Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
Vom Netzwerk:
muss sich jeder einer eisernen Disziplin unter dem Ersten Ritter und dem Waffenmeister unterwerfen. Kein Zwist. Völliger Gehorsam. Wenn das klar ist, stimme ich zu.«
    »Und ich nehme an, dass du dieser Erste Ritter sein willst?« fragte Grunzer höhnisch.
    »Nein, ich könnte diese Rolle nie einnehmen. Es sollte Elodan sein.«
    »Warum?« fragte Llaw. »Er wurde nie erwählt – so wie du.«
    »Er wurde erwählt«, sagte Manannan leise, »an dem Tag, als er den Dienst des Königs quittierte und gegen Cairbre kämpfte. Ihr könnt mir glauben.«
    »Fang jetzt nicht auch noch mit Religion an«, sagte Grunzer. »Das lasse ich nicht zu. Er wurde erwählt, um sich die Hand abschlagen zu lassen, das ist alles.«
    »Grunzer hat recht«, warf Elodan ein. »Es wäre unvorstellbar gewesen, einen verkrüppelten Ritter zu haben.«
    Manannan schüttelte den Kopf. »Wenn du nicht gewählt wirst, mache ich nicht mit.«
    Nuada hob die Hände. »Wir haben acht Rüstungen, also müssen wir acht Männer finden. Grunzer, Llaw, Elodan und Manannan sind vier. Wo nehmen wir die anderen her?«
    »Warum immer Männer?« fragte eine Stimme vom Höhleneingang her. Alle drehten sich um und sahen Morrigan, die ans Feuer kam. »Ich kann mit Schwert, Speer und Bogen kämpfen. Ich kann reiten wie ein Zentaur. Fragt Manannan. Jeder Mann, der meine Rüstung will, kann darum kämpfen – und sterben.«
    »Wundervoll«, sagte Grunzer. »Unser Anführer ist ein Krüppel, und an unserer Seite reitet eine Frau.«
    »Pass auf, kleiner Mann«, zischte Morrigan. »Es ist nicht klug, mich zu beleidigen.«
    »Still, mein bebendes Herz«, höhnte Grunzer, aber Nuada fuhr rasch dazwischen.
    »Wir werden ein solches Unterfangen nicht damit beginnen, dass wir uns untereinander bekämpfen. Elodan, nimmst du die Wahl zum Ersten Ritter an?«
    »Wenn es der Wille aller ist«, antwortete er mit einem Blick auf Grunzer.
    Der Anführer der Gesetzlosen zuckte die Achseln. »Warum nicht?«
    »Dann nehme ich an. Aber wer wird der Waffenmeister? Du, Nuada?« Ehe der Sagendichter antworten konnte, stand Lámfhada auf.
    »Nein«, sagte er. »Ich.«
    Llaw Gyffes sah den Jungen scharf an, sagte aber nichts.
    Aber Grunzer brach in Gelächter aus. »Wer auch sonst außer einem entlaufenen Sklavenjungen?«
    Lámfhada hob die Hände und sah Grunzer in die Augen. »Bitte schweigt, bis ich zu Ende gesprochen habe, Herr«, erklärte er ruhig. »Ich habe bei Ruad Ro-fhessa gelernt, und ich habe meine Farbe gefunden. Ich bin kein Zauberer, aber ich habe die Begabung. Und ich habe den Willen, den Weg zu gehen, den Ruad gegangen ist, und den Wunsch, dieses Übel beendet zu sehen. Und zudem weiß ich, wie ihr eure neuen Ritter erwählen und ihrer auch sicher sein könnt.«
    »Wie?« fragte Llaw Gyffes.
    »Kommt mit mir.« Der Junge drehte sich um, und sie folgten ihm zu den hölzernen Ständern mit den Rüstungen. »Hier, Grunzer, wähle deine Rüstung.«
    Der Anführer der Gesetzlosen wanderte die Reihe der Ständer entlang. »Hier ist keine bei, die mir passt, man müsste sie ändern.«
    »Nimm die, die dich ruft«, riet Lámfhada ihm.
    »Was soll das heißen?« fauchte Grunzer. »Ich höre keine Stimmen.«
    »Wähle, Grunzer.«
    »Gib mir keine Befehle, Bursche!« Er sah sich um. »Diese da – die wird gehen.«
    »Dann zieh sie an.«
    »Sie wird mir nicht passen, sie ist zu lang und zu eng. Ach, na gut …«
    Grunzer nahm die Brustplatte vom Ständer. Manannan trat vor und half ihm ihn das Panzerhemd und befestigte dann die Brustplatte. Stück um Stück wurde die silberne Rüstung dem untersetzten Gesetzlosen angelegt, bis er im vollen Glanz eines Gabala-Ritters vor ihnen stand. Er betrachtete den Helm und hob ihn hoch. »Na, der wird auf keinen Fall passen«, sagte er. »Seht ihn euch doch nur an!« Er nahm ihn hoch und stülpte ihn sich langsam auf den Kopf, darauf wartend, dass das Metall ihn scheuerte. Der Helm saß tadellos. Er nahm ihn wieder ab. »Ich habe mich also geirrt. Er sah nur zu klein aus.«
    »Nein«, widersprach Lámfhada. »Nimm einen Handschuh – nur einen, ohne den anderen zu berühren.« Grunzer gehorchte. Er war schwarz, und über den Knöcheln saßen silberne Kettenglieder. Er streifte ihn über, und zu seinem Erstaunen passte er genau über seine kurzen, dicken Finger.
    »Jetzt leg ihn neben den anderen und sieh dir beide genau an«, wies der Junge ihn an. Grunzer tat, wie ihm befohlen, und Elodan und Llaw beugten sich vor und sahen, dass der Handschuh, den er

Weitere Kostenlose Bücher