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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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die Sterne nicht. Die Ringwelt wurde massiv. Ein Bildausschnitt vergrößerte eines der Korrekturtriebwerke, ein hauchdünnes, glitzerndes Netz, das durch Magnetfelder die Form eines Rotationshyperboloids annahm, wobei ein Strich aus weißem Feuer die Achse markierte. Plötzlich flammte diese grell auf, wurde noch heller, dann wieder dunkler … der Antrieb war fort, und ein Stück schien aus dem Randwall herausgebissen worden zu sein. Die darunter liegenden Schüttberge standen bis zu ihren vordersten Ausläufern in Flammen.
    »Ist das alles, was du dazu hast?«
    »Auf verschiedenen Frequenzen.«
    Wiederholung: im Alpha-Frequenzband des Wasserstoffs. Louis winkte ab. »Das ist zu offen, um von Puppenspielern zu kommen, und zu zurückhaltend und maßvoll für Kzinti. Vielleicht war es ein Kzinti-Dissident. Es gibt auch ARM-Dissidenten; wir könnten Roxanny fragen. Oder irgendjemanden sonst, der gern beide Seiten geschwächt erleben möchte. Was die Trinocs oder die Puppenspieler angeht, war ich mir nie so ganz sicher.«
    »Nicht gerade hilfreich«, merkte Tonschmied an.
    »Erzählt mir, was du über Teela Brown weißt!«
    »Über wen?«, fragte Proserpina.
    »Eine verrückte Idee der Puppenspieler«, erwiderte Tonschmied. »Sie war nur ein Opfer. General Products, die Handelsgesellschaft der Pierson-Puppenspieler im Von Menschen Besiedelten Weltraum, hat dafür gesorgt, dass auf der Erde eine Geburtsrecht-Lotterie eingeführt wurde. Ziel war es, Menschen mit besonders viel Glück zu züchten. Tatsächlich haben sie nur ein paar statistische Ausreißer erhalten wie eben diese Teela Brown. Sie … Louis! Hat Teela Brown ein Kind von dir zur Welt gebracht?«
    Louis schwieg.
    »Wo ist dein Kind?«
    Louis schwieg. Es ist für Protektoren einfach, ein Pokerface zu bewahren; ihre Körpersprache ist völlig andersartig.
    Er wartete, bis er die Bewegung wahrnahm. Mit einem langen Sprung verließ Proserpina ihren Sessel. Tonschmied sprang in eine andere Richtung. Hanuman schien unsicher; er blieb bei der deutlich erkennbaren Stepperscheibe stehen – der Stepperscheibe, die am weitesten von Louis entfernt war. Sobald die Protektoren sich für ihre jeweilige Bewegung entschieden hatte, sprang Louis auf Tonschmieds Sessel zu.
    Einer dieser Sessel musste doch eine Stepperscheibe sein! Das war ein wirklich selbstverständliches Versteck. Zwei Stepperscheiben, das wäre überflüssig, obwohl alle drei Sessel zu dick und zu breit geformt worden waren – und Tonschmied hätte sich gewiss den richtigen ausgesucht. Doch andere Stepperscheiben in diesem Raum würden eindeutig gesichert sein. Wenn Louis Recht hatte … und er hatte Recht: Denn im selben Augenblick sprang auch Hanuman auf genau den gleichen Sessel zu. Hanuman erreichte ihn als Erster. Der Sessel schwang zur Seite, doch Louis bekam ihn zu packen. Hanuman versetzte Louis einen heftigen Tritt, doch Louis verfügte auf Grund der größeren Körpermasse über mehr Kraft bei seinem Treffer. Er presste Hanuman gegen die Stepperscheibe und schlängelte dann den Arm an dem betäubten Hominiden vorbei, um den Rand der Scheibe zu öffnen und sie zu aktivieren. Sie beide schnellten davon.
     
    Mit dem Handballen versetzte er Hanuman einen Schlag gegen den Schädel. Hanuman erschlaffte völlig. Louis stieß ihn von sich und ließ ihn davonschweben. Ein mahlender Schmerz in der Hüfte: Hanuman hatte ihm mit seinem Tritt irgendetwas gebrochen.
    Sie befanden sich unter der Oberfläche, irgendwo unter dem Mars. Er öffnete die Abdeckung der Scheibe und drückte Tasten – schnell.
     
    Louis schnellte hinein und öffnete die Abdeckung. Wenn Tonschmied ihn zu dieser sandigen, kahlen Insel verfolgte – oder wenn Hanuman ihm in einer oder zwei Minuten Bescheid gab –, dann würden sie hier Louis’ Fußabdrücke finden … die bereits mehrere Stunden alt waren. Vielleicht würden sie hier sogar olfaktorische Spuren von Wembleth und Roxanny entdecken.
    Und wenn Teelas Gene wirklich mehr Glück brachten als die anderer Menschen, dann würden Wembleth und Roxanny und ihr gemeinsames Kind inzwischen längst unerreichbar für Tonschmied sein. Doch jedes Genom, dem es gelang zu überleben, hatte einfach unglaublich viel Glück, und Teelas Glück interessierte Tonschmied nicht tanj. Was ihn hingegen interessierte, war Folgendes:
    Louis Wu konnte Tonschmieds Frage niemals nüchtern beantworten, war also nie vertrauenswürdig, solange die Möglichkeit bestand, durch die Antwort seiner, Louis’

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