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Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Rebellen bei.
    Finde einen Weg, sie zu töten.
    Glaubte Llaw wirklich, dass es so einfach war? Samildanach allein war Ruad Ro-fhessa fast ebenbürtig gewesen – und das war, ehe er durch das Tor gegangen war. Wer wusste schon, welch furchtbarer Dinge er jetzt fähig war? Ruad stapfte weiter zu einem niedrigen Hügel oberhalb der Höhle.

 
    Als Manannan sein Schwert hochhielt und »Ollathair!« rief, leuchtete die Klinge in einem weißen Licht, das von zahlreichen Augen links und rechts von ihnen reflektiert wurde.

Der Wind heulte, und er trat in einen Kreis von Bäumen. Er suchte sich eine geschützte Stelle, sammelte Holz und schichtete es zu einer Pyramide auf. Er brauchte keinen Zunder. Er suchte das Rot, fuhr mit der Hand über einen Zweig, und sogleich sprangen Flammen aus dem Holz, das er auf die aufgeschichtete Pyramide warf.
    Eine Weile saß er in Gedanken an alles, was hätte sein können, verloren. Dann straffte er sich und suchte die Ruhe des Weiß.
    Bald würde er das Tor öffnen, aber zuerst musste er nachdenken, planen. Wenn Manannan verändert worden war, verdorben, dann würde Ruad ihn töten. Und Morrigan auch. Wenn nicht, würde er den Einstigen Ritter um Rat bitten und – wonach Llaw ihn drängte – einen Plan entwerfen, wie man sich gegen das Böse Samildanachs verteidigen konnte.
    Böse? Er drehte und wendete das Wort in Gedanken. Was bedeutete es? Samildanach war ein Ritter gewesen, dazu verpflichtet, jede Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Er hatte das Böse stets gehasst. Und doch war er jetzt der Mann, den Ruad mehr fürchtete als alle anderen. Und wie sah Samildanach ihn? Böse? War alles nur eine Frage des Blickwinkels? Lediglich eine Frage der Wahrnehmung? Die Ritter der Gabala waren durch die neun Herzogtümer gezogen und hatten Unrecht ausgemerzt – aber sie wurden dabei unterstützt durch ihre Fähigkeiten im Umgang mit Lanze und Schwert, was bedeutete, dass ihre Macht auch der Angst vor ihnen entsprang. Und die Angst war ein Vetter des Bösen.
    Ruad schüttelte den Kopf. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für solche Überlegungen.
    Er stellte sich wieder Manannans Gesicht vor und den schattigen Hintergrund, den er durch das Fenster kurz hatte erkennen können. Etwas war dagewesen, erinnerte er sich, das seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Er konzentrierte sich darauf, versuchte, ein scharfes Bild davon zu bekommen. Ein Spiegel hinter Manannan? Nein, kein Spiegel. Ein Krieger in Rüstung? Nein, auch nicht ganz. Es war starr … leblos … und doch seltsam vertraut.
    Denk nach, Mann!
    Er schwang sich erneut ins Weiß, reinigte seinen Geist, befreite sich von Furcht und Zweifel. Nur der schimmernde Gegenstand war wichtig. Alles andere verblasste. Und dann hatte er es: die verzierten Schulterstücke, die er für Edrin gemacht hatte. Sie hingen auf einem hölzernen Ständer, zusammen mit Edrins silberner Rüstung.
    Ruad öffnete die Augen, sein Mund war trocken, sein Herz begann heftig zu köpfen. Er versuchte erneut, Ruhe zu finden, aber das war unmöglich: Die ursprüngliche Rüstung der Gabala-Ritter war in seiner Reichweite, denn wenn Edrins Rüstung dort war, warum nicht auch die anderen?
    Er dachte an Manannan. Das Tor musste bald geöffnet werden, aber noch war Zeit. Er brauchte Kraft und schwebte auf das Schwarz zu, füllte seinen Körper mit Kraft, spürte, wie seine Muskeln anschwollen. Dann suchte er das Rot. Angst überkam ihn, als die Farbe über ihn hinwegspülte – ein so mächtiger Zauber würde weithin spürbar sein. Er musste rasch handeln, sonst würde Samildanach ihn aufspüren und durch den Nebel reisen, um ihn zu töten. Er stellte sich die Rüstung vor, die er für die Gabala-Ritter gefertigt hatte, die verzierten Helme, die Panzerhemden, Beinschienen und Handschuhe, die silbernen Schwerter, die nie stumpf wurden. Er zog diese Erinnerungen an sich und griff hinaus. Seine Gedanken verschwammen. Wellen von Schmerz überfluteten ihn.
    Er hatte es schon einmal versucht, vor sechs Jahren, und war an einer Mauer aus Zauberei abgeprallt. Aber jetzt war die Mauer verschwunden. Er spürte die Nähe seiner Schöpfungen, öffnete sein geistiges Auge und sah Manannan und Morrigan, die Pateus’ Rüstung trug, auf das Tor zustürzen.
    Rasch griff er wieder hinaus. Dort! In einem großen Raum, sieben Rüstungen und sieben Schwerter. Er kehrte in seinen Körper zurück, behielt den Ort im Gedächtnis und sprach laut die Rufenden Worte. Die Luft knisterte, sein Kopf

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