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Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler

Titel: Ringwelt 11: Die Flotte der Puppenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Wort derart viel Aussagekraft bergen konnte! Die Besatzung hatte den Kommunikatorstrahl auf einen Punkt ausgerichtet, den dieser rasende Planet erreichen musste, falls er ohne Unterbrechung und mit konstanter Beschleunigung exakt diesen Kurs beibehielt.
    Und genau das hatte er getan.
    Über dem Tisch im Tagesraum schimmerte eine Miniaturdarstellung von Eiswelt – auf diese Dekoration hatten sich sofort alle einigen können. Nach Monaten kontinuierlicher Beobachtung lagen ihnen jetzt Details vor, die weit über das hinausgingen, was Diego seinerzeit seinen Schiffskameraden hatte präsentieren können.
    Seine Schiffskameraden! Diego zuckte zusammen und widmete seine Aufmerksamkeit jetzt wieder der kleinen Party. Jaime lächelte ihn wissend an. »Auf neue Freunde!« Gläser klirrten, einige Tropfen spritzten, dann wurde begeistert getrunken.
    Sayeed zuckte mit den Schultern. Die Unerschütterlichkeit, mit der Eiswelt seine Bahn zog und in der seine Kollegen ein Anzeichen für das aktive Eingreifen einer intelligenten Lebensform sahen, war für Sayeed nur die Folge einer natürlichen – wenngleich noch unbekannten – Kraft. In einem jedoch waren sich alle einig: Mindestens einer von ihnen täuschte sich hier gewaltig. Noch lange, nachdem die ersten Pulsare entdeckt und als solche identifiziert worden waren, erinnerten sich die Astronomen daran, wie hastig man diese himmlischen Rhythmen Außerirdischen zuschreiben wollte. Und niemand hier an Bord hatte die Absicht, für alle Zeiten dafür berühmt zu sein, die Existenz imaginärer Aliens verkündet zu haben. Oder eben dafür, echte Aliens nicht als solche zu erkennen.
    »Noch etwas länger als ein Jahr. Vielleicht auch zwei, falls die sich erst einmal zusammensetzen und darüber nachgrübeln, wie sie denn nun eigentlich reagieren sollen.« Barbara schenkte allen noch einmal von ihrem Vin tres ordinaire nach. »Ich frage mich, was die wohl zu sagen haben … vorausgesetzt, da ist überhaupt jemand.«
    Nach dem dritten Glas ist jegliches alkoholische Getränk genießbar. Es war ein ganz besonderer Tag, und sie hatten bereits genug dieses Weines zu sich genommen, um ihn als außerordentlich superb zu empfinden. Schließlich ließen sie Jeeves virtuelle Strohhalme ziehen. Jaime verlor. Also genehmigte sie sich ein sehr kräftiges Aufputschmittel, während die anderen zu Bett gingen.
     
    Als Jeeves Stimme ertönte, war Diego augenblicklich wach. »Alle Mann auf die Brücke!«
    Er stürmte durch die Kabinentür und rief: »Was ist los?«
    Barbara erreichte die Brücke noch vor ihm – aber nur, weil ihre Kabine ein wenig näher lag. So waren Diego und Sayeed gezwungen, voller Anspannung im Korridor stehen zu bleiben: Für sie alle war die Brücke nicht groß genug.
    »Ein Radar-Impuls hat uns erfasst.« Jaime wirbelte im Sessel herum und überließ ihn dann dem Captain. »Aber unsere Sensoren melden nichts.«
    »Jeeves, schalt den Alarm ab.« Gnädigerweise verstummte das kreischende Heulen sofort. Barbara ließ sich in den Sessel sinken und ein Ping geben. Oberhalb der Überwachungskonsole entstand ein kugelförmiges Bild, das immer größer wurde: eine Darstellung des Raumabschnitts, den dieser Impuls bereits erreicht hatte. »Nichts«, entschied Captain Nguyen schließlich. Dann würgte sie die Aufputsch-Tablette herunter, die Jaime ihr entgegenstreckte. »Genau wie es sein sollte. Wahrscheinlich spinnt bloß einer unserer Sensoren.«
    Hastig nickte Diego. Die können uns unmöglich erreicht haben.
    Ein neuer Alarm plärrte los. Auf dem Boden flammten parallele Lichtleisten auf, schmerzhaft grell, und das hektische Flackern brachte Diego dazu, den geschwungenen Korridor hinabzublicken. Lautstark versiegelten sich Notschleusen; die Sirene und das laute Zischen verklangen. »Beschädigung des Schiffsrumpfs in Lager D«, erklärte Barbara. »Prüf das mal nach, Sayeed!«
    In Diegos Schädel hämmerte es. Die Pillen, die Jaime ihm anbot, würgte er trocken herunter. Wieder schrillte der Alarm, und erneut war das Rauschen entweichender Luft zu hören – achtern musste der Schiffsrumpf ein weiteres Mal beschädigt worden sein. Irgendetwas riss hier Löcher in den Rumpf! Aber wenn nichts in der Nähe war – was konnte diese Schäden hervorrufen? Sie selbst fuhren mit dreißig Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Wer oder was sollte sie denn überholen? Lichtgeschwindigkeit! Die können uns unmöglich erreicht haben!
    »Jaime! Platzwechsel!«
    Die beiden drängten sich aneinander

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