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Ringwelt 05: Crashlander

Ringwelt 05: Crashlander

Titel: Ringwelt 05: Crashlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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verstehen Sie nun, daß keine Gefahr besteht, Mister Wus kostbare Gene zu verlieren?«
    Carlos stand über uns, die Hände flach auf die Tischplatte gestützt, die Arme gestreckt. »Dürfte ich vielleicht zaghaft darauf hinweisen, daß es sich um meine verdammten Gene handelt, und daß ich mit ihnen verdammt noch mal machen kann, was ich will? Beo, ich habe bereits genug Kinder in die Welt gesetzt. Es reicht für mich und für dich!«
    »Friede, Carlos! Ich wollte dich nicht in deinen unveräußerlichen Rechten einschränken.« Ich wandte mich Ausfaller zu. »Ich verstehe immer noch nicht, was das Amt für Alien-Angelegenheiten mit den verschwundenen Schiffen zu schaffen hat.«
    »An Bord einiger dieser Schiffe befanden sich Alienpassagiere.«
    »Oh.«
    »Und wir haben uns die Frage gestellt, ob die Piraten selbst nicht möglicherweise ebenfalls Aliens sind. Mit Sicherheit verfügen sie über eine Technologie, die der Menschheit unbekannt ist. Von sechs startenden Schiffen sind fünf einfach verschwunden, nachdem sie die Meldung abgesetzt hatten, daß sie planmäßig in den Hyperraum übertreten wollten.«
    Ich pfiff. »Wollen Sie damit sagen, sie können ein Schiff aus dem Hyperraum holen? Das ist vollkommen unmöglich. Oder nicht? Carlos?«
    Carlos verzog den Mund. »Offensichtlich nicht, da es ja wohl gemacht wird. Allerdings verstehe ich das Prinzip nicht. Würden die Schiffe einfach verschwinden, wäre das etwas anderes. Das geschieht schließlich mit jedem Schiff, das sich im Hyperraum zu weit in einen Gravitationstrichter vorwagt.«
    »Dann … dann sind es vielleicht ja überhaupt keine Piraten. Carlos, kann es sein, daß im Hyperraum Wesen leben, die unsere Schiffe verschlingen?«
    »Soweit ich weiß, wäre das durchaus möglich. Aber ich weiß nicht alles, Beo, im Gegensatz zur öffentlichen Meinung.« Er dachte kurz nach, und dann schüttelte er den Kopf. »Ich glaube das einfach nicht. Ich könnte vielleicht an eine nicht kartografierte Masse am Rand des Sonnensystems glauben. Schiffe, die sich ihr im Hyperraum zu weit nähern, würden verschwinden.«
    »Nein!« widersprach Ausfaller. »Keine einzelne Masse kann hinter all diesen Zwischenfällen stecken. Kartografiert oder nicht, ein Planet besitzt schließlich eine Massenträgheit und Gravitation. Wir haben Computersimulationen laufen lassen. Es würde zumindest drei große Massen erfordern, die allesamt unbekannt und alle zur gleichen Zeit unseren Handelsrouten in den Weg gekommen sind.«
    »Wie groß? Marsgröße oder mehr?«
    »Also haben Sie auch schon daran gedacht.«
    Carlos lächelte. »Jepp. Vielleicht mag es unmöglich klingen, aber das ist es nicht. Es ist lediglich unwahrscheinlich. Dort draußen jenseits von Neptun treiben unglaubliche Mengen von Dreck durch das All. Allein vier bekannte Planeten plus zahllose Brocken aus Eis und Fels und Nickeleisen.«
    »Trotzdem. Es ist höchst unwahrscheinlich.«
    Carlos nickte. Schweigen breitete sich aus.
    Ich dachte noch immer über Monster aus dem Hyperraum nach. Das schöne an dieser Hypothese war, daß man nicht einmal ansatzweise eine Wahrscheinlichkeit berechnen konnte. Wir wußten zu wenig.
    Die Menschheit benutzt den Hyperraumantrieb inzwischen seit gut vierhundert Jahren. Während der ganzen Zeit sind nur wenige Schiffe verschwunden, außer im Verlauf von Kriegen. Und jetzt verschwanden auf einmal acht Schiffe innerhalb von zehn Monaten, und alle in unmittelbarer Nachbarschaft zum Solsystem.
    Angenommen, eine der Hyperraumkreaturen hatte Schiffe in dieser Region des Weltalls entdeckt, beispielsweise im Verlauf eines der Kzin-Kriege. Dann war es abgezogen, um seine Freunde zu rufen, und jetzt waren sie zurück und fraßen sich an unseren Schiffen satt. Der Verkehr im Solsystem war schon immer dreimal dichter als in jeder beliebigen Kolonie. Doch falls weitere Monster kamen, müßten sie sicherlich irgendwann auch zu unseren Kolonien ziehen und diese heimsuchen.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man sich dagegen verteidigen sollte. Vielleicht mußten wir die interstellaren Reisen aufgeben.
    »Ich würde mich glücklich schätzen«, sagte Ausfaller, »wenn Sie Ihre Meinung ändern und uns begleiten würden, Mister Shaeffer.«
    »Hm? Sind Sie sicher, daß Sie mich auf dem gleichen Schiff wollen, auf dem Sie selbst unterwegs sind?«
    »Oh, unbedingt! Wie sonst kann ich sicher sein, daß Sie sich nicht rächen und eine Bombe an Bord versteckt haben?« Ausfaller lachte. »Außerdem könnten wir

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