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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Ausfaller voll inbrünstiger Wut. »Sie Feigling! Wir fliehen, ohne zu wissen wovor! Jetzt wissen sie genau, wer wir sind! Wie groß ist die Chance, daß sie uns jetzt noch verfolgen? Dieses Schiff wurde zu einem ganz bestimmten Zweck gebaut, und Sie haben alles ruiniert!«
    »Ich habe Ihre speziellen Instrumente aktiviert«, entgegnete ich gelassen. »Warum sehen Sie nicht nach, was es dort draußen gibt?« Und in der Zwischenzeit würde ich das Schiff von hier wegbringen, als sei der Teufel hinter uns her.
    Ausfaller wurde mit einem Mal äußerst aktiv. Ich beobachtete, was die Schirme neben meiner Steuerkonsole zu zeigen hatten. Jagte irgendetwas hinter uns her? Sie würden feststellen, daß wir schwer zu fangen und noch schwerer zu verdauen waren. Sie hatten wohl kaum mit einer General-Products-Zelle rechnen können. Die Puppenspieler hatten die Produktion eingestellt, und der Preis für gebrauchte Schiffszellen war durch die Decke geschossen.
    Es waren Schiffe dort draußen. Ausfaller zoomte sie heran: drei Raumschlepper in Belter-Bauweise, geformt wie fette fliegende Untertassen, ausgerüstet mit überdimensionierten Antrieben und starken elektromagnetischen Generatoren. Die Belter benutzten sie, um Nickeleisenasteroiden dorthin zu schleppen, wo jemand das Erz haben wollte. Mit diesen mächtigen Antrieben konnten sie uns wahrscheinlich einholen, doch würde ihre Kabinengravitation entsprechend kompensiert werden?
    Sie versuchten es erst gar nicht. Sie schienen uns weder zu folgen noch vor uns zu fliehen. Und sie sahen durch und durch harmlos aus.
    Ausfaller untersuchte sie mit seinen restlichen Instrumenten, was mir durchaus recht war. Die Hobo Kelly hatte noch bis vor wenigen Augenblicken absolut friedlich ausgesehen. Jetzt starrte sie nur so vor Waffen. Die Schlepper konnten ebenso getarnt sein.
    Carlos stand hinter mir. »Beo? Was ist passiert?«
    »Woher zum Futz soll ich das wissen?«
    »Was sagen die Instrumente?«
    Er mußte den Hyperraumantrieb meinen. Ein paar der Zeiger spielten verrückt, fünf weitere zeigten überhaupt nichts an. Ich sagte es ihm. »Außerdem verbraucht der Motor keinerlei Energie mehr. Ich habe noch nie von so etwas gehört. Carlos, das ist theoretisch immer noch absolut unmöglich.«
    »Ich … bin mir da gar nicht so sicher, Beo. Ich möchte einen Blick auf den Motor werfen.«
    »Die Wartungsschächte besitzen keine künstliche Gravitation.«
    Ausfaller hatte sich von den zurückgebliebenen Schleppern abgewandt.
    Er hatte etwas gefunden, das allem Anschein nach ein großer Komet war: ein Ball gefrorener Gase, ein gutes Stück abseits. Ich sah zu, wie er mit dem Tiefenradar sondierte. Keine Flotte von Piratenschiffen, die hinter dem Eisball auf uns lauerte.
    »Haben Sie die Schlepper mit Tiefenradar sondiert?« fragte ich.
    »Selbstverständlich. Wir können uns die Aufzeichnungen später en détail ansehen. Ich habe nichts gefunden. Und wir wurden nicht angegriffen, seit wir aus dem Hyperraum gekommen sind.«
    Ich hatte die Hobo Kelly auf einen willkürlichen Fluchtkurs gesteuert. Jetzt nahm ich Kurs auf Sol, den hellsten Stern am Himmel. Die zehn verlorenen Minuten im Hyperraum würden unsere Reise gut drei Tage länger dauern lassen.
    »Falls ein Feind gelauert hat, haben Sie ihn verscheucht! Shaeffer, diese Mission und dieses Schiff haben meine Abteilung eine gewaltige Menge Geld gekostet, und wir haben überhaupt nichts herausgefunden!«
    »Das stimmt nicht ganz«, widersprach Carlos. »Ich möchte mir immer noch den Hyperraummotor ansehen. Beo, würdest du die Beschleunigung bitte auf ein g zurücknehmen?«
    »Jepp. Aber … Wunder machen mich immer nervös, Carlos.«
    »Willkommen im Klub.«
     
    Wir krochen durch einen Wartungsschacht, zwischen dem Gehäuse des Hyperraummotors und den umgebenden Tanks hindurch. Der Schacht war so schmal, daß er gerade einem breitschultrigen Mann Platz bot. Carlos erreichte ein Inspektionsfenster. Er blickte hinein … und begann lauthals zu lachen.
    Ich wollte wissen, was zum Futz so verdammt lustig war.
    Noch immer kichernd kroch Carlos weiter. Ich kletterte hinter ihm her und erreichte selbst das Fenster.
    Im Gehäuse des Hyperraummotors war kein Hyperraummotor.
    Ich stieg durch eine Reparaturluke in das zylindrische Gehäuse und blickte mich um. Nichts. Nicht einmal ein Loch im Gehäuse. Die supraleitenden Kabel und die Lager des Motors waren so glatt durchtrennt, daß die Schnittflächen wie Spiegel glänzten.
    Ausfaller bestand

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