Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ritterturnier auf Schreckenstein

Ritterturnier auf Schreckenstein

Titel: Ritterturnier auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
Vom Netzwerk:
kann uns gar nichts passieren.“
    Ein kurzes, aufmunterndes Kopfnicken, der Rex verließ das Wohnzimmer. Bewegt standen die Ritter da. In manchem Auge blinkte es feucht. Keiner sagte etwas. Die Worte des Rex gleichsam in sich nachklingen lassend, verließen sie das Wohnzimmer.
    Bestärkt in dem Gefühl, alles, was sie jetzt taten, für ihre einmalige Gemeinschaft zu tun, widmeten sich die Ritter der praktischen Arbeit an ihrer Burg.
    Die Minis waren geschulte Maurer. Das hatte ihnen sogar Bauführer Bock bescheinigt, der immer wieder auf die Burg kam, sich umsah und fachkundig Ratschläge erteilte.
    Beim Durchgang zum Sportplatz klopften die vier ein quadratmetergroßes Stück aus der Wand, wo der Putz vom Mauerwerk abgehoben hatte. Sie rührten Mörtel an, schlenzten ihn mit der Kelle auf die gesäuberte Fläche, glätteten mit dem Reibebrett nach, nicht zu viel, denn eine Burgmauer muß buckelig bleiben. Während die Hände sich rührten, arbeiteten die Gedanken.
    „Sag mal, hätten wir die zwei auch den Hühnern überlassen?“ fragte der kleine Herbert am Schubkarren mit dem Sand. Für Sekunden ruhte die Arbeit.
    „Zentrale Frage“, meinte der kleine Egon schließlich. „Ich vermute: ja! Um wieder zu Hause zu sein, wenn’s hell wird.“
    „Da hat er recht.“ Der kleine Kuno schlenzte mit der Kelle. „So haben wohl auch Ottokar und Stephan gedacht…“
    Versonnen rieb der kleine Eberhard mit dem Reibebrett. „Und das war streichstrategisch der Fehler!“
    Stumm nickten die andern. Die Gewißheit, daß sie den gleichen Fehler gemacht hätten wie die Großen vom Ritterrat, stimmte sie großherzig und gelassen.
    Teils von außen, mit der Leiter, teils von innen, sich akrobatisch hinauslehnend, verstrichen Pummel, Ottokar und Stephan auf der Wetterseite im Westflügel Fugen zwischen Fensterstöcken und Mauerwerk mit Silicon.
    „Wir Mondameisen!“ grollte es im Schulkapitän nach. „Wieso sind wir nicht drüben geblieben?“
    „Wir hätten sie gefesselt in den Bus stecken sollen!“ ereiferte
    sich Pummel auf der Leiter.
    „Wir haben sie unterschätzt!“ stellte Stephan fest.
    „Unschätzbar richtige Einschätzung!“ kam der Kommentar vom Fenster nebenan, wo Klaus Dichtungsstreifen erneuerte. Ottokar nickte vor sich hin. „Die Mädchen nicht zu verpfeifen und uns damit eins auswischen – sehr beachtlich!“
    „Ja, saubere Sache. Die hat sich so ergeben“, meinte Stephan. „Der kapitale Einfall aber war der, ins Frühstück reinzuplatzen.“
    Während Ottokar zustimmend brummte, lachte Klaus nebenan laut. „Entzückend! Ihr seid ja richtig stolz auf sie!“ Betreten schauten die beiden Freunde drein. Nicht so Pummel auf der Leiter.
    „Können wir in gewisser Weise auch sein“, meinte er fröhlich. „Man merkt die Streichschulung. Immerhin war Larry mal bei uns.“
    „Ein entspannender Gedankengang“, sagte eine Stimme hinter ihnen. Auf dem Tisch stand der lange Strehlau. Er wechselte gerade eine Glühbirne aus.
    Mücke und Hans-Jürgen hatten im Korridor des Nordflügels eine Scheibe des sechsteiligen Fensters ausgewechselt und verkitteten sie gerade. Dabei sahen sie, wie ein Motorrad mit zwei Mann unter glänzenden Helmen in den Burghof rollte. Sofort war es von den Minimaurern sowie weiteren Verschönerern Andi, Werner, Fritz und Ralph umstellt.
    „Ich ahne Unheil!“ sagte Mücke und rannte zum Portal. Hans-Jürgen, der Dichter, faßte sich genauer: „Ich ahne Bumerang.“ Und er folgte ihm.
    Die Nachricht machte die Handwerker zu Läufern. Von der Zugbrücke, vom Burgfried, aus dem Radstall, aus dem Durchgang, über die Freitreppe drängten sie zu den Besuchern.
    „Florian und sein Freund Jens sind’s!“ erfuhren Ottokar und Stephan von Ralph, der sich gerade aus dem Knäuel herausarbeitete. Energisch arbeiteten sie sich hinein.
    Ganz vornedran standen Andi und Dampfwalze. Eine Hand am Lenker, betrachtete der Muskelprotz die Maschine Hand am Lenker, betrachtete der Muskelprotz die Maschine Meter-Rivalen unterhielt.
    „Nett, daß ihr uns besuchen kommt, aus heiterem Himmel. Und was ist der Grund?“
    Florian grinste. „Ihr wollt doch wissen, was man in Neustadt spricht. Nur das Schlechteste! Aber alles lacht. Der geheimnisvolle Erreger in der Ebertschule – da kann ich nur sagen: kleinste Ursache, größte Wirkung! Übrigens hat man mich für einen Schreckensteiner gehalten, unbekannterweise. Ich hab’ im Ebertschulhof was auf eine alte Tafel geschrieben: Sie sollen sich auch

Weitere Kostenlose Bücher