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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Rat; doch eine Kolonistenrevolte angesichts einer geschwächten und entmutigten Vollstreckungspolizei könnte sie leicht in Panik versetzen, und dann wäre die Meinung des Rats ohne Bedeutung.
    Die Söhne der Erde folgten Harry Kane; aber Kane entzog sich Pariertes Kontrolle, und er traute dem alten Mann nicht über den Weg.
    Die nichtrebellische Mehrheit der Kolonisten würde sich weiterhin friedlich verhalten, wenn Kane sie in Ruhe ließ, denn die Söhne der Erde konnten sie mit ihrem Wissen um die Geschenke des Rammroboters jederzeit in Aufruhr versetzen. Würde Harry Kane auf die neuen Gesetze warten?
    Vier Machtblöcke und die Vollstreckungspolizei. Der Chef zu sein bedeutete, sich mit einem endlosen Labyrinth aus Details, kleinen und großen Beschwerden und allem möglichen Papierkram auseinander zu setzen … Ein Mann konnte sich leicht in solch einem Labyrinth verirren; sollte ihm das widerfahren, dann würde er erst wissen, daß etwas im argen lag, wenn eine schreiende Kolonistenarmee das Hospital stürmte.
    Es war ein Wunder, daß Miliard Parlette auch noch Zeit fand, sich mit Matt Keller zu beschäftigen.
     
    Matt Keller lag auf dem Rücken. Seine rechte Seite war in Beton eingemauert, und sein rechtes Bein hing frei im Raum. Er mußte Pillen schlucken, um die Schmerzen zu lindern; vertreiben konnten die Medikamente sie jedoch nicht.
    Von Zeit zu Zeit untersuchte ihn die Frau in dem Organbankkittel. Matt vermutete, daß sie ihn als potentiellen Materiallieferanten von zweifelhaftem Wert betrachtete. Am Mittwoch hatte er gehört, wie jemand sie Dr. Bennet genannt hatte. Er hatte nie daran gedacht, sie nach ihrem Namen zu fragen, und sie hatte sich ihm nicht vorgestellt.
    In den frühen Morgenstunden, wenn die Wirkung der Schlaftabletten nachließ, oder während des Mittagsschlafs wurde Matt von Albträumen geplagt. Wieder zerschmetterte sein Ellbogen die Nase eines Mannes, und wieder war da diese schreckliche Mischung aus Entsetzen und Triumph. Wieder fragte er nach dem Weg zum Vivarium, drehte sich um, hob den Arm und sah, daß dieser mit Blut bespritzt war. Wieder stand er in der Organbank, unfähig sich zu bewegen, und er wachte schweißgebadet auf. Oder er fällte mit dem Stunner Uniformierte, bis ein Treffer seinen eigenen Arm in ein Stück Holz verwandelte. Wenn er dann aufwachte, war sein rechter Arm unter ihm eingeschlafen.
    Voller Sehnsucht dachte er an seine Familie. Jeannie und ihren Mann sah er alle paar Monate; sie lebten knapp dreißig Kilometer von Gammas Bergbaugebiet entfernt. Aber seine Mutter und seinen Vater hatte Matt schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Wie schön wäre es doch, sie endlich einmal wiederzusehen!
    Selbst die Erinnerung an die Minenwürmer erfüllte ihn mit Sehnsucht. Sie waren unberechenbar, ja, aber verglichen mit Hood, Polly oder Laney … Minenwürmer verstand er zumindest.
    Seine Neugier war so tot gewesen wie sein rechtes Bein. Am Mittwoch Abend kehrte Matts Neugier wieder zurück.
    Warum wurde er im Hospital behandelt? Wenn man ihn gefangen genommen hatte, warum hatte man ihn dann nicht schon längst auseinander genommen? Und warum hatte man Laney und Kane gestattet, ihn zu besuchen?
    Allmählich wurde er immer ungeduldiger. Dr. Bennet erschien erst Donnerstag Mittag wieder. Zu Matts Überraschung redete sie äußerst freimütig mit ihm.
    »Ich verstehe es selbst nicht«, erklärte sie. »Ich weiß nur, daß alle lebenden Rebellen freigelassen worden sind und daß wir kein Material für die Organbanken mehr bekommen. Der alte Parlette ist jetzt der Chef, und auch viele seiner Verwandten arbeiten hier. Reinrassige Crewmitglieder arbeiten im Hospital.«
    »Das muß sehr seltsam für Sie sein.«
    »Es ist schon komisch. Der alte Parlette ist der einzige, der wirklich weiß, was hier vor sich geht – falls es überhaupt jemand weiß. Oder ist er nicht der einzige?«
    Ist er nicht der einzige? Matt ließ sich auf die Frage ein. »Warum glauben Sie, daß ich etwas darüber wissen könnte?«
    »Er hat angeordnet, daß man sich ausgesprochen liebevoll um Sie kümmern soll. Dafür gibt es doch mit Sicherheit einen Grund, Mr Keller.«
    »Ich nehme an, den gibt es.«
    Als Dr. Bennet erkannte, daß Matt ihr nicht mehr verraten konnte, erklärte sie: »Wenn Sie noch irgendwelche Fragen haben, können Sie ja Ihre Freunde fragen. Sie werden Sie Samstag besuchen. Und da ist noch etwas Seltsames: All diese Kolonisten, die durch das Hospital wandern … Wir haben Befehl, sie

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