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Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt

Titel: Ringwelt 10: Hüter der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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konnte, der aus dem Hängenden Volk stammte.
    Tonschmied hatte es sofort verstanden. Und im gleichen Augenblick war Louis Wu aufgebrochen, um sein Kind zu retten und es in Sicherheit zu bringen.
    Daraus folgte, dass das Ende der Ringwelt sehr wahrscheinlich war und unmittelbar bevorstand. Jetzt würde Tonschmied handeln.
    Und was nun? Hanumans Volk lebte in den Bäumen! Sie verfügten nicht über Verstand; sie hätten seinen Anweisungen nicht einmal dann Folge leisten können, wenn er gewusst hätte, welche Anweisungen er ihnen hätte geben sollen! Wie sollte er sie denn vor dem Himmel selbst schützen?
    Sollte er sich ein Unwetter herbeiwünschen?
    Erst das ›Glückskind‹ dieser Teela Brown finden, das Wesen hierher schaffen und sich dann ein Unwetter herbeiwünschen?
    Hanuman traf eine Entscheidung.
    Er löste eine Schwebeplattform von dem bereits verkleinerten Wartungsstapel. Er blieb über den Wipfeln der Bäume, genoss den Duft lausender Angehöriger seines Volkes, die sich in den Baumkronen aufhielten. Brüder, Schwestern, N-Kinder. Er ließ sein Gefährt nicht absinken, um sie sich anzuschauen. Dafür blieb keine Zeit mehr.
    Tonschmied musste jetzt unverzüglich handeln. Wann immer eine Baumkrone die Sonne verdeckte, konnte Hanuman schon ein Glitzern vor den Schattenblenden wahrnehmen. Energie wurde herabgestrahlt.
    Auf rötlichem Boden ließ er seine Plattform landen. Einige Angehörige des Wühlenden Volkes kamen zum Vorschein. Diese sprach er an.
    »Ihr müsst zwei Tage unter der Oberfläche bleiben! Euch wird das leicht fallen. Schaut nicht zum Himmel hinauf! Verbreitet die Nachricht, so gut ihr könnt, aber sorgt dafür, dass ihr unter der Oberfläche seid, bevor die Schatten die Sonne verdecken.
    Es wird ein Gleißen geben, das weit über alles hinausgeht, was ihr jemals erlebt habt. Schaut nicht zum Himmel hinauf, bis dieses Gleißen wieder abgeklungen ist! Danach wird der Himmel sehr finster sein. Geht dann spinwärts nach Backbord! Dort werdet ihr das Hängende Volk finden. Helft ihnen! Sie sind mein Volk, und sie werden völlig wild geworden sein!«

 
KAPITEL EINUNDZWANZIG
AUF DEM SPRUNG
     
     
    Der Palast des Vorletzten. Louis schnellte hinein und rollte sich von dem verbrannten Stapel Transportplattformen herunter. Nichts feuerte auf ihn.
    Mit Hilfe des Fluggürtels schwebte er hinaus, dann hinab. Er flog über den gelben Rasen hinweg und fragte sich, was es mit den schwarzen Markierungen auf sich haben mochte. Eines dieser Muster war wohl der Name oder das Porträt des Vorletzten … hier: Spuren einer Zeichnung, sehr vereinfacht; verblüffenderweise besaß der Stil eine gewisse Ähnlichkeit mit den Arbeiten William Rotslers. Das andere war dann wohl eine Rede.
    Jetzt also besaß Louis ein paar Vermutungen für einen ›Rosetta-Stein‹. Was würde wohl ein Protektor zu einem Eindringling sagen? Das hier konnte natürlich auch ein Wortspiel in Piktogrammform sein: ein Wort, das zugleich ›Eintreten‹ oder ›Eliminieren‹ bedeuten mochte, ›Gruß‹ oder ›Grabsteininschrift‹. Ob man ausgehend von etwas Derartigem eine Sprache extrapolieren konnte?
    Nö.
    Auf niedriger Höhe flog Louis weiter, und erfreute sich daran, dass er die Geschicklichkeit besaß, auch in Zickzacklinien zwischen den Baumstämmen hindurchzufliegen. Vielleicht mochten diese Bäume ihn ja sogar verborgen halten, falls Proserpina auf die Idee käme, auf ihrem eigenen Terrain nach ihm zu suchen. (Nö. Sie kannte ja schließlich seinen Geruch.) Scharfe Kurven, hohe Beschleunigungen, und für ein paar kurze Augenblicke auch die Freiheit, sich nicht um nur mit Hilfe des Verstandes lösbare Probleme kümmern zu müssen.
    Proserpinas Sonnenfisch-Schiff stand zwischen den Bäumen, in der Nähe ihres letzten Stützpunkts. Kleinere Bäume wuchsen jetzt zwischen den gitterartigen Verstrebungen. Hinter einem dicken Baumstamm legte Louis den Fluggürtel ab, entledigte sich dann auch seines weit geschnittenen Overalls und ließ ihn ebenfalls dort liegen. Dann machte er sich zu Fuß auf den Weg. Schaut: ein nackter, hinkender Brüter!
    Dort war der ARM-’Doc der Gray Nurse. Louis fragte sich, was die Diagnoseprogramme wohl über ihn melden würden. ›Mutiert‹? ›Nicht menschlich‹? ›Liegt im Sterben‹? Ohne zu zögern, ging er daran vorbei. Keine Zeit!
    Vor der Datenbank der Snail Darter blieb er stehen. Keine Zeit, aber Protektoren hatten nicht immer die Wahl.
    Er hatte zugesehen, wie Claus und Roxanny dieses Gerät

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