Riskante Enthüllung (German Edition)
nicht so recht zu seiner flinken Art passten. Mit kleinen runden Augen, von Lachfältchen umsäumt, musterte er mich, während er mich bat noch einmal zu erzählen was in Ägy p ten vorgefallen war und wie Meier bei meiner Rückkehr reagiert hatte.
„Am meisten wundert mich, dass er mich unbehelligt im Büro me i ne Sachen holen ließ und sich nicht mal die Mühe machte Tommys Computerdateien zu löschen. Er muss sich seiner sehr sicher gewesen sein“, schloss ich meinen Bericht, der zwei Tassen Kaffee lang geda u ert hatte. Weinberg kniff die Augen zusammen.
„Und Sie glauben dazu hatte er keinen Grund?“
„Ich glaube er wusste genau wie Tommy zu mir stand. Ein ve r nünftiger Mensch müsste zu dem Schluss kommen, dass Tommy versuchen würde mich zu warnen, oder irgendeine Spur zu hinterla s sen.“
Der Kommissar nickte, erhob jedoch einen Einwand. „Das hört sich für mich so an als hätte er nicht damit gerechnet, dass jemand bei der Sache umkommt. Er hätte Tommy für sein Schweigen bezahlt und die Sache wäre erledigt gewesen.“ Die Vorstellung, dass Meier von Haus aus kein Mörder war beruhigte mich, doch es blieb ein mulmiges Gefühl. Weinberg studierte mein Gesicht mit kriminalist i schem Sachverstand. „Sie denken anders darüber?“
Ich rutschte unbehaglich auf dem Stuhl hin und her und überle g te wie ich meine Gefühle in Worte fassen konnte.
„Ich glaube ich muss Ihnen zunächst unseren neuesten Kenntni s stand über unseren Fund erklären.“
James und ich hatten mit dem S.E.T.I. - Team gesprochen und wir entschi e den uns gemeinsam dem Kommissar über die wahre Natur unseres Fundes reinen Wein einzuschenken, damit er über das Motiv Meiers eine bessere Vo r stellung bekam. Weinberg folgte meinem Bericht mit staunenden Augen und zeigte sich erschreckt über die verborgenen Kräfte der Pyramide. Er war ein weltoffener Mann und hatte im Laufe der Jahre schon einiges erlebt, sodass er die Möglic h keit eines Dimensionswechsels nur als ein weiteres Spiel in Gottes undurchschaubarem Plan ansah und durchaus nicht für Science-Fiction hielt. Dieser Umstand kam mir zugute, denn für einen M o ment kam ich mir tatsächlich albern vor, als ich meinen eigenen Wo r ten lauschte und war erleichtert, dass er mich nicht in die nächste Anstalt einweisen ließ. Als ich geendet hatte legte er sich erschöpft durch die Fülle der Informationen in seinem Stuhl zurück und si n nierte einen Moment.
„Das ist ja fast ein Fall für eine höhere Instanz. Ich meine, mit diesem Gerät könnte einer die Welt wie wir sie kennen ins Chaos stü r zen.“
„Ich bitte Sie, machen Sie keinen Staatsakt daraus, sonst bin ich g e zwungen alles zu leugnen und man wird Sie für einen Spinner halten, der an grüne Männchen glaubt“, sagte ich schnell und mein Blut g e riet in Wallung.
Hatte ich seine Intelligenz überschätzt? Er starrte mich an, fand aber schnell zu seiner gewohnten Haltung zurück.
„Keine Angst, ich habe mir nur erlaubt laut zu denken.“
Er schmunzelte und ich verzieh ihm seine unbedachte Äuß e rung. Immerhin hatte der Mann auch nur Nerven und meine G e schichte war mit Sicherheit die haarsträubendste, die er sich je hatte anhören müssen.
„Entschuldigung, aber ich reagiere inzwischen etwas allergisch auf die Erwä h nung der Öffentlichkeit und weiterer Instanzen in dieser Sache.“
„Das kann ich gut verstehen. Und jetzt wird auch klar warum Meier die Pyramide so dringend an sich bringen wollte, und wah r scheinlich immer noch will.“
Ich zuckte zusammen. „Was meinen Sie damit?“
„Glauben Sie wirklich er wird sich damit zufrieden geben, dass Sie schneller waren?“
Er hatte leise gesprochen und das Lächeln war aus seinem G e sicht verschwunden. Ich schluckte betroffen. So weit hatte ni e mand von uns gedacht.
„Aber er kann unmöglich an die Pyramide herankommen. Sie wird gut b e wacht“, wandte ich ein und beruhigte damit meinen Pulsschlag.
„Wie gut wird sie bewacht?“, fragte der Kommissar und drehte abwesend e i nen Stift mit den Händen.
Ich überlegte, ließ die Bilder von den Räumlichkeiten durch mein Gedächtnis ziehen. „So gut wie das Gold in Fort Knox.“
„Wer weiß alles von ihrem Aufenthaltsort?“, hakte Weinberg nach.
„Das S.E.T.I. - Team, James und ich natürlich, sein Vater … “
„Sind das alle?“
„Ich denke schon, im Augenblick.“ Verwirrt über die neue Situat i on wollte mir niemand mehr einfallen. „Glauben Sie wir sind in G
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