Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt
eigener Blutlinie einen Vorteil zu verschaffen.
Noch ein weiterer Zug. Louis bediente die Steuerung, dann drückte er die Raute-Taste und schnellte davon.
Im Mannschaftsquartier der Hot Needle of Inquiry tastete Louis schnell ein Blauschimmelkäse-Omelette mit Pilzen und einen Salat ein. Er streifte seinen Druckanzug ab, dann seine gesamte Kleidung. Er wählte einen weit fallenden Overall aus und streifte ihn über. Die Dusche ließ er gerade lange genug laufen, um den Duschbeutel anzufeuchten. Halb erwartete Louis, die Stimme des Puppenspielers zu hören, doch nichts geschah.
Dann schnellte er in den Frachtraum. Ein Flugrad wäre zu groß gewesen, doch er tastete einen Fluggürtel ein, der allerdings auf Magnetkräfte umgestellt werden musste. Einen Großteil des Omeletts und seines Salats aß er, während er darauf wartete – anstrengende vier Minuten lang –, dass dieser Gürtel fertig wurde. Dann legte er ihn an und schnellte wieder in die Mannschaftsquartiere zurück.
Also: Wo würde ein Puppenspieler eine Stepperscheibe verbergen? Es musste hier einen Fluchtweg geben: Schließlich war denkbar, dass der Hinterste plötzlich im Mannschaftsquartier eingesperrt sein würde – zusammen mit einem Menschen und einem Kzin. Der Toilettensitz? Zu klein! Die Dusche?
Die Decke der Dusche. Die besaß genau die richtige Größe. Der Code würde aus Puppenspieler-Musik bestehen: Das konnte Louis niemals nachsingen. Vielleicht konnte er den Code knacken, aber zuerst …
Er legte die Hände gegen die Decke der Dusche und sagte: »Stimme Des Hintersten, stell mich durch!«
Er befand sich in der Zentrale. Die dortige Stepperscheibe benutzte er.
Weder Hanuman noch Louis befanden sich dort, wohin ihr erster Transport sie geschnellt hatte. Der zweite Schritt brachte Tonschmied und Proserpina auf eine kahle Insel. Dort fanden sie einen angeschlagenen Hanuman vor, der vergeblich versuchte, sich aufrecht hinzusetzen. Proserpina untersuchte ihn. Er schien nicht sonderlich schwer verletzt. »Wie geht es dir?«, fragte Tonschmied.
»Leicht verletzt, nichts Ernstes. Er hatte mein Leben in der Hand, und er hat es mir geschenkt«, erklärte Hanuman.
»Das beweist, dass er immense Selbstbeherrschung besitzt. Proserpina, schau nach, ob du Spuren unserer geflüchteten Gäste ausmachen kannst! Hanuman, du ruhst dich aus!« Tonschmied selbst machte sich daran, an den Steuerungen der Stepperscheiben zu arbeiten.
»Ich habe ihren Geruch ausgemacht«, rief Proserpina. »Falans alt. Sie sind in der Brunft.«
»Das ändert alles«, meinte nun Hanuman. »Ich muss mein Volk warnen!«
»Dein Volk lebt in den Bäumen! Wie sollen sie sich vor dem verbergen, was nun kommen muss?«
»Stet. Ich weiß, was ich zu tun habe.«
»Tu es, sobald wir fort sind!«, wies Tonschmied ihn an. »Und dann komm wieder zu uns in die Meteoriten-Abwehr!« Er und Proserpina schnellten davon.
Die Startzentrale. Kleine Protektoren vom Hängenden Volk lagen reglos in der Höhle unterhalb des Mons Olympus. Der Hinterste arbeitete an einem Laserprojektor. »Wie geht es dir?«, rief Louis.
»Ich koppele immer noch Instrumente ab. Es ist sehr schwierig vorauszusagen, wo das gefahrlos möglich ist.«
Auch Louis machte sich nun daran, Laser und Kabelverbindungen zu lösen, und wann immer es notwendig wurde, verfälschte er die Anzeigen auf Tonschmieds Instrumenten. Er wünschte, er könnte sich schneller bewegen. Irgendetwas Scharfkantiges hatte sich in seiner Hüfte vollständig gelöst; dort war sein Fleisch übel angeschwollen. »Du bist auf der Ringwelt nicht in Sicherheit«, sagte er. »Wie willst du die Einzelkomponenten des ’Docs transportieren?«
»Was das angeht, habe ich noch keine Entscheidung getroffen.«
»Ich hatte gehofft, du hättest dir in der Zwischenzeit etwas einfallen lassen! Stet. Das Nächste hier wird riskant.« Louis war damit fertig, Sensoren abzukoppeln. Die einzelnen Komponenten des ’Docs waren immer noch miteinander verbunden. So wollte Louis das auch weiterhin halten. »Ich werde mindestens eine Stunde lang weg sein. Bereite das Ganze hier dafür vor, es mit Hilfe von Magnetfeldern anzuheben! Und lass das Dach offen!«
»Warte! Was hast du denn vor?«
»Keine Zeit!«
»Wo sind die Protektoren, die wir hier ausrauben? Was soll ich denn zu erreichen vermögen, wenn mich jeden Augenblick der Tod ereilen kann? Erzähl mir, was du getan hast!«
Es war wirklich besser, wenn er es wusste, und Louis selbst hatte sich
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