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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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Unsterblichkeit und meine Sterblichkeit. Mein gesamtes Leben war nur ein Moment für ihn, der so rasch vergehen würde, als wäre er nie geschehen. »Und ich will dich auch nicht. Seit Jahrzehnten führe ich ein wunderbar gottfreies Leben, und so soll es auch bleiben. Ich hatte sogar schon gehoft, einen ruhigen und langweiligen Tod zu sterben.«
    »Gottfrei?«
    Ich hörte, wie er sich leicht drehte, wahrscheinlich, um zum westlichen Fenster des Hauses zu blicken. Zu Glees Zimmer.
    »Er ist ein Teil von Glees Leben, nicht von meinem. Ich bin nur die alte Frau, die ihm Zigarren zusteckt und so tut, als würde sie nicht hören, wenn er mit ihrer Tochter schläft. Er bedeutet mir nichts, Son…«
    Ich hielt entsetzt inne. Beinahe hätte ich ihn Sonnenschein genannt, obwohl … ich sprach mit ihm, als wäre er … Aber wenn er an diesem Ort war, dann konnte er nicht …
    Verdammt. Fünf Minuten in seiner Gegenwart, und ich konnte bereits nicht mehr einfach denken.
    Sein Lächeln war wie vom Mond refektiertes Sonnenlicht auf meiner Haut. »Die meisten Götter haben viele Namen. Ich habe jedoch immer nur einen akzeptiert. Vor dir.«
    Einen Moment lang war ich gerührt. Dann seufzte ich und rieb mir die Augen mit einer Hand. Die Erinnerung an Schmerz und Erschöpfung hielt mich zum Narren.

    »Ich bin zu alt für diese Dinge«, murmelte ich. »Diesen Irrsinn brauche ich nicht mehr in meinem Leben.«
    Er sagte nichts, wandte sich nur ab und sah über den Hof hinaus zu den Bäumen, die dahinter wuchsen. Ich wartete. Je länger die Stille anhielt, desto wütender wurde ich, weil er sich nicht mit mir stritt, ich aber wollte, dass er das tat. Als mir schließlich klar wurde, dass es nicht so weit kommen würde, öfnete ich den Mund, um ihm zu sagen, er solle gehen und nie mehr zurückkehren.
    Die Worte erstarben jedoch in meinem Mund, bevor sie ihn verlassen konnten, denn ganz schwach in der Dunkelheit sah ich ihn plötzlich. Er war ein bleicher Schatten, der langsamer, gleichmäßiger und präziser als jeder Herzschlag pulsierte. Doch er nahm zu –  wurde heller –  mit jedem vergehenden Moment.
    Dämmerung. Ich hatte es nicht vergessen, aber … o Götter, ich hatte mir nie gestattet, zu lang daran zu denken. Ich sah selbst Glee nicht an, wenn es mit ihr geschah, denn sie war zu sehr seine Tochter, und in der Dämmerung konnte ich das nicht vergessen. Wie sehr hatte ich den Anblick von Morgenmagie vermisst.
    Nun, da ich ihn sehen konnte, drehte er sich zu mir um und ließ sich von mir mustern. Sein Haar war lang, das war das Seltsamste. Er trug es ineinandergedreht wie ein Teman. Ein Großteil hing wie ein schwerer Umhang über seinen Rücken, die Stirnlocken hatte er ordentlich zurückgebunden. Er trug einen langen Ledermantel und Stiefel. Beide passten zur Farbe seines Haars. Sein Gesicht … ich starrte es eine Weile an, versuchte zu verstehen, weshalb es nicht ganz so war wie in meiner Erinnerung. Schließlich fiel es mir auf. Sein Gesicht war das gleiche, nur wettergegerbter. Sein Kinn war nicht mehr ganz so straf, es gab Krähenfüße um die Augen, und sein Haaransatz war ein klein wenig zurückgewichen. Er hatte es nicht übertrieben, nur so viel verändert, dass man an vergangene Zeit und erlernte Weisheit denken musste. An distinguierte Stärke.

    Natürlich. Eine alte Frau konnte nicht mit einem Mann leben, der halb so alt war wie sie. Das wäre ein Skandal gewesen. Der Herr des Lichts und der Ordnung sorgte sich selbstverständlich um den Anstand.
    Ich stöhnte. »Ich dachte, du hättest dich nicht verändert?«
    »Vergänglichkeit ist bedeutungslos. Das, was mich ausmacht, verändert sich nicht.«
    »Ja, ja, ich weiß. Hast du dir auch Rheuma und einen kaputten Rücken gegeben? Vergänglichkeit ist ja so bedeutungslos.«
    Meine Reaktion schien ihn zu amüsieren, aber sein Blick war ernst. »Ich werde keinen Irrsinn in dein Leben bringen«, sagte er ganz sanft. »Ruhe, Gelassenheit, ein geregelter Tagesablauf … diese Dinge liegen immerhin in meiner Natur.« Er machte eine Pause. Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich warnend. »Ebenso wie Sturheit.«
    Ich schloss die Augen und wandte mich ab, obwohl er noch nicht so hell war, dass ich das hätte tun müssen. »In mein Leben zu stürmen und darauf zu beharren, dass ich dich akzeptiere …«
    »… ist die einfachste Möglichkeit zu erreichen, wonach wir beide uns sehnen«, vollendete er gewohnt knapp. »Du sprachst von einem ruhigen, langweiligen

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