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Riskante Geschäfte

Titel: Riskante Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Burns-Martin-Halfter.«
    »Aha. Geben Sie mir die Nummer. Ich habe hier eine Blankogenehmigung, die ich aber zurückbekommen muß.«
    Bond zog seine Pistole hervor und las die Nummer ab.
    Der Oberst füllte das Formular aus und schob es ihm hinüber. »Jetzt die Karten. Hier eine Esso-Straßenkarte für die Hinfahrt.« Johns erhob sich, trat mit der Karte zu Bond und breitete sie aus. »Sie nehmen die Siebzehnerstraße zurück nach Montreal, wechseln über die Brücke bei St. Anne auf die Siebenunddreißiger, dann, nochmals über den Fluß, auf die Siebener. Der folgen Sie bis zum Pike River. Auf der Zweiundfünfziger fahren Sie nach Stanbridge. Dort zweigen Sie rechts nach Frelighsburg ab, wo Sie den Wagen einstellen. Die Straßen sind in gutem Zustand. Aufenthalte eingerechnet, können Sie in fünf Stunden dort sein. Wichtig ist nur, daß Sie erst gegen drei Uhr morgens nach Frelighsburg kommen, denn da wird der Garagenwärter so verschlafen sein, daß er nichts von Ihrer Ausrüstung merkt, sobald Sie losziehen.« Oberst Johns ging zu seinem Stuhl zurück und entnahm seiner Mappe zwei weitere Blätter. Das erste war eine bleistiftgezeichnete Wegeskizze, das andere eine Luftaufnahme.
    Er blickte Bond ernst an. »Diese beiden Dinge müssen Sie unbedingt verbrennen, sobald Sie sie nicht mehr brauchen oder sobald Sie selbst in Schwierigkeiten geraten. Das eine« - er schob das Blatt Bond zu - »ist die Faustskizze eines alten Schmuggelpfads aus der Prohibitionszeit. Jetzt wird er nicht mehr benützt, sonst würd ich ihn nicht empfehlen.« Der Oberst lächelte verkniffen. »Vielleicht treffen Sie auf irgendwelche rauhen Kunden von drüben, die schießen, ohne lang zu fragen -Verbrecher, Rauschgiftschmuggler, Mädchenhändler - aber heutzutage reisen die meist per Flugzeug. Der Pfad diente früher den Schmugglern als Verbindung von Franklin, gleich jenseits der Derby-Linie, nach Frelighsburg herüber. Sie folgen ihm durch die Vorberge, machen um Franklin einen Bogen und kommen so in die Ausläufer der Green Mountains. Dort gibt's nur mehr Vermontfichten, Kiefern und spärlichen Ahorn. Oft trifft man monatelang keine Menschenseele. Ober die Grenze gehen Sie hier, überqueren zwei Autostraßen und lassen Enosburg Falls westlich liegen. Dann geht's weiter über einen Steilhang in Ihr Tal hinunter. Das Kreuz hier markiert Echo Lake, und nach den Fotos zu urteilen, würde ich Ihnen raten, von Osten heranzukommen. Klar?«
    »Wie weit ist das? Fünfzehn Kilometer?«
    »Sechzehn. Wenn Sie nicht ,vom Weg abkommen, können Sie ab Frelighsburg in drei Stunden auf Sichtweite sein, das wäre gegen sechs Uhr früh, und haben dann noch eine Stunde für das letzte Stück.« Oberst Johns ließ nun auch die Luftaufnahme folgen. Sie war der vergrößerte Mittelausschnitt dessen, was Bond schon von London her kannte, und zeigte eine Reihe von schmucken, schiefergedeckten Steingebäuden mit schöngeschwungenen Bogenfenstern und einem gedeckten Patio. Eine staubige Straße führte zum Eingang, auf dessen Seite auch die Garagen und die Hundehütten lagen. Auf der Gartenseite war eine mit Blumen eingefaßte Steinterrasse, von der sich ein Hektar gepflegter Rasenfläche bis zum Seeufer erstreckte. Der See schien durch einen Steindamm künstlich aufgestaut zu sein. Eine Gruppe schmiedeeiserner Gartenmöbel stand am Beginn der Dammauer, ein Sprungbrett nebst Leiter zum Wasser befand sich in ihrer Mitte. Am anderen Seeufer stieg der Wald steil an. Aus diesem Wald sollte Bond sich nach des Obersten Vorschlag heranpirschen. Menschen zeigte das Foto keine, aber auf dem Steinpflaster vor dem Patio waren mehrere teuer aussehende Aluminiumgartenmöbel um einen mit Drinks besetzten Glastisch gruppiert. Bond entsann sich, daß das Totalfoto im Garten einen Tennisplatz sowie auf der anderen Straßenseite die weißen Zäune und grasenden Pferde einer Zuchtfarm gezeigt hatte. Echo Lake sah ganz nach dem aus, was es war: das luxuriöse, weit abseits der Atombombenziele gelegene Millionärsheim, das einen großen Teil seiner Betriebskosten durch Pferdezucht und fallweise Vermietung einbrachte. Ein herrlicher Sitz für jemanden, der sich hier von zehn aufreibenden Politikerjahren auf den Antillen erholen wollte. Und wo hätte sich all das Blut besser von den Händen waschen lassen als an diesem See? Oberst Johns schloß die leergewordene Mappe, zerriß die maschinegeschriebene Liste in kleine Teile und warf sie in den Papierkorb. Beide Männer erhoben sich. Der

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