Ritterturnier auf Schreckenstein
mit der auf Burg Schreckenstein ärgerliche Begebenheiten aus der Welt geschafft werden: „Erledigt und vergessen!“
Dampfwalze schlug ein: „Erledigt und vergessen!“
Lauter Bumerangs
Heute war die Teepause eher eine Telefonpause. Den Anfang machte der Rex. Vom Schulkapitän über die jüngsten Ereignisse unterrichtet, sagte er: „So, das Motorrad ist wieder da. Das werde ich sofort Fräulein Doktor Horn mitteilen, damit sie nicht noch mehr Wirbel macht.“
Sie hatte schon genug gemacht, wie Stephan in der Telefonzelle an der kleinen Treppe von Beatrix erfuhr.
„Die Horn hat Udos Mutter angerufen und gesagt, auf Rosenfels habe man mit ihrem gefesselten Sprößling und mit dem verschwundenen Motorrad nichts zu tun.“
„Und?“
„Mehr konnte ich nicht hören, weil die Schulglocke gebimmelt hat…“
Von Beatrix übernahm Anke den Hörer. Sie wollte Ottokar sprechen, der gerade vom Rex kam. Nach herzlicher Begrüßung erzählte sie ihm den ganzen Auftritt von Udo und Jerry beim Frühstück und wollte schließlich wissen, ob die Ritter schon Näheres über die Folgen des Superstreichs wüßten. Weitschweifig und gespickt mit unwichtigen Einzelheiten hatte sie ihm erzählt, was er bereits wußte. Mit dem Hinweis, andere wollten auch noch telefonieren, beendete er das Gespräch.
Das stimmte. Draußen warteten Andi, Mücke, Stephan, Dampfwalze, Pummel, Hans-Jürgen und die vier Minis.
„Puh!“ Nach Luft schnappend kam der Schulkapitän aus der Zelle.
„Wer war’s denn?“ fragte sein Freund Stephan.
„Die Neue! Erst quasselt sie wie zehn Alte und will in Wirklichkeit nur wissen, ob wir schon was rausgekriegt haben. Umständliche Art von Neugier!“
Andi war in das Gehäuse geschlüpft. Er wollte gerade wählen, als die Klingel schrillte. Er nahm ab. „Schule Burg Schreckenstein.“ Ein Stutzen, Andi hielt die Sprechmuschel zu und stieß die Tür auf. „Da ist eine Tante wegen dem Motorrad…“
Mücke faßte sich am schnellsten. „Ja, bitte?“ rief er in den Hörer, den er Andi entwand. „Jaaa…“, sagte er, hielt kurz die Sprechmuschel zu und flüsterte: „Udos Mutter!“
„Noch ein Bumerang?“ wunderte sich Hans-Jürgen.
„Diese Horn!“ Ottokar bleckte die Zähne. „Hat der alte Hühnerhabicht schon wieder halb Neustadt alarmiert?“
Mücke erwies sich als gewiefter Telefonierer. Indem er Sätze wiederholte, hielt er die anwesenden Ritter auf dem laufenden.
„Ja, Udo war hier… mit Freunden… gestern nachmittag… Wir wissen auch nicht, warum… Gefesselt?… Das stimmt nicht… Wie hätten sie sonst nach Rosenfels weiterfahren können?… Ja, zum Frühstück… Wir haben davon gehört… Und zu spät zur Schule? So ein Bengel!… Wenigstens vorher angerufen, der Liebe!… Ja, das Motorrad ist hier… Nein, das stimmt nicht… Für gewisse Leute sind wir der Sündenbock vom Dienst… So, ihr Mann ist verreist?… Gestern nachmittag? Wie schön für ihn…“
Mücke grinste und fuchtelte mit der freien Hand. „Nein, das geht nicht… Unser Tag ist genau eingeteilt… Am besten, Sie… Aber ja… gewiß… Bitte… Jederzeit… Auf Wiedersehn.“
Mücke drückte Andi den Hörer in die Hand, wischte sich über die Stirn und sagte: „Schnallt euch an! Wir kriegen Besuch. Udo kommt mit Mama. Sie holen das Fahrgerät.“
Bei vergnügtem Rittergrunzen zählte Hans-Jürgen. „Das war der dritte Bumerang.“
Andi hatte nur halb hingehört. In der Zelle hob er den Finger, um zu wählen, und abermals kam ihm ein Anruf dazwischen. „Schule Burg Schreckenstein… Moment!“ Er streckte den Kopf heraus. „Da wird ein Mini verlangt.“
„Wer?“ fragten alle vier.
„Irgendeiner. Scheint ein Zwerghuhn zu sein.“
Mini Herbert war der Schnellste.
„Mach nicht zu lang!“ rief Andi gegen die sich schließende Tür.
„Mann, hab’ ich einen trockenen Mund von Udos Mutter!“ witzelte Mücke.
„Grauenhafte Vorstellung!“ bemerkte Hans-Jürgen. Zusammen mit Dampfwalze, Ottokar, Stephan und Pummel begaben sie sich die kleine Treppe hinauf zum Eßsaal.
Die dicke Tür der Telefonzelle schwenkte auf, und mit großer Miefwolke kam der kleine Herbert heraus.
„Ging aber schnell!“ Andi hastete hinein. Diesmal gelang es ihm, die strapazierte Nummer zu wählen.
„Ging aber schnell!“ befanden auch die drei Minis.
„Ja!“ sagte der vierte. „Man muß sich nur einig sein. Heute nacht…“ Flüsternd verschwand er mit seinen Gefährten in den
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