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Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Ringwelt 08: Der kälteste Ort

Titel: Ringwelt 08: Der kälteste Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Und sie brauchen das Geld. Für ihre Flucht aus der Milchstraße.«
    »Die Puppenspieler sind schon von ihrer Philosophie her feige.«
    »Das ist korrekt. Sie würden niemals riskieren, die Schiffe auszurauben oder auch nur in ihre Nähe zu kommen. Was aber, wenn sie eine Möglichkeit besitzen, sie aus der Entfernung verschwinden zu lassen?«
    Jetzt lachte Carlos nicht mehr. »Das wäre einfacher, als sie aus dem Hyperraum zu stoßen und dann zu berauben. Sie brauchten nicht mehr dazu als einen ziemlich großen Gravitationsgenerator … und wir wissen nicht einmal annähernd, wozu Puppenspieler-Technologie imstande ist.«
    »Halten Sie das für möglich?« erkundigte sich Ausfaller zweifelnd.
    »Vielleicht«, erwiderte ich ausweichend. »Das gleiche gilt übrigens für die Kzinti. Sie sind wild genug. Das Dumme ist nur, falls wir jemals herausfinden, daß sie dahinter stecken, würden wir ihnen die Hölle unter den Füßen heiß machen. Die Kzinti wissen das, und sie wissen auch, daß wir sie schlagen können. Sie brauchten lange genug, aber sie haben es schließlich begriffen.«
    »Also stecken deiner Meinung nach Menschen dahinter?« fragte Carlos.
    »Jepp. Falls es sich um Piraten handelt, dann sind es Menschen.«
    Die Piratentheorie stand noch immer auf ziemlich wackligen Beinen. Unsere Spektralteleskope hatten nicht einmal Spuren von Schiffsmetall gefunden, wo die Schiffe verschwunden waren. Würden Piraten das ganze Schiff stehlen? Falls der Hyperraummotor nach dem Angriff noch funktionsfähig war, konnten sie das ausgeraubte Schiff auf einen Kurs in die Ewigkeit schicken, doch durften sie sich darauf verlassen, daß das bei acht von acht Überfällen der Fall sein würde?
    Und kein einziges der vermißten Schiffe hatte via Hyperfunk einen Hilferuf abgesetzt.
    Ich hatte von Anfang an nicht geglaubt, daß Piraten dahinter steckten. Sicher, es hatte Raumpiraten gegeben, doch sie waren ausgestorben und hatten keine Nachfolger hinterlassen. Das Abfangen von Raumschiffen war zu kompliziert. Es zahlte sich nicht aus.
     
    Im Hyperraum fliegt ein Schiff von alleine. Ein Pilot hat nichts weiter zu tun, als die grünen radialen Linien im Massedetektor zu beobachten – das jedoch regelmäßig, denn der Massedetektor ist ein psionisches Gerät. Es kann nur von einem Verstand kontrolliert werden, nicht von einer anderen Maschine.
    Als die dünne Linie, die Sol markierte, länger wurde, wurde ich mir schmerzhaft der Massen von Müll in der Umgebung des irdischen Sonnensystems bewußt. Ich verbrachte die letzten zwölf Stunden des Fluges ununterbrochen an den Kontrollen, während ich mit den Füßen eine Zigarette nach der anderen rauchte. Ich sollte vielleicht hinzufügen, daß ich üblicherweise nur mit den Füßen rauche, wenn ich die Hände frei haben möchte – doch jetzt tat ich es, um Ausfaller zu ärgern. Ich hatte gesehen, wie ihm die Augen aus dem Kopf zu fallen drohten, als er zum ersten Mal gesehen hatte, wie ich an einer Zigarette zog, die zwischen meinen Zehen klemmte. Flatlander sind ja so ungelenkig.
    Wir waren alle drei im Kontrollraum, als wir in den Kometenhalo des Solsystems eindrangen. Ausfaller und Carlos waren erleichtert, daß das Ende einer langen Fahrt so dicht bevorstand. Ich hingegen war nervös. »Carlos, wie groß genau müßte eigentlich eine Masse sein, die uns verschwinden läßt?«
    »Planetengröße. Mars oder größer. Ansonsten hängt es davon ab, wie nah wir ihr kommen und wie hoch ihre Dichte ist. Falls sie hoch genug ist, kann die Masse geringer sein und immer noch ausreichend, um uns aus dem Universum zu schleudern. Allerdings müßtest du sie im Massedetektor erkennen können.«
    »Nur für einen Augenblick … und selbst dann nicht, wenn sie ausgeschaltet ist. Was, wenn jemand einen gigantischen Gravitationsgenerator aktiviert, während wir ihn passieren?«
    »Wozu? Sie könnten das Schiff nicht ausrauben. Wo bleibt der Profit?«
    »Aktien zum Beispiel.«
    Doch Ausfaller schüttelte den Kopf. »Die Kosten für eine derartige Operation wären gewaltig. Keine Piratengruppe hätte genügend Kapital zur Hand, um daraus anderweitig Profit schlagen zu können. Vielleicht die Puppenspieler, aber sonst?«
    Verdammt, er hatte recht. Kein Mensch mit so viel Geld hätte es nötig, zum Piraten zu werden.
    Die lange, grüne Linie Sols berührte inzwischen fast die Oberfläche des Massedetektors. »Noch zehn Minuten bis zum Rücksturz in den Normalraum«, meldete ich.
    Und dann machte das

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