abgesetzt.
    Ich hatte von Anfang an nicht geglaubt, daß Piraten dahinter steckten. Sicher, es hatte Raumpiraten gegeben, doch sie waren ausgestorben und hatten keine Nachfolger hinterlassen. Das Abfangen von Raumschiffen war zu kompliziert. Es zahlte sich nicht aus.
     
    Im Hyperraum fliegt ein Schiff von alleine. Ein Pilot hat nichts weiter zu tun, als die grünen radialen Linien im Massedetektor zu beobachten – das jedoch regelmäßig, denn der Massedetektor ist ein psionisches Gerät. Es kann nur von einem Verstand kontrolliert werden, nicht von einer anderen Maschine. Als die dünne Linie, die Sol markierte, länger wurde, wurde ich mir schmerzhaft der Massen von Müll in der Umgebung des irdischen Sonnensystems bewußt. Ich verbrachte die letzten zwölf Stunden des Fluges ununterbrochen an den Kontrollen, während ich mit den Füßen eine Zigarette nach der anderen rauchte. Ich sollte vielleicht hinzufügen, daß ich üblicherweise nur mit den Füßen rauche, wenn ich die Hände frei haben möchte – doch jetzt tat ich es, um Ausfaller zu ärgern. Ich hatte gesehen, wie ihm die Augen aus dem Kopf zu fallen drohten, als er zum ersten Mal gesehen hatte, wie ich an einer Zigarette zog, die zwischen meinen Zehen klemmte. Flatlander sind ja so ungelenkig.
    Wir waren alle drei im Kontrollraum, als wir in den Kometenhalo des Solsystems eindrangen. Ausfaller und Carlos waren erleichtert, daß das Ende einer langen Fahrt so dicht bevorstand. Ich hingegen war nervös. »Carlos, wie groß genau müßte eigentlich eine Masse sein, die uns verschwinden läßt?«
    »Planetengröße. Mars oder größer. Ansonsten hängt es davon ab, wie nah wir ihr kommen und wie hoch ihre Dichte ist. Falls sie hoch genug ist, kann die Masse geringer sein und immer noch ausreichend, um uns aus dem Universum zu schleudern. Allerdings müßtest du sie im Massedetektor erkennen können.«
    »Nur für einen Augenblick … und selbst dann nicht, wenn sie ausgeschaltet ist. Was, wenn jemand einen gigantischen Gravitationsgenerator aktiviert, während wir ihn passieren?«
    »Wozu? Sie könnten das Schiff nicht ausrauben. Wo bleibt der Profit?«
    »Aktien zum Beispiel.«
    Doch Ausfaller schüttelte den Kopf. »Die Kosten für eine derartige Operation wären gewaltig. Keine Piratengruppe hätte genügend Kapital zur Hand, um daraus anderweitig Profit schlagen zu können. Vielleicht die Puppenspieler, aber sonst?«
    Verdammt, er hatte recht. Kein Mensch mit so viel Geld hätte es nötig, zum Piraten zu werden.
    Die lange, grüne Linie Sols berührte inzwischen fast die Oberfläche des Massedetektors. »Noch zehn Minuten bis zum Rücksturz in den Normalraum«, meldete ich.
    Und dann machte das Schiff einen Satz.
    »Anschnallen!« brüllte ich und starrte auf die Anzeigen des Hyperraummotors. Er verbrauchte keine Energie mehr, und die restlichen Zeiger spielten verrückt.
    Ich aktivierte die Fenster. Ich hatte sie im Hyperraum undurchsichtig gelassen, damit meine Flatlander-Passagiere nicht den Verstand verloren, wenn sie in den Blinden Fleck hinaussahen. Die Fenster erwachten zum Leben, und ich sah Sterne. Wir waren im Normalraum.
    »Futz! Sie haben uns erwischt!« Carlos klang weder verängstigt noch wütend, sondern ehrfürchtig.
    Während ich noch die getarnte Konsole aktivierte, rief Ausfaller plötzlich: »Warten Sie!« Ich ignorierte ihn. Ich drückte den roten Knopf, und die Hobo Kelly schüttelte sich erneut, als ihre Unterseite abgesprengt wurde.
    Ausfaller begann in irgendeiner längst toten Flatlandersprache zu fluchen.
    Langsam trudelten zwei Drittel der Hobo Kelly davon, während sich das Schiff als das offenbarte, was es in Wirklichkeit war: eine General-Products-Zelle #2, hergestellt von den Pierson-Puppenspielern, ein schlanker, transparenter Speer von dreihundert Fuß Länge, zwanzig Fuß im Durchmesser, am gesamten Rumpf übersät mit Kriegswerkzeugen. Bisher leere Bildschirme erwachten zum Leben. Ich zündete den Hauptantrieb und fuhr ihn auf Höchstleistung.
    »Shaeffer, Sie verdammter Idiot!« brüllte

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